„Gemeinschaftsamt“ in Halle‑Neustadt: Kreativer Zukunftsort auf historischem Gelände – Genossenschaft wird im September gegründet

Auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung und späteren Finanzamtes am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt entsteht ein neues Projekt: Das Gemeinschaftsamt soll ab 2026 ein Ort für kreatives Arbeiten und gemeinschaftliches Leben werden. Initiiert von zahlreichen Organisationen und Einzelpersonen aus Halle, wird dafür eine gemeinnützige Genossenschaft gegründet.

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Erste Schritte – Nachbarschaftstreffen am 15. August 2025
Am Freitag, 15. August 2025, laden die Initiator*innen von 15 bis 18 Uhr alle interessierten Nachbar:innen und Bewohner:innen zu einem ersten Treffen an der Ecke Gimritzer Damm / Selkestraße ein. Geplant sind Kaffee und Kuchen sowie ein Austausch über Ideen und Wünsche für die zukünftige Nutzung. Um 15:30 Uhr wird zudem eine Führung zur Geschichte der ehemaligen Stasi-Bezirkszentrale durch einen Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Halle angeboten.

Gründung der Genossenschaft am 27. September 2025
Mit dem Ziel, das Gelände im Jahr 2026 zu erwerben, soll am 27. September 2025 um 16 Uhr die Gemeinschaftsamt gemeinnützige eG öffentlich gegründet werden. Ort der Versammlung wird zeitnah bekannt gegeben. Mitglied kann jede Person werden – unabhängig davon, ob sie Räume nutzen oder das Projekt unterstützen möchte. Jeder Mitglied hat bei Entscheidungen eine Stimme, egal wie viele Anteile er oder sie hält. Die Genossenschaftsanteile sind als Einlage zu verstehen: Sie dienen als Eigenmittel für den späteren Kauf und werden bei Austritt ausgezahlt, Spenden sind ebenfalls möglich.

Vision: Das Gemeinschaftsamt auf 20.000 qm
Das Areal umfasst rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Auf diesen Flächen sollen unter anderem über 100 Ateliers, Proberäume und Studios, ein Social Innovation Lab, ein Fab‑Lab sowie Veranstaltungs‑ und Ausstellungsräume entstehen. Ziel ist ein Raum für künstlerische Experimente, soziale Projekte und kreative Kooperation.

Die Initiator:innen möchten damit die Kreativszene nach Halle‑Neustadt holen und gleichzeitig zur städtebaulichen Durchmischung beitragen. Das Projekt soll dabei helfen, lokale gesellschaftliche Spaltung (das sog. „Segregations‑Dilemma“) zu überwinden und den Stadtteil weiterzuentwickeln

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Herausforderungen & Chancen
Das Gelände ist seit vielen Jahren ungenutzt und stark vandalisiert: Elektrokabel, Sanitär‑ und Aufzugsanlagen wurden entwendet, viele Fenster und Deckenverkleidungen sind beschädigt, Graffiti und Zerstörungen sind weit verbreitet. Trotz dieser Schäden beurteilt die Projektgruppe die Gebäudesubstanz insgesamt als tragfähig und plant eine Sanierung, die bezahlbar bleibt.

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39 Antworten

  1. Bürger für Halle sagt:

    Es gibt sie noch, die positiven Nachrichten. Tolles Projekt, das alle Unterstützung verdient. Also: Daumen hoch.

    • Meer sagt:

      Es gibt sie leider nicht mehr, genderfreie und in korrektem Deutsch geschriebene Texte. Das und auch der Inhalt des Projektes stößt mich ab. Also: Daumen runter.

      • Fred sagt:

        Wenn du was an Äußerlichkeiten abarbeiten kannst, und sonst inhaltlich nix beiträgst… Ganz großes Kino.

  2. Einwohner sagt:

    Wie stark ist denn das Interesse an einem solchen Gemeinschaftsamt? Und was für Kosten sind da zu erwarten?

    • Zapp sagt:

      so mittelstark

      neben (Um)Baukosten vor allem Unterhaltskosten

      wieso fragst? willst mitmachen?

    • Reiner sagt:

      Kosten interessieren nur die Zweifler und Steuerborddunklen.
      Du hast doch die Zielgruppe gelesen. Also weißt Du doch, dass über Bande gespielt der Steuerzahler alles finanziert, sofern der Ukrainer und der Ami noch ein paar Brosamen übrig lassen.

    • @Einwohner sagt:

      Hast Du den Artikel gelesen?

      • Diezo sagt:

        Nie und nimmer kommt genug Geld für den Kauf zusammen. Nachdem sie ihren „Eigenanteil“ zusammengekratzt haben, werden sie garantiert Fördermittel für ihr wertvolles Engagement fordern.

        • 10010110 sagt:

          Da kannste einen drauf lassen!

        • Recht & Ordnung sagt:

          Und wenn sie einen Anspruch darauf haben und alle Voraussetzungen erfüllen, wird der Antrag auch genehmigt. Wie beim Rentner und beim Bürgergeldempfänger.

  3. PaulusHallenser sagt:

    „Mit dem Ziel, das Gelände im Jahr 2026 zu erwerben, soll am 27. September 2025 um 16 Uhr die Gemeinschaftsamt gemeinnützige eG öffentlich gegründet werden. (…) Das Areal umfasst rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche. “

    Mich würde mal interessieren, wie die „Genossenschafter“ den Kauf des Geländes finanzieren wollen. Woher kommt das Geld für einen realistischen Kaufpreis?

    „Mitglied kann jede Person werden – unabhängig davon, ob sie Räume nutzen oder das Projekt unterstützen möchte. Jeder Mitglied hat bei Entscheidungen eine Stimme, egal wie viele Anteile er oder sie hält.“

    Damit ist das Projekt dem Untergang geweiht. Es wäre nicht das erste Mal, bei dem ehrliche Genossenschafter mit hohen Einlagen von Genossenschaftern mit geringfügigen Einlagen überstimmt und ausgenommen werden. Von daher: Bloß die Finger weg.

    „Das Projekt soll dabei helfen, lokale gesellschaftliche Spaltung (das sog. „Segregations‑Dilemma“) zu überwinden“

    Segregation ist nicht schlecht, sie ist erstrebenswert, denn sie schafft Sicherheit und motiviert Menschen, für ihr Leben zu arbeiten und sich zu qualifizieren. Gleichzeitig sorgt Segregation für sozialen Frieden, wovon Mittelschichtsfamilien besonders profitieren.

    • MBA sagt:

      Du präsentierst abermals dein Unwissen. Warum?

      • Bürger für Halle sagt:

        Ich denke, er kann nicht aus seiner Haut heraus. Er muss spalten, niedermachen und seine neoliberale und menschenfeindliche Agenda unter die Leute bringen. Warum? Das könnte nur er selber oder eine professionelle Hilfe klären. Dazu müsste man aber Wollen, was nicht so einfach zu sein scheint, noch dazu, wenn man so viele Leichen im Keller hat.

      • PaulusHallenser sagt:

        „Segregation ist nicht schlecht, sie ist erstrebenswert“

        Das ist einfach eine Tatsache.

        • MBA sagt:

          Nein, das ist eine Meinung.

          Das war aber auch nicht der gesamte Inhalt deines Kommentars.

          Schon dein Unwissen zum Konzept „Genossenschaft“ ist erschütternd! Das sollte bereits im Bachelor-Studium dran gewesen sein…

    • Aufmerksamer Beobachter sagt:

      Immer ein Spass, wenn die FDP vom sozialen Frieden spricht. Immer wenn eine Gewerkschaft gegründet wird, fällt da in der Parteizentrale eine Tasse aus dem Schrank.

      • PaulusHallenser sagt:

        Den Unterschied zwischen einer Gewerkschaft und einer Genossenschaft kennen Sie schon, oder?

        • 10010110 sagt:

          Zumindest hast du von beidem keine Ahnung, aber ganz viel Meinung.

        • Aufmerksamer Beobachter sagt:

          Danke für die Bestätigung, trotz meiner morgendlichen Schläfrigkeit.
          Was bei Gründung einer Gewerkschaft bei der FDP so passiert, will man sich gar nicht ausmalen.

    • 10010110 sagt:

      „Rassismus ist nicht schlecht, er ist erstrebenswert, denn er schafft Sicherheit und motiviert Menschen, für ihr Leben zu arbeiten.“

      So klingst du.

    • Ach Pauli...armer Wicht sagt:

      Aber du lebst doch die Segregation auch nicht. Du propagierst rechtes Zeug und lebst angeblich im Paulusviertel. Was für ein Widerspruch! Ich glaube, wenn du bei deinen Nachbarn den gleichen Müll erzählst, ist mehr als nur der soziale Friede gestört.

  4. Joachim Euther sagt:

    Ein völlig schwachsinniges Projekt! Dieses Grundstück sollte zwingend dem Technologiepark Weinberg Campus zugeschlagen werden, damit sich der für Stadtentwicklung essentiell wichtige Technologieparkt dort weiter vergrößern kann, zumal die Blücherstraße sich als Eingangstor zum Weinberg Campus regelrecht anbietet. Solche Grundstücke müssen zwingend in die Hoheit der TGZ Halle GmbH kommen, damit die die Entwicklung des Grundstücks betreiben können.

  5. 10010110 sagt:

    laden die Initiator*innen von 15 bis 18 Uhr alle interessierten Nachbar:innen und Bewohner:innen zu einem ersten Treffen

    Ab da muss man gar nicht mehr weiterlesen, da weiß man schon bescheid, was für ein ideologisch geprägter Laden das ist. 🙄

  6. Maxim sagt:

    Nachtigall ich hör dir trapsen. Wieviel Steuermittel werden da wieder verbrannt? War da nicht was mit Asbest und anderem Klimaschädlichen Kram ? Viel Spaß beim Steuergeld vernichten!

  7. Harald sagt:

    Schön. Halle braucht dringend Ateliers und offene Werkstätten für Künstler.