Genscher-Ehrung: Stadtrat verwundert über MZ-Befragung

Am Mittwoch ging es im Stadtrat um die Ehrung des in diesem Jahr verstorbenen Ex-Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher. Eine Arbeitsgruppe des Stadtrats war bisher zu keinem Ergebnis gekommen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand kündigte deshalb einen Beschlussvorschlag der Verwaltung an. Man wolle Genscher „ehrenvoll Gedenken“.
Geleitet hat die Arbeitsgruppe Hans-Dieter Wöllenweber (FDP). „Uns hat ihr Gang in die Öffentlichkeit sehr überrascht“, so Wöllenweber bezüglich einer Umfrage in der MZ. Dort waren mögliche Punkte zu einer Ehrung genannt worden, wie eine Umbenennung des Rannischen Platzes oder des Stadtparks. Er halte das für schwierig. In der Arbeitsgruppe habe man zwölf Vorschläge erfolglos diskutiert. Er fürchte, dass das Problem zerredet werde, was der Sache nicht dienlich sei. „Was die Medien mit welche Umfragen belegen, da habe ich leider keinen Einfluss drauf“, so Wiegand. Er finde es aber gut, dass das Thema aufgegriffen werde. Es sei ein Weg, die Bürger zu beteiligen. „Das ist aber eine Entscheidung der Mitteldeutschen Zeitung, und nicht des Oberbürgermeisters.“
Auch Christian Feigl (Grüne) äußerte sich zum Thema. Auch er habe sich über die Gangart geärgert. Er finde es als „ungünstig“, eine Regionalzeitung zu beauftragen, ein Stimmungsbild einzuholen, und bezweifelte Wiegands Demokratieverständnis. „Wir wollten sehr verantwortungsvoll damit umgehen, um eine Beschädigung der zu ehrenden Personen zu verhindern.“ Wiegands Vorgehen sei sehr ärgerlich. Wiegand verweist noch einmal, dass es sich um eine Entscheidung der MZ handele.
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