Gewerbesteuer-Einnahmen in Sachsen-Anhalt sind gestiegen – Halle hat im vorigen Jahr 114 Millionen Euro eingenommen
1341 Millionen Euro Gewerbesteuer verbuchten die Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt 2023.
Das waren 503 Mill. EUR mehr als 2018 und entsprach einer Steigerung um 60 % in 5 Jahren. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage standen den Gemeinden 1 218 Mill. EUR zur freien Verfügung, 461 Mill. EUR mehr als 5 Jahre zuvor, teilt das Statistische Landesamt mit. Nicht alle Gemeinden verzeichneten höhere Gewerbesteuereinzahlungen. In 38 Gemeinden (17 %) fiel die Gewerbesteuer 2023 niedriger aus als 2018.
Die kreisangehörigen Gemeinden nahmen 2023 zusammen 1 051 Mill. EUR Gewerbesteuer ein, 423 Mill. EUR mehr als 5 Jahre zuvor. 91 kreisangehörige Gemeinden (42 %) verbuchten 2023 weniger als 1 Mill. EUR Gewerbesteuer, 23 (11 %) mehr als 10 Mill. EUR. Spitzenwerte von über 30 Mill. EUR erreichten die Städte Leuna (207 Mill. EUR), Bitterfeld-Wolfen (42 Mill. EUR), Lützen (39 Mill. EUR), Weißenfels (36 Mill. EUR) und Wittenberg (33 Mill. EUR).
Auf die Stadt Leuna entfielen 20 % der Einzahlungen für Gewerbesteuer der kreisangehörigen Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt 2023. Das bedeutet, 1 von 215 sachsen-anhaltischen Gemeinden verbuchte 1/5 der gesamten Gewerbesteuer der kreisangehörigen Gemeinden. 2021 betrugen die Gewerbesteuereinnahmen in der Stadt Leuna 15 Mill. EUR. 2022 stiegen die Einzahlungen um 46 Mill. EUR auf 61 Mill. EUR und 2023 um weitere 146 Mill. EUR auf 207 Mill. EUR. Die Entwicklung 2023 zeichnete sich bereits im Laufe des Jahres ab. Für das I. Quartal 2023 meldete Leuna 13 Mill. EUR, für das II. Quartal 34 Mill. EUR, für das III. Quartal 86 Mill. EUR und für das IV. Quartal 74 Mill. EUR. Fast 21 Mill. EUR Umlage auf die Gewerbesteuer führte die Stadt Leuna 2023 an Bund und Land ab. Nach dem Abzug der Gewerbesteuerumlage standen der Stadt Leuna 186 Mill. EUR zur Verfügung.
5 kreisangehörige Gemeinden (2 %) erzielen seit 2018 von Jahr zu Jahr höhere Gewerbesteuereinzahlungen. Darunter befand sich die Gemeinde Salzatal, die Einzige die seit 2014 jährlich höhere Gewerbesteuereinzahlungen meldet. Der dort ab 2014 geltende Hebesatz für die Gewerbesteuer von 330 % wurde 2017 auf 390 % angehoben.
Entsprechend des Gewerbesteuer-Istaufkommens erreichte 2023 auch der Pro-Kopf-Wert im kreisangehörigen Raum in Sachsen-Anhalt mit 648 EUR einen Spitzenwert. 84 % der Gemeinden (180) lagen unter diesem Durchschnitt. Nur 2016 war der Anteil mit 87 % noch größer.
Im Bundesvergleich lag der Pro-Kopf-Wert für die kreisangehörigen Gemeinden Sachsen-Anhalts 2023 fast 43 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt aller kreisangehörigen Gemeinden Deutschlands 2022.
Mit 290 Mill. EUR entfielen 22 % der Gewerbesteuereinnahmen des Landes Sachsen-Anhalt 2023 auf die 3 kreisfreien Städte. Alle 3 meldeten 2023 höhere Gewerbesteuereinzahlungen als vor 5 Jahren. 2018 verbuchten die Landeshauptstadt Magdeburg und die Städte Halle (Saale) und Dessau-Roßlau zusammen 210 Mill. EUR Gewerbesteuer. Von 2018 bis 2023 stiegen die Gewerbesteuereinzahlungen um 38 % bzw. 80 Mill. EUR.
Die Landeshauptstadt Magdeburg verbuchte, wie seit Jahren, auch 2023 unter den kreisfreien Städten die höchsten Gewerbesteuereinzahlungen. In den vergangenen 5 Jahren stiegen die Einzahlungen um 32 Mill. EUR (+29 %) auf 144 Mill. EUR. Gegenüber dem vergangenen Jahr verbuchte die Landeshauptstadt Magdeburg als einzige kreisfreie Stadt gestiegene Gewerbesteuereinzahlungen. 2023 nahm die Stadt Halle (Saale) 114 Mill. EUR ein, 47 Mill. EUR mehr als 2018 (+69 %), aber 4 Mill. EUR weniger als im Vorjahr (-4 %). In der Stadt Dessau-Roßlau betrugen 2023 die Gewerbesteuereinzahlungen 33 Mill. EUR. Das war 1 Mill. EUR mehr als 2018 (+4 %) und 6 Mill. EUR weniger als 2022 (‑16 %).
Der Wirtschaft geht es gut, nur die Zahlen sind schlecht.