Händelfestspiele in Halle im kommenden Jahr mit 77 Hauptveranstaltungen – Ticketverkauf startet heute
Mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen, von der großen Oper über das feierliche Oratorium und glanzvolle Konzerte bis hin zu genreübergreifenden Formaten finden die Händel-Festspiele Halle vom 24. Mai bis 9. Juni 2024 in der Geburtsstadt Georg Friedrich Händels statt. Das Motto der Festspiele lautet „Oh là là! Händel? – Französische Inspirationen“.
Eröffnet werden die Festspiele mit einer Neuproduktion der Oper Amadigi di Gaula (HWV 11). Louisa Proske schickt den Helden auf eine Irrfahrt der Halluzinationen durch Kaspar Glarners rätselhafte Bilderwelten. Um die magische Umgebung zum Leben zu erwecken, arbeitet die Oper Halle erstmals seit vielen Jahren bei den Händel-Festspielen mit dem Ballett Halle unter Michal Sedláček. Die vielschichtige Zauberoper des 30-jährigen Händel erlebt damit ihre erst 3. Produktion bei den Händel-Festspielen Halle. Zahlreiche weitere Opern, Oratorien und Konzerte lassen die 17 Festivaltage zum Höhepunkt für Fans der Alten Musik werden. In zahlreichen Veranstaltungen wird das Festspiel-Programm durch weitere Musikgenres und neue Konzertformate bereichert, in denen musikalische Grenzen hinterfragt und die Besucher*innen auf musikalische Entdeckungsreisen geschickt werden. Ein breites Spektrum an Barockmusikern, von bekannten Stars bis hin zu jungen Talenten, erwartet die Gäste der Händel-Festspiele. Im Jahr 2024 wird der Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, an den französischen Dirigenten und Cembalisten Christophe Rousset vergeben. Die Tickets aller Festspielveranstaltungen können im Vorverkauf ab dem 22.11.2023 erworben werden.
Mit 77 Haupt- und Begleitveranstaltungen an 18 Aufführungsorten in und um Halle garantieren die traditionsreichen Händel-Festspiele 2024 wieder ein Treffpunkt für internationale Liebhaber und Stars der Alte-Musik-Szene zu werden. So erwartet das Publikum neben der Premiere von Amadigi di Gaula (HWV 11) unter anderem mit Händels Terpsicore (HWV 8b) eine Opern-Premiere im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und mit Titus l’Empereur eine weitere Premiere im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Die Oper Serse (HWV 40), eine Wiederaufnahme der Händel-Festspiele 2023, bei der Louisa Proske Regie führt, findet in der Oper Halle statt. Weitere Spielstätten in Händels Geburtsstadt sind die Franckeschen Stiftungen mit der konzertanten Aufführung von Händels Teseo (HWV 9) und die Georg-Friedrich-Händel-HALLE mit einer konzertanten Aufführung von Tolomeo, re d’Egitto (HWV 25) und dem Konzert Orgel spektakulär mit Cameron Carpenter.
International renommierte Stars der Barockmusik, wie etwa Franco Fagioli, Sophie Juncker, Magdalena Kožená, Marie Lys, Raffaele Milansesi, Lawrence Zazzo und viele andere mehr, sind auch bei den Festspielen 2024 zu Gast und lassen Händels Musik in allen Tonlagen erklingen. Am Dirigentenpult sind mit Michael Schneider, Dani Espasa, Leo Duarte, Attilio Cremonesi, Giovanni Antonini, Philipp Ahmann und den Händel-Preisträgern Wolfgang Katschner, Andrea Marcon und Christophe Rousset überregional bekannte Experten der Barockmusik zu erleben.
Ein barockes Hörerlebnis ist durch die historisch informierte Aufführungspraxis der renommierten Originalklang-Ensembles garantiert, neben denen bekannte Musiker*innen ebenso wie Debütant*innen in Halle gastieren. Die internationale Vernetzung der Händel-Festspiele ermöglicht eine Vielzahl an Koproduktionen, wie etwa mit dem Kammerorchester Basel und dem Ensemble Il Giardino Armonico, der Emanuele Soavi Incompany Köln und der lautten compagney BERLIN, dem London Handel Festival und unseren Freunden der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Neben dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle gastieren weitere renommierte Ensembles aus ganz Europa bei den Händel-Festspielen 2024, wie etwa die britischen Ensembles Solomon’s Knot und Opera Settecento, das schweizerische La Cetra Barockorchester, La Sfera Armoniosa aus den Niederlanden, das polnische Wrocław Baroque Orchestra, das französischen Ensemble Les Talens Lyriques sowie die deutschen Ensembles Concerto Köln, Ensemble Polyharmonique, La Stagione Frankfurt, das Leipziger Barockorchester, die lautten compagney BERLIN und viele andere mehr.
Ein weiterer Programmschwerpunkt ist auch im nächsten Jahr wieder die Interaktion von Alter Musik mit musikalischen Gattungen jenseits des Barock. Das Pera Ensemble wird in Danse l’Europe die europäische und osmanische Kultur verknüpfen und die reichen kulturellen Querverbindungen der Musik beleuchten. Den genreübergreifenden Brückenschlag findet man bei dem beliebten Symphonic-Rock-Concert Bridges to Classics bereits im Namen, wo die Staatskapelle Halle auf einen berühmten Stargast der Rockmusik trifft. Weitere künstlerische Grenzgänge finden sich in der Zusammenkunft von Barock und Jazz und dem seit 2018 zum Programm gehörenden Poetry-Slam. Im Jahr 2024 wird der Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, an den französischen Dirigenten und Cembalisten Christophe Rousset vergeben. Das Kuratorium der Stiftung Händel-Haus würdigt damit Christophe Roussets jahrzehntelange, leidenschaftliche Interpretation von Händels Musik auf Originalinstrumenten.
Die Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2024 trägt den Titel „Unendliche Schönheiten. Georg Friedrich Händel und die Musikkultur Frankreichs“. Sie beschäftigt sich mit den Voraussetzungen, dem Umfang und der Bedeutung des Einflusses der französischen Musik auf Händels Schaffen.
Die Jahresausstellung „Charme • Esprit • Galanterie – Händel und Frankreich“ wird anhand historischer Bücher, wertvoller Graphiken, Büsten und Musikinstrumente eindrücklich den Einfluss und die Verbindung zwischen Händel und Frankreich beleuchten. Im Zeitraum um 1700 war Frankreich ein faszinierender kultureller Anziehungspunkt in Europa, gewürdigt, beneidet und auch mit Ängsten betrachtet. Die französische Sprache, Kultur und Mode setzten Maßstäbe und der Königshof von Versailles galt als Zentrum, von dem aus die französische Tanzmusik in ganz Europa Verbreitung fand. Diese Musik hatte auch einen bedeutenden Einfluss auf Händels Werke, obwohl er nie französischen Boden betrat. Händel beherrschte fließend die französische Sprache, war mit der Kunst und Literatur Frankreichs vertraut und ließ sich von der französischen Musik inspirieren, indem er Elemente davon in seine eigenen Kompositionen einfließen ließ. Die Jahresausstellung wird am 23. Februar 2024 um 17.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 7. Januar 2025 zu sehen.
Die Händel-Festspiele 2024 beginnen mit der Eröffnungsfeier am Freitag, dem 24. Mai um 16.00 Uhr am Händel-Denkmal auf dem Marktplatz in Halle. Anschließend erklingt ein Carillonkonzert im Glockenspiel des Roten Turms, gefolgt von der 20. Orgelnacht mit fünf verschiedenen Orgelaufführungen. Den Samstag eröffnet Prof. Dr. Stephan Keym mit seinem Festvortrag über „Händel als Schlüsselfigur europäischer Musiktransfers“. Ab 12.00 Uhr präsentieren die hallesche Studententheater-Gruppe Händels Harlekine und Pro Musica das barocke Musikleben und verwandeln den Marktplatz in eine Bühne.
Für Musikliebhaber*innen, die Konzerte im freien Frühsommer genießen möchten, bietet sich die Gelegenheit, nach einer faszinierenden Führung durch den Botanischen Garten den Klängen des Universitätschors Halle und des Bläserquintetts Pfeiferstuhl Music bei einem Wandelkonzert zu lauschen. Ein gemütlicher Imbiss rundet dieses besondere sinnliche Erlebnis ab. Die WasserMusik präsentiert eine musikalische Bootstour entlang des malerischen Saaletals, bei der das Alphorn-Ensemble Weimar gemeinsam mit Solobläsern der Sächsischen Bläserphilharmonie an Bord der MS Händel 2 musikalische Arrangements von Händels Werken darbietet. Dieses Event erinnert an ähnliche Darbietungen vor rund 300 Jahren auf der Themse, als der englische König George I. die water music aufführen ließ. Halles Version des musikalischen Wassererlebnisses geht jedoch über das Gewöhnliche hinaus und bietet eine Mischung aus populären und swingenden Beats während der Bootsfahrt. Für Feinschmecker bietet das Walking Dinner ein kulinarisches Erlebnis, während musikbegeisterte Besucher bei einem der Lunch-Konzerte auf ihre Kosten kommen. Diese kostenlosen Konzerte werden in Kooperation mit dem London Handel Festival präsentiert und eines davon wird mit dem Preisträger der „Handel Singing Competition London 2023“, Florian Störtz, aufwarten.
Die Händel-Festspiele 2024 finden ihren Abschluss mit zwei Open-Air-Veranstaltungen in der idyllischen Naturlandschaft der Galgenbergschlucht: dem berühmten Bridges to Classic und dem Abschlusskonzert am letzten Festspielabend. Das traditionelle Finale verabschiedet die Gäste der HändelFestspiele in Halle unter anderem mit Händels Feuerwerksmusik sowie einem spektakulären Feuerwerk.
Intendant Dr. Bernd Feuchtner freut sich auf die Festspiele: „Händels Ausbildung in Halle machte ihn mit der französischen Kultur und Musik vertraut. Dies zeigt sich in seiner Musik, die von französischen Tänzen und Ouvertüren beeinflusst ist. Auch die Libretti seiner Opern und Oratorien basieren häufig auf französischen Vorlagen. Die Händel-Festspiele 2024 werden sich diesem Einfluss widmen und Werke von Händel präsentieren, die diese Einflüsse deutlich zeigen. Wir danken für die Unterstützung durch die Stadt Halle, das Land Sachsen-Anhalt und den Bund sowie privater Förderer und Sponsoren. Hier möchte ich stellvertretend Lotto Sachsen-Anhalt, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Saalesparkasse hervorheben.“
Bürgermeister Egbert Geier sieht den Festspielen gespannt entgegen: „Esprit, Kreativität sind fast greifbar – und gar ein bisschen Frivolität wird deutlich. Auch diesmal gelingt es den Festspiel-Organisatoren schon allein mit der Motto-Auswahl die Lust auf die Musik Händels in all ihren Facetten zu wecken. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch im kommenden Jahr ‚unserem‘ Händel mit einem der größten Musik-Festivals im Lande alle Ehre machen und die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt einmal mehr begeistern werden.“
Dr. Jürgen Fox, Vorstandsvorsitzender der Saalesparkasse und Kuratoriumsmitglied in der Stiftung Händel-Haus, bekräftigt: „Die Händel-Festspiele strahlen weit über die Stadt Halle (Saale) hinaus ins Land und in die Welt. Sie zeigen, über welchen kulturellen Reichtum wir in unserer Region verfügen. Es ist uns eine Ehre, hierbei einen – wenn auch nur materiellen – Beitrag leisten zu können. Die Saalesparkasse wird gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der wir hierfür herzlich danken, auch im nächsten Jahr die langjährige Partnerschaft fortsetzen. Wir freuen uns schon heute auf die Händel-Festspiele 2024 und die vielen Besucher aus Nah und Fern.“
Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport, nannte die Händelfestspiele ein Aushängeschild. Viele ausländischen Gäste kommen in die Stadt. “Für uns ist es wichtig, dass wir die Welt nach Halle holen.” Es gebe aber auch viele kostenfreie Veranstaltungen für die Hallenser, zum Beispiel Straßentheater auf dem Marktplatz, Vorträge oder auch Konzerte.
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