Hallescher Kunstverein für nationalen Preis nominiert
Der Hallesche Kunstverein e.V. ist für den „Preis für Kunstvereine“ nominiert. Dieser wird seit 2006 gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstverein (AdKV) und der ART COLOGNE, der ältesten Kunstmesse der Welt für zeitgenössische Kunst, vergeben und würdigt die engagierte Arbeit von Kunstvereinen in Deutschland zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst, von innovativer Ausstellungspraxis und herausragender Kunstvermittlungsarbeit.
„Schon die Nominierung ist eine Würdigung der beständigen Arbeit des Halleschen Kunstvereins und freut uns natürlich sehr. Sie belegt, dass unser ehrenamtliches Engagement für die zeitgenössische bildende Kunst auch über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen wird“, so Karola Waterstraat, neue Vorsitzende des Halleschen Kunstvereins.
Der Hallesche Kunstverein ist einer von 23 Kunstvereinen, die in diesem Jahr für den Preis vorgeschlagen wurden. Die Benennung erfolgt durch eine unabhängige Jury, der Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstszene aus verschiedenen Bundesländern angehören. Unter den Nominierten ist der Hallesche Kunstverein der einzige aus Sachsen-Anhalt. Einen Preisträger aus Sachsen-Anhalt gab es bisher noch nicht.
Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird 9. November 2024 auf der ART COLOGNE verliehen.
Das Kunstwerk kenne ich!
Es ist von Beuys in seiner Mailänder Schaffensperioden entstanden und hat seinerzeit auf Grund seiner Gesellschaftskritik für einigen Aufruhr gesorgt!
Es zeigt die Schaffenskraft im Braunkohletagebau, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Benachteiligung. Auch Kritik an der Obrigkeit ist zu erkennen. Ein aufrührendes, emotionales und sozialkritisches Werk zugleich, das an den Grundfesten der Gesellschaft rüttet und gleichzeitig Wege in eine sozial gerechte Zukunft aufweist.
Ein wahres Meisterstück! 👍
Ich kann mich dieser Interpretation nur anschliessen!
Man sieht unten, die braune Masse, den Braunkohlentagebau symbolisierend. Die von ihr ausgehende Kraft, ja Urgewalt, kann man förmlich spüren.
Oben dagegen, die kleine Obrigkeit, die sich nur noch mit Mühe an der Spitze halten kann.
Hier ist eine Spannung dargestellt, die man förmlich knistern hört.
Die Ausstellung erfolgte erstmals zur Arte 1968, die auch vom Ministerpräsidenten von NRW besucht war. Es gab einigen Aufruhr und die Plastik musste mit massiven Polizeikräften gesichert werden.
Kurz danach erfolgte die Gründung der RAF und Joseph Beuys sah sich massiven Anfeindungen ausgesetzt. Er konnte sich glücklich schätzen, einen hochgradig qualifizierten Verteidiger und Verbindungen ins Kultusministerium zu haben. Anderenfalls wäre er für viele Jahre eingewandert und der Kunstszene ein unermesslicher Schaden entstanden.
Wenig bekannt ist, daß Beuys sich in den 60-er Jahren mehrfach in den Lausitzer und Leipziger Braunkohlenrevieren zu Studienzwecken aufhielt. Meine Großmutter beherbergte ihn damals mehrfach für einige Tage. Seitdem besitze ich einige Skizzen, welche vermutlich Vorarbeiten zur gezeigten symbolhaften Plastik sind.
Diese Skizzen würde ich gut verwahren!
Ihr Verlust wäre gar nicht auszudenken.
😱