#hallezusammen Rechtsextremisten beschimpfen Konzertbesucher

Der Marktplatz in Halle war prall gefüllt. Anderthalb Wochen nach dem rechtsextremistischen Terroranschlag in Halle haben sie sich zu einem Gedenkkonzert zusammengefunden. Und die geistigen Brüder des Attentäters und AfD-Anhänger pöbeln bei Twitter los.
So bezeichnet Twitter-User Ronald Pičković die Konzert-Besucher als „geistig behinderte Menschen“, für Twitter-user Ulrich Humbold sind es „Deppen“. Oliver Mössinger erklärt zur Veranstaltung, „Und Ihr wundert Euch, warum sich die mit noch gesundem Wertekompass von Euch spalten?“ Sophia Maria schreibt, „Dazu fällt mir nichts mehr ein. Ist jetzt Party und Konzert der neue Weg zu trauern? Dieser Krach und Jubel ist ein Hohn. Es setzt nur ein Zeichen: uns ist egal was hier passiert ist, wir wollen Spaß.“ Der AfD-Bundestagsabgeordnete Udo Hemmelgarn: „Völlig neue Form der Trauer, tanzen, lachen, Freude haben und der von allen Bürgern zwangsfinanzierte Staatssender ZDF schlägt die Pauke! Widerlich!“ Swen Ludwigsburg meint, „Einfach nur krank dieser Mainstream“. Ein weiterer User scheint es zu bedauern, dass der Täter nicht in die Synagoge reingekommen ist: „Die tatsächlichen Opfer waren keine Juden“, schreibt er, um dann gleich noch zu schreiben, dass ja die Islamisten die Antisemiten sind. Der Twitter-User „Christiane Karl-Namaste“ schreibt, „Tausende Personen instrumentalisieren den Mord eines Irren.“ Twitter-User Berliner T. meint: „Was wird hier genau gefeiert – dass die Synagogentür stand gehalten?!“ Nils Wunsch schreibt: „Wieso gibt es KEIN Konzert für getötet Deutsche Männer und Frauen und Kinder. Vergewaltigte Frau.“ Klare von Klarname schreibt: „Würde nach jedem islamischen Angriff so ein Tamtam aufgeführt werden, wären gefühlt 15 Jahre Dauerparty angesagt.“ Der AfD-Politiker Harald Laatsch spricht von „Heuchelei“. Hans-Peter Loescher tweetet: „Bin echt gespannt, ob ich den Tag noch erleben darf, an dem sich Linke und Grüne mal zusammenrotten, um ein Zeichen zu setzen, wenn Muslime mal wieder einen Lkw-Vorfall verursachen oder von ihnen eine Frau vergewaltigt wird.“ Jerry L spricht von „volkommen verblödeten Idioten“. Ronny :o) schreibt: „Postreligöse Wahnsinn der Massen.Religionsausgleich und Gehirnwäsche der Massen.“ Jürgen Fischer schreibt zum Konzert: „Da wird der Tod von 2 Deutschen gefeiert!“ HP meint: „Es fehlt nur noch noch das im Tackte das Sozialistische Einheitspartei Fähnchen geschwungen wird.“
(Rechtschreifehler aus den Tweet sind übernommen)
Sind das Rechtsextremisten oder nur eine vom Mainstream abweichende Meinung:
„Dazu fällt mir nichts mehr ein. Ist jetzt Party und Konzert der neue Weg zu trauern?…“
„Völlig neue Form der Trauer, tanzen, lachen, Freude haben und der von allen Bürgern zwangsfinanzierte Staatssender ZDF schlägt die Pauke! Widerlich!“
Kommt auf den Blickwinkel an.
Und wo soll jetzt mindistens die Hälfte der Beiträge rechtsextrem sein oder will man hier eher ne schnelle Schlagzeile machen?
Da steht nicht, dass die Beiträge rechtsextrem sein sollen.
Es steht in der Überschrift und in der Einleitung.
Nein, das steht da eben nicht.
Ich lese es dir mal vor:…Rechtsextreme beschimpfen Konzertbesucher
Das ist nett von dir. Lies mir doch bitte auch noch die Stelle(n) vor, wo steht, dass (mindistens) die (Häfte der) Beschimpfungen rechtsextrem sind! Ich finde sie einfach nicht. Ich sage schon mal Danke!
Party für 2 Tode. Ohne Worte. Kann mich den Usern nur anschließen
Das gilt offensichtlich auch für die Rechtschreibung.
Man kann hier orthografisch korrekt 2 Tode und 2 Tote schreiben.
Warum genau sind rechtsextreme Tweets von unbekannten Usern eine Nachricht und weitere Verbreitung wert?
Solche Typen gibt es leider auch hier, auf dieser Plattform. Man muss sich nur einige Kommentare unter Beiträgen zum 09.10. durchlesen.
Da geht es auch von „Ja, die Moslems aber auch“ bis zur „kein Jude war betroffen“, nur weil dieser Idiot (glücklicherweise!) nicht in die Synagoge gelangte.
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.
Auf Jamaika feiern sie die Beerdigung mit einer richtig lauten Reggae-Partei. Weder im Christentum, noch bei den Juden oder Muslims ist mir diese Form der Trauer und Anteilnahme bekannt.
Die Kulturhauptstadt von Sachen-Anhalt hat sich über die Stadt- und Landesgrenzen hinweg als eine Stadt ohne Kultur präsentiert.
Und wo ist der Bezug zu meinem Kommentar?
Für Sie zum Nachdenken.
Welcher Religion gehören denn die lauten Reggae-Partei-Feierer an?
Ein wichtiger Feiertag in Mexico (über 80% Katholiken) ist der „dia de los muertos“. Da wird ziemlich wild gefeiert. Die „jazz funerals“ gibt es nicht nur in New Orleans. Benefizkonzerte gibt es auch schon eine ganze Weile. Frag doch mal deine Eltern oder Lehrer, ob sie sich an „Live Aid“ im Jahr 1985 erinnern können. Dort sind viele Künstler aus Funk und Fernsehen zur großen Freude der Zuschauer und Zuhörer aufgetreten, weil in Äthiopien ein paar hunderttausend(!) Menschen gestorben waren.
Weil du etwas nicht kennst, bedeutet das nicht, dass es das nicht trotzdem gibt. Das müsstest du inzwischen bemerkt haben. Außerdem ist es sicher hilfreich, weltliche und religiöse Rituale und Veranstaltungen zu unterscheiden. Aber soweit seid ihr in der Projektgruppe sicher noch nicht.
Brav gegoogelt mein Kleener. Mag sein, dass es noch weitere Ausnahmen gibt. Als ich im French Quarter in New Orleans abgefeiert habe, fand keine Trauerfeier statt. Konnte also nicht aus meiner Lebenserfahrung berichten.
Wir können gemeinsam feststellen, Halle liegt weder auf Jamaika noch in Lousiana.
Welcher Religion gehören denn die lauten Reggae-Partei-Feierer nun an? Du hast du sie ja sicher auf deinen vielen Reisen durch die Welt selbst erlebt und vielleicht sogar mit ihnen gesprochen oder anderweitig Infromationen von ihnen oder über sie erhalten. Das sollte also leicht zu beantworten sein.
Du kannst es gern auch wieder nur googeln. Den Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn kann ich dir aber nicht abnehmen, das bleibt deine Eigenleistung. Das haben dir deine Lehrer hoffentlich schon beigebracht.
Die Einladung kam von einem Rastafari, die eine dem Christentum angelehnte Religion leben.
Dann kennst du also doch derart „proletenhafte“ Trauerfeiern mit lauter Musik und Drogenkonsum und hast sie sogar schon selbst erlebt. Aber Widersprüche in deinen Geschichten sind ja nichts neues, auch wenn dir das vielleicht wirklich nie auffällt…
Mit dem Begriff Kultur haben Sie es nicht so?
Ich kann an deinen Antworten erkennen, womit du es so hast und vor allem, womit nicht.
Ein sinnloses Wort ist auch ein letztes Wort. Gratulation!
Stimmt, Du bist hier auch auf der Plattform und darfst ein wenig hetzen. So ist es eben in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit da muss man auch mal einen Kronprinz ertragen.
Ach so, Sie meinen, wenn jemand gegen die Holocaust – Leugnung eintritt, dann muss man ihn „ertragen“? Danke, dass Sie so offen sind. Sagt viel oder besser alles über Sie aus.
Übrigens: Häufiges Namenwechseln ist bei gleicher IP sinnlos ?
Wenn Du deine stumpfe Hetze hier als „gegen Holocaust-Leugnung eintreten“ verkaufen willst, sagt es sehr viel über dich aus. Deine Phantasie muss sehr ausgeprägt sein.
Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.
Immanuel Kant (1724 – 1804), deutscher Philosoph
Für mich klingt das jetzt so, dass jeder, der dieses Konzert unangebracht findet, ein Rechtsextremer ist. Ist das so gemeint …?
Nein, aber diejenigen, die zum Beispiel die Konzert-Besucher als „geistig behinderte Menschen“ bezeichnen. Und auch diejenigen, die behaupten, dass die Tat nicht antisemitisch oder rassistisch motiviert war.
Abfeiern als Zeichen von Trauer und Anteilnahme ist vielleicht nicht „geistig behindert“ aber schon etwas proletenhaft.
Eine Wahlkampfrede von Brenner mit Bezug auf die Wahlen in Thüringen ist ein seltsamer Ausdruck des Mitgefühls mit den Angehörigen durch eine Kulturschaffenden (ohne Kultur).
brenner ist ein altkommunist .. das kann man falls bedarf ist jeden ersten mai am nt erleben … ein echter Hetzer..
schade fürs nt ..
Welche Tat? Bewusst zwei Deutsche zu ermorden und zwei weitere schwer zu verletzen oder die versuchte Tat? Der Betreiber vom Kiez Döner hatte die öffentliche Bewertung schon richtig gedeutet und war zum Glück unverdächtig genug um von Hetzern gleich als Rechtsextremist oder Nazi abgestempelt zu werden.
Soso, bewusst also. Ich habe gar nicht bemerkt, dass der Mörder vorher Ausweise kontrolliert hat, um tatsächlich bewusst Deutsche zu töten. Warum habe ich das nicht bemerkt? Weil es nicht stattgefunden hat. Der Täter hat in seinem Pamphlet klar seine Motive zum Ausdruck gebracht.
Im Übrigen, falls Sie Fakten interessieren, hat dies auch der Generalbundesanwalt so gesehen und sieht es auch noch so, schauen Sie in die Pressemitteilungen des GBA.
@mirror: Es ist für Sie also proletenhaft, wenn sich ungefähr 15.000 Menschen gegen Rassismus und Antisemitismus positionieren? Aha.
Eine Gedenkfeier für Ermordete mit lauter Musik und Saufen ist für mich proletenhaft.
Das ist jetzt die Frage: waren die Menschen wegen der Positionierung gegen Rassismus und Antisemitismus da, oder nur, weil irgendwelche mehr oder weniger bekannten Popstars zu einem kostenlosen Konzert auftraten?
Oder anders gefragt: wären auch ohne Musik 15.000 Menschen gekommen, um sich gegen Rassismus und Antisemitismus zu positionieren?
Nein, so ist das nicht gemeint. Nur Rechtsextremisten sind Rechtsextremisten. Beides schließt einander aber auch nicht aus.
Man kann es aber auch übertreiben mit den Nachrichten bzgl. Halle und dem was passiert ist sowie dem wie die Stadt am Ende damit umgeht. Es ist vollkommen irrelevant ob man es gut oder schlecht findet, wenn ein solches Konzert auf die Beine gestellt wird und ob es die richtige Art und Weise ist mit Trauer umzugehen . Es sollte lediglich als ein Zeichen gelten, das wir uns nicht durch solche Taten einschüchtern, unseren „Frieden“, Lebensfreude und unsere Werte etc. nehmen lassen. Und die Rechte Gewalt vorallem solche, keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat. Jeder darf von mir aus, eine Rechte, Linke oder Neutrale Meinung und Wahrnehmung auf die Geschenisse in der Welt haben, doch mittels „Attentate, Amokläufen und Terror, sollte dies nicht kunt gegeben werden egal ob Rechte o. Linke.
Sehr weise angemerkt. Bezogen auf Werte frag ich mich immer, welche? Haltungsjournalismus? Doppelmoral der etablierten Parteien die nicht mehr Regierungsfähig sind weil sie mit Hetzten beschäftigt sind zum Machterhalt? Wann zählen die Werte in der Nationalmannschaft? Nur Mittwochs oder Sonntags? Eine SPD Politikerin Antwortet auf die Frage was gemäßigte Rebellen seien, die die Bundesregierung unterstützt :“Das sind Rebellen des Rebellens wegens“. Da frag ich mich als Psychologe ob wir von gestörten Narzisten regiert werden. Und so weiter und so weiter.
Ich habe das Gefühl, dass ein nicht geringer Teil der Menschen, die über dieses Konzert unsachgemäß und beleidigend herziehen, weder dabei waren noch es gestreamt haben. Ja, es gab gute Laune auf und vor der Bühne aber es gab auch leise Töne, Gedenkmomente (für Kevin und Jana, u.a. auch durch ihren Chor), politische Statements, Diskussionen und vieles mehr.
Denkwürdig war auf jeden Fall der Auftritt von NT-Intendant und Schauspieler Matthias Brenner. Er hat es am Ende seines Auftritts auf den Punkt gebracht, deutlich und unmissverständlich. DANKE dafür!
Und wenn Alice Merton ihr Statement zum Attentat mit zitternder Stimme vorliest und dann leise Töne anschlägt und komplett am Klavier nur ruhige Lieder singt, u.a. von ihrem Hit „Roots“ oder auch „Yellow“ von Codplay als Duett mit Jooris. Und auch später Lennons „Imagine“ von Giesinger, Schulte und Joris vorgetragen, dann zeigt das für mich, dass sich auch die Künstler Gedanken gemacht haben. Und Giesinger hat sich am Rande des Events auch klar und deutlich als Mainstreamkünstler an die Mitte der Gesellschaft gewandt und u.a. Antisemtismus und Rassismus klar verurteilt.
Die reinen, persönlichen für die Angehörigen der zwei Toten gedachten Trauer- und Gedenkfeiern fanden/finden im privaten Rahmen statt. Das Konzert sollte mehr sein… ein Zeichen aus Halle in die Welt für Gewaltfreiheit, Gemeinsamkeit und gegen Rassismus und Antisemitismus. Und das hat aus meiner Sicht größtenteils funktioniert. Und alle, die denken, dass sie eine Generalvollmacht im Umgang mit Verlust und Trauer haben, den sei gesagt, es gibt viele Formen von Trauer und vieles ist subjektiv. Keiner der Kritiker hat sich sicherlich die Zeit genommen die Angehörigen von Jana und Kevin zu fragen, wie sie zu dem Konzert stehen… und nur wenn man diese Antwort kennt, kann man sich das Recht rausnehmen, in diesem einen konkreten Fall so zu urteilen.
Und wenn jetzt vor allem „konservative“ bis rechte Politiker und Unterstützer solche Kommentare ablassen, dann ist das unterste Schublade. Aber argumentativ auch nachvollziehbar… das Attentat selbst taugt dafür ja nicht, denn hier müssten sie sich ja selbst an die eigene Nase fassen und mal drüber nachdenken, ob sie indirekt vielleicht auch den Nährboden dafür gesät haben oder in genau der Partei sind, die ideologisch dem Täter nah steht.
Das einzige, was mich am Event komplett gestört hat… warum gab es an jeder Ecke Unmengen an Alkohol schon ab Mittag? Bier hier, Bowle dort, selbst Hochprozentiges. LIEBE VERANSTALTER… hätte das sein müssen? Geht es nicht auch mal ohne, gerade bei so einem Anlass? Klar ist jeder für sich selbst verantwortlich und man MUSS ja nicht saufen, nur weil es Alkohol gibt, Suchtkranke mal außen vor. Aber ohne wäre garantiert auch gegangen! Leider waren dadurch einige recht gut alkoholisiert. Und ja, man kann auch in Gedenken an Verstorbene das Glas erheben und mit Alkohol feiern, aber ob das an dem Tag jemand so angegangen ist, kann bezweifelt werden.
Und weil man das auch immer lesen konnte… das war defintiv kein mehrheitlich von LINKS(extremen) organisiertes Konzert. Das kam aus der Mitte für alle und genauso bunt war auch das Publikum.
Das einzige, was mich am Event komplett gestört hat… warum gab es an jeder Ecke Unmengen an Alkohol schon ab Mittag? Bier hier, Bowle dort, selbst Hochprozentiges.
Du wunderst dich, dass bei einer solchen „Trauer“veranstaltung der kommerzielle Vertrieb von alkoholischen Getränken im Vordergrund steht?
Ohne den Alkohol hättest du wahrscheinlich dich gesehen und ein paar hundert andere Leute, die da einfach hingegangen sind, weil eine Bühne aufgestellt wurde und sind wir mal ehrlich! Wärst du auch zu einer Gedenkveranstaltung, die es ja so nicht gab, gegangen, bei dem ein Afghane eine Afghanin umgebracht wurde? Da hab ich dich auf jeden Fall nicht gesehen! Da war nämlich keiner und hat ein Partyzelt aufgestellt!
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/halle/junge-frau-stirbt-nach-gewaltverbrechen-fahndung-100.html
Ich finde das Getue einfach heuschlerisch und diese „Gedenk“veranstaltung pietätlos.
Ob Jemand von der Mitte (Ich will mich da auch nicht zu DIESER Mitte zählen) auch wirklich Hilfe für die Angehörigen angeboten hat, kann bezweifelt werden.
Ich hab mir das eine halbe Stunde von meinem Balkon angehört. Ich fand es eklig!
Sowas wie in Köthen wäre wahrscheinlich besser gewesen:
https://www.bento.de/today/koethen-hunderte-buergerinnen-und-buerger-malen-marktplatz-vor-pegida-demonstration-bunt-an-a-f1920c08-58ad-4f43-9bb2-a8394003164c