HWG und GWG führen 5,5 Millionen Euro an die Stadtkasse ab

Die beiden städtischen Wohnungsgesellschaften liefern auch in diesem Jahr wieder Millionensummen an die Stadtkasse ab. Aus dem Gewinn der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) fließen 3,9 Millionen Euro in die Kassen der Stadt Halle (Saale), weitere 1,6 Millionen Euro kommen vom zweiten städtischen Vermieter, der GWG.
Die GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH verfügt bei einer Bilanzsumme von 406.392.290,70 Euro über einen Jahresüberschuss von insgesamt 3.485.465,28 Euro. 1,6 Millionen Euro Millionen Euro davon werden an die Stadt überwiesen. Der Rest geht in die Gewinnrücklage für schlechte Zeiten.
Die Eigenkapitalquote der GWG sinkt weiter von 50,2 auf 47,8 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Vermieter einen Bestand von 9.832 Wohneinheiten, das sind 27 weniger als im Jahr zuvor. Hinzu kommen 114 Gewerbeeinheiten, drei weniger als im Jahr zuvor. Die Leerstandsquote ist laut Jahresabschluss mit 5,5 Prozent gleich geblieben. Allerdings gehören der GWG auch mehrere Gebäude, die nicht mehr bewirtschaftet werden. Nimmt man diese Gebäude hinzu, beträgt der Leerstand 6,4 Prozent. Die GWG hat 109 Mitarbeitende, 5 weniger als vor einem Jahr.
“Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen bei den Nebenkosten wurden Mieterhöhungen im Bestand später als geplant durchgeführt, was zu einer Unterschreitung der für das Geschäftsjahr geplanten Umsatzerlöse aus Sollmieten führte”, so der GWG-Jahreabschluss.
Die Bilanz der HWG beträgt 684.138.664,64 Euro, der Jahresüberschuss 12.649.668,77 Euro und der Bilanzgewinn 28.903.208,80 Euro. Vom Gewinn gehen 3,9 Millionen Euro an die Stadtkasse. Der Rest geht in die Rücklage und in den Gewinnvortrag.
Die Eigenkapitalquote hat sich auf 48 % gesteigert (Vorjahr: 47,6 %). Der Bestand der Gesellschaft blieb mit 17.397 Wohneinheiten gleich, es gab 267 (-2) Gewerbeeinheiten. Geplant ist aber Abgang von zwölf Wohnungen aufgrund des Vollzuges eines Erbbaurechtsvertrages sowie durch Grundrissänderungen im Rahmen einer Investitionsmaßnahme. Die Leerstandsquote im bewirtschafteten Bestand verringerte sich auf 6,0 % (Vorjahr: 5,8 %). Die HWG hat 257 Arbeitnehmer (gleich) und 13 Auszubildende (Vorjahr: 11).
“Die Gesellschaft setzte seit vielen Jahren als inflationsausgleichende Maßnahme im Jahr 2022 erstmals wieder umfassendere Mieterhöhungen bei Bestandsmietverhältnissen um, welche im Jahr 2023 zu einer deutlichen Umsatzsteigerung aus Sollmieten führten”, heißt es im Jahresabschluss “Die positive Umsatzentwicklung aus Sollmieten wurde zudem gestützt durch Neuvermietungen der Gesellschaft nach dem Abschluss von Investitionsmaßnahmen und bei Fluktuation. Das Umsatzziel aus Sollmieten wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen.” Aktuell prüfe man Potenziale durch den neuen Mietspiegel, der seit Jahresanfang gilt. “Zukünftige Mietanpassungen erfolgen unter Berücksichtigung der Quartiers-, Lage- und Ausstattungsqualitäten und unter Beachtung der sozialen Wohnraumversorgung.“
Na Klasse, da bleiben für den Eigentümer von HWG und GWG, die Stadt bzw den Bürgern der Stadt nur ein paar Almosen von den Gewinnen der Gesellschaften. Warum lässt die Stadt sich das gefallen und sich dermassen vorführen?
Man sollte HWG und GWG privatisieren, wenn die sowieso kaum Gewinn an die Stadt abführen wollen. Unter diesen Bedingungen hier Immobilienunternehmet spielen zu wollen macht für die Stadt absolut keinen Sinn.
Dann lieber den Provatisierungserlös konservativ anlegen, die Erlöse für die Stadtkasse würden ein Vielfaches der lächerlichen 5 Mio betragen.
In den Nullerjahren, als es gerade im Trend war, haben zum Beispiel Berlin und Dresden in noch viel größerem Umfang ihre kommunalen Wohnungen veräußert. Ein prächtiges Geschäft für die privaten Immobilienkonzerne. Zu den heutigen Preisen ist es für die Städte sehr schwer, wieder in nennenswertem Umfang in den Immobilienmarkt einzusteigen.
…hat z.B. schon in DD einst „blendend“ funktioniert. Man war mal kurzfristig entschuldet, hat aber Jahre später wieder Wohnungen benötigt und diese teilweise von der „Heuschrecke“ wieder zurückgekauft. Das Ganze freilich wesentlich teurer, als der einstige Verkauf eingebracht hat. War also eher nicht so der Bringer.
„Man sollte HWG und GWG privatisieren, wenn die sowieso kaum Gewinn an die Stadt abführen wollen. “
Da bin ich ganz Ihrer Meinung!
Na klar. Weil du auch keine Ahnung hast.
Hat ja in anderen Städten auch super funktioniert.
Dresden fängt mit wenigen tausend Wohnungsankäufen wieder an, die neoliberalen Fehlleitungen der 90-ziger, nach dem Motto, alles regelt der Markt, wieder, rückgängig zu machen.
Natürlich zu deutlich höheren Preisen.
Allein der Marktwert der verkauften Objekte ist das Vielfache von dem Werte, zudem verkauft wurde.
Zudem hat man keine sozialen Steuerungselemente in den Händen der öffentlichen Hand.
Und aus diesem Grund verschwindet auch demnächst eine FDP von der politischen Landkarte.
G. Baum ist einer der letzten ehrlichen Vertreter der liberalen Partei ohne diesem Unternehmensliberalismus.
Volksliberalismus war die Stärke der FDP. Der Schutz vor zu viel Staat bei den Menschen, aber vom kleinem Arbeiter bis zum Unternehmer. Die Arbeiterschaft wurde aus dem Progremm gestrichen von Westerwelle & Co
Es geht bei den kommunalen Wohnungsgesellschaften nicht (nur) darum, Gewinn für die Kommune zu erwirtschaften, sondern eher darum, sozialen Wohnraum bereitzustellen. Das dürfte bei Privatisierung eher hinten runterfallen.
Warum sollten die Mieter der Stadt eine noch höhere Zusatzsteuer zahlen? Die Moderniesierungen stocken seit Jahren, weil ständig irgendwelche zusätzlichen Projekte der Stadt gefördert werden, von den Zahlungen der Mieter …..
… muß das ja bezahlen! Darum!
Es ist nicht Hauptaufgabe der städtischen Wohnungsgesellschaften durch Gewinne den städtischen Haushalt zu füllen, sondern günstigen und angemessenen Wohnraum für breite Teile der Bevölkerung bereitzustellen. Durch dieses Engagement, das nicht primär auf Gewinn abzielt, wird der Wohnungsmarkt mit marktgerechten Mitteln beeinflusst und die Mieten niedrig gehalten. Ferner bleiben die Mieten von Sozialhilfempfängern aus Steuergeldern so nahezu vollständig in Halle und Deutschland und werden nicht ins Ausland abgeführt, wie z.B. bei Grand City Property (GCP). GCP hat seinen Sitz auf Zypern, also landen deren Gewinne auf Zypern.
Die Gewinne werden ja gemacht, nur nicht an den Eigentümer, die Bürger der Stadt abgeführt, sondern von den Gesellschaften selbst verprasst.
„Es ist nicht Hauptaufgabe der städtischen Wohnungsgesellschaften durch Gewinne den städtischen Haushalt zu füllen“
Wien 3000,
doch, das ist sehr wohl deren Aufgabe, da es sich hier um kommerzielle Unternehmen handelt. Das, was Sie wollen, Wien 3000, hat schon in der ehemaligen DDR nicht funktioniert.
…nicht kommerzielle sowie Tochterunternehmen des Konzern „Stadt“. Nur daraus ergibt sich eine Gewinnabgabe an die „Mutter“, welche ihrerseits damit schwächere „Töchter“ (z.B. HAVAG) mit finanziert.
Nein, es ist nicht deren Aufgabe!
Es sind auch keine kommerziellen Unternehmen!
Und welche Wohngenossenschaft hat in der DDR nicht funktioniert? Sprich lieber nicht über Zeiten, welche du gar nicht erlebt hast!
Vergiss es. Er wird dir nicht antworten. Dazu ist er sich viel zu fein. Er kann: polemisieren, diffamieren, beleidigen. Er kann nicht: sachlich bleiben, mit Fakten etwas belegen, Gegenargumente akzeptieren.
Kennt man nicht anders von den Politikern.
Weil das Geld dringend für die gesetzlichen Auflägen der Energiewende gebraucht wird u. nicht für den Kampf gegen Rechts der Stadt , das Hobby der gewesenen linken Stadtratsmehrheit .
Achsoo. Deswegen reagiert man erst 2024 auf Das Versterben eines Mitmieters bei der GWG. Und man hat selbst die Rennereien. Von der GWG kam nichtmal ne Entschuldigung. Aber in unserem Haus einen einquartieren, wo ständig die Fenster auf sind und der Briefkasten mit gelber Amtspost überquillt.
Dein persönliches Schicksal hat nichts mit der wirtschaftlichen Lage der GWG zu tun. Und was der Tod eines Mieters mit dem Zuzug eines weiteren Mieters zu tun hat, der „gelbe Amtspost“ erhält, müsstest du auch mal erklären. Abgesehen von der Post, die dich überhaupt nichts anzugehen hat, was macht der Mieter sonst so alles falsch? Grüßt er nicht richtig? Bringt er sonntags Müll raus? Hast du sonst keinen, der sich deiner Probleme annimmt?
Raubrittertum 👎
Das es sein, dass die Mieten zu hoch sind, wenn so große Überschüsse erwirtschaftet werden?
In Anbetracht des Anlagevermögens von HWG und GWG sind die erwirtschafteten Überschüssen noch viel zu niedrig.
Dresden fängt mit wenigen tausend Wohnungsankäufen wieder an, die neoliberalen Fehlleitungen der 90-ziger, nach dem Motto, alles regelt der Markt, wieder, rückgängig zu machen.
Natürlich zu deutlich höheren Preisen.
Allein der Marktwert der verkauften Objekte ist das Vielfache von dem Werte, zudem verkauft wurde.
Zudem hat man keine sozialen Steuerungselemente in den Händen der öffentlichen Hand.
Und aus diesem Grund verschwindet auch demnächst eine FDP von der politischen Landkarte.
G. Baum ist einer der letzten ehrlichen Vertreter der liberalen Partei ohne diesem Unternehmensliberalismus.
Volksliberalismus war die Stärke der FDP. Der Schutz vor zu viel Staat bei den Menschen, aber vom kleinem Arbeiter bis zum Unternehmer. Die Arbeiterschaft wurde aus dem Progremm gestrichen von Westerwelle & Co
So finanzieren also die Mieter der GWG und HWG die Luxusförderungen (aka Wirtschaftsförderung) der FDP-Bonzen … tolle Sache.
Und bei der nächsten Mieterhöhung kann HWG und GWG 6 Millionen Euro an die Stadtkasse überweisen.