IHK Halle-Dessau: Konjunktur bricht ein, schlimmer als bei Corona

Die Krise schlägt voll durch: Der anhaltende Preisdruck sorgt dafür, dass die Geschäfte von immer mehr Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts schlechter laufen. Dies zeigt der aktuelle Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) für das dritte Quartal 2022, dem repräsentative Antworten von etwa 600 regionalen Unternehmen zugrunde liegen. Der IHK-Geschäftsklimaindikator, je hälftig aus Einschätzungen zu Geschäftslage und -aussichten gebildet, sinkt auf -18,7 Punkte und liegt damit sogar unter den Werten aus der Coronakrise. „Besonders alarmierend ist: Die Unternehmen wollen weniger investieren und fahren ihre Personalplanung zurück, so etwa insbesondere in der Industrie. So könnte sich die Krise verfestigen“, erklärt IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel.
Die Auswirkungen der Energiepreiskrise erreichten zunehmend alle regionalen Branchen und belasteten dort die Erträge, berichtet Bieräugel. Zusätzlich reagierten nun auch die Verbraucher mit Zurückhaltung auf die Inflation. Die Unternehmen könnten steigende Preise nur teilweise weitergeben. „Die Folge: Die Gewinne brechen ein“, sagt Bieräugel.
Vor diesem Hintergrund kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier die Berliner Wirtschaftspolitik: „Wer nur auf der Nachfrageseite aufwendige Rettungspakete bei Energieverbrauchern schnürt, doktert überteuert an Symptomen herum.“ Die bestehende Angebotskrise lasse sich so nicht beseitigen. „Wirksamer wäre, die verrückt spielenden Preismechanismen zu beruhigen, indem mehr Strom und Gas in den Markt kommen. Allein das wirkt!“ Die Wege dorthin seien bekannt: so etwa Gas-Fracking oder deutlich längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. „Aber aus offenbar ideologischen Gründen riskiert die Berliner Ampel lieber, dass sich die Wirtschaftskrise vehement verschärft“, warnt Brockmeier.
Die Ergebnisse des IHK-Konjunkturberichtes im Einzelnen:
Die Industrie – in guten Tagen Konjunkturlokomotive der Region – spürt den Abschwung. Anhaltend hohe Kosten für Rohstoffe und Energie drücken weiter auf die Stimmung. Neu ist, dass die Unternehmen nicht nur ihre Zukunftsaussichten schlecht einschätzen, sondern zunehmend auch die aktuelle Geschäftslage. Mit -12,3 Punkten fällt der Geschäftsklimaindikator für diese Branche erstmals seit dem Coronajahr 2020 wieder unter null. Weil die Auftragseingänge sinken, dürfte sich daran auch so bald nichts ändern. Die Industrie plant weniger Investitionen und Beschäftigung.
Das mit rund 40 Prozent Anteil an der regionale Wirtschaft ebenfalls bedeutsame Dienstleistungsgewerbe ist in den Abwärtssog geraten: Die Kostensteigerungen sind auch hier angekommen und belasten die Gewinnlage. Rund 80 Prozent der Unternehmen planen die Preise zu erhöhen. Das wiederum sorgt für Zurückhaltung bei den Kunden. Das Geschäftsklima sinkt deutlich auf -24,7 Punkte ab. Auch in puncto Investitionen und Beschäftigungsplanung sind die Werte negativ.
Im Baugewerbe trüben sich die Aussichten ebenfalls weiter ein. Zwar bewerten etwa 58 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage noch als gut, aber der Pessimismus nimmt deutlich zu. Hintergrund: Die Auftragsbücher sind derzeit zwar noch gut gefüllt, aber für die Zukunft gehen weniger Aufträge ein. Die aktuellen Rahmbedingungen – steigende Baupreise und -zinsen bei sinkenden Einkommenserwartungen der Bevölkerung – dürften die Nachfrage weiter reduzieren. Die Folge: Der Geschäftsklimaindikator für den Bau fällt aktuell leicht auf -4,8 Punkte.
Im Handel drückt die Inflation spürbar auf die Stimmung. Das Vertrauen der Verbraucher ist angesichts zweistelliger Inflationsraten stark gesunken. Die Erwartung rückläufiger Umsätze insbesondere beim Einzelhandel lässt das Geschäftsklima auf -28,7 Punkte fallen. Weil gleichzeitig der Kostendruck steigt, schrumpft der Spielraum für zukünftige Planungen – entsprechend negativ fallen Beschäftigungs- und Investitionsabsichten aus.
Das Verkehrsgewerbe befindet sich weiter in schwierigem Fahrwasser, auch wenn sich die konjunkturelle Situation schon im Sommer etwas stabilisiert hatte. Weil die Transport- und Logistikfirmen aktuell sowohl Lage und Erwartungen schwächer einschätzen als zuvor, geht der Geschäftsklimaindikator wieder auf -26,3 Punkte zurück. Nach wie vor ist der Kostendruck in dieser Branche hoch – rund 82 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit weiter steigenden Preisen.
Zur Methodik:
Für den Konjunkturbericht befragt die IHK viermal im Jahr eine repräsentative Stichprobe ihrer Mitgliedsunternehmen. Diese geben dabei unter anderem an, wie sie ihre aktuelle Geschäftslage bewerten und welche Entwicklung sie zukünftig erwarten.
Die Umfragedaten aus den verschiedenen Branchen werden um saisonale Effekte bereinigt, nach Branchen gewichtet und ausgewertet. Indexwerte zeigen jeweils den Saldo zwischen dem Anteil positiver und negativer Einschätzungen.
„Im Baugewerbe trüben sich die Aussichten ebenfalls weiter ein.“ Zeit wird es, damit der Bauherr mal wieder „Herr über seinen Bau“ wird und nicht den Vertragsdruck/-willkür der Bauunternehmer ausgeliefert ist, nur um ein Haus bauen zu können UND die Bauunternehmer endlich mal wieder gewillt sind Qualität abzuliefern und nicht nur Mondpreise kassieren oder anbieten.
Dann hören die Unternehmen einfach mal auf zu arbeiten. Laut unserem Kinderbuchautor doch kein Problem.
Die Überschrift vermittelt die Aussage, dass Corona die Konjunktur beeinflusst habe. Das ist definitiv falsch! Die Konjunktur wurde durch die staatlichen Maßnahmen beeinträchtigt, nicht durch das Virus.
Es ist also niemand gestorben oder erkrankt und die Prävention war willkürlich und auch die Allgemeinkosten nicht berührt worden. Alles klar.
Also hat das Virus persönlich den Lockdown verordnet? Ich dachte bisher, das war die Regierung, die sich extra vom Parlame hat ermächtigen lassen.
Leute lagen auch ohne Lockdown mit Corona krank im Bett und hatten Fieber und Husten, Long Covid will ich gar nicht erst ansprechen. Nicht nur das Baugewerbe, sondern viele Branchen litten unter massiven Einbrüchen wegen Krankheitsbedingtem Personalmangel. Und ein Arbeitsausfall z.B. vom Estrichverleger oder Anlieferer zieht sämtliche anderen Baumaßnahmen nach hinten, wie eine Zieharmonika, wodurch sich dort sehr schnell große Probleme breit machen, wenn sehr knapp kalkuliert wird.
Wie kann man also behaupten, dass nicht das Virus, sondern die Maßnahmen verantwortlich sind? Inwiefern Maßnahmen schlimmere Einbrüche verhindert haben, darüber kann man diskutieren, jedoch nicht ob das Virus überhaupt Einfluss hat.
Warum hat die Regierung (persönlich?) den „lockdown“ verordnet, wozu sie sogar durch die demokratische Volksvertretung ermächtigt war? Einfach so? Ohne jegliche Begründung? Als einzige Regierung der Welt?
Hat die deutsche Konjunktur vielleicht auch andere Einflussfaktoren, als den Pflegers wöchentlichen Kasten Bier und 5 Brötchen aus dem Supermarkt? Vielleicht sogar …. globale? War denn in den letzten Jahren irgendwas aktuell auf dem Globus?
Unbequeme Fragen, ich weiß. Versuchs trotzdem mal.
Was soll denn einbrechen, wo nichts ist?