Innenministerium sagt: keine Bitten der Jüdischen Gemeinde abgelehnt

Heftige Kritik wurde nach dem Terroranschlag an der Synagoge in der Humboldtstraße in Halle am Land laut, wonach Bitten der Jüdischen Gemeinde zu Schutzmaßnahmen abgelehnt worden seien. Das Innenministerium weist dies aber zurück.
Ministerium und Polizei hätten zurückliegend noch nie Bitten der Jüdischen Gemeinde Halle (Saale) um Schutz bei Gebeten und Veranstaltungen abgelehnt.Die jüdische Synagoge sei im besonderen polizeilichen Fokus. Es habe täglich zu unregelmäßigen Zeiten eine Bestreifung stattgefunden.
Wer die Situation in der Humboldtstraße kennt weiß, dass in der Regel bei Jüdischen Feiertagen das Gebäude ständig bewacht wird. Warum das ausgerechnet an diesem Mittwoch nicht passiert ist, dafür hat das Ministerium auch eine Erklärung. Weder polizeilich noch mangels entsprechender Hinweise aus der Jüdischen Gemeinde sei das Erfordernis einer polizeilichen Begleitung des Gottesdienstes an Jom Kippur, immerhin dem höchsten Jüdischen Fest, gesehen worden.
Die seit Jahren geübte Praxis, sich im Vorfeld von Veranstaltungen der Jüdischen Gemeinde eng abzustimmen, werde in Zukunft noch intensiver fortgeführt, so das Ministerium. Es bestehe ein enger Kontakt des örtlichen Polizeireviers und der Polizeiinspektion Halle (Saale) zur Jüdischen Gemeinde.
In der Vergangenheit sei die Polizei zudem in Abstimmung mit der Jüdischen Gemeinde jeweils bei Veranstaltungen vor Ort, wie dem Marsch des Lebens oder der Holocaust-Gedenkveranstaltung Jom Ha Schoa.
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