“Interesse nahm ab”: kein Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung im Ratshof mehr

Es war einst ein besonderes Ereignis für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle: Der „Tag der offenen Tür“ im Ratshof und Stadthaus. Eingeführt vom damaligen Oberbürgermeister Bernd Wiegand, ersetzte er den traditionellen Neujahrsempfang durch ein bürgernahes Format. Statt Sekt und Reden gab es Einblicke in die Stadtverwaltung, direkte Gespräche mit Lokalpolitikerinnen und -politikern sowie Mitmachaktionen für Groß und Klein.
2019 öffnete die Verwaltung zum letzten Mal ihre Türen für dieses besondere Event – dann kam die Corona-Pandemie. Kurz darauf folgte die Suspendierung von OB Wiegand. Der Tag der offenen Tür verschwand aus dem städtischen Kalender und schließlich auch aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Mit Dr. Alexander Vogt steht nun ein neuer Oberbürgermeister an der Spitze der Stadt. Doch wer auf eine Wiederbelebung der früheren Tradition hoffte, wird enttäuscht: Vogt erteilt dem Format eine klare Absage.
In einer Antwort auf eine Stadtratsanfrage der Fraktion „Hauptsache Halle“ schreibt Vogt: „Rückblickend konnte dieses Format in den Anfängen sicherlich als erfolgreiche und zielführende Möglichkeit bezeichnet werden, allen Einwohnerinnen und Einwohnern die jeweiligen Arbeitsbereiche und Verantwortlichkeiten der Stadtverwaltung Halle (Saale) und darüber hinaus näher zu bringen.“ Doch, so Vogt weiter, sei das Interesse der Stadtgesellschaft in den Folgejahren deutlich zurückgegangen – eine Entwicklung, die schließlich zur Einstellung der Veranstaltung führte.
Stattdessen setzt die neue Stadtspitze auf ein anderes Konzept: Stadtteilkonferenzen. Diese sollen näher an den Lebensrealitäten der Bürgerinnen und Bürger ansetzen. „Mit dem Format der sogenannten Stadtteilkonferenzen steht der Stadt Halle (Saale) bereits ein Instrument zur Verfügung, um alle Einwohnerinnen und Einwohner in ihrem Wohnumfeld zu treffen, mögliche Entwicklungen im Quartier aufzuzeigen und den Austausch zu suchen,“ so Vogt.
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