Jungfernfahrt durch die Große Steinstraße am Freitag
Noch stehen in der Großen Steinstraße die Bauzäune, ein paar Restarbeiten finden noch statt. Doch ab Freitag haben die Umleitungen ein Ende. Am Mittag wird die Großbaustelle mit einem symbolischen Banddurchschnitt am Joliot-Curie-Platz beendet, anschließend geht eine Straßenbahn auf Jungfernfahrt.
Ab kommendem Montag fahren dann die Straßenbahnen wieder regulär die kurze Verbindung zwischen Steintor und Markt. Autofahrer und Radler müssen sich umgewöhnen, denn für sie hat sich die Verkehrsführung deutlich geändert. Beispielsweise entfällt nun die „Umfahrung“ vom Steintor aus kommend bis zur Oper, um in den Hansering fahren zu können. Zudem ist die Kreuzung an der Hauptpost nun signalisiert, die Ampel soll für mehr Sicherheit sorgen – insbesondere bei den starken Fußgängerströmen, die dort unterwegs sind.
Wenn ich schon dieses Radpiktogramm zwischen den Schienen sehe… Stürze sind da vorprogrammiert.
Ich bin schon gespannt, wie sich die Verkehrssituation für Fahrradfahrer verändert.
Das Bild lässt aber nicht viel Gutes erwarten.
Fahren muss man schon können …. ggf ein dreirad anschaffen
Nicht nur das. Radfahrer dürfen dann wieder das Gebimmle der Straßenbahnen ertragen, wenn es dem „Bimmelkutscher“ nicht schnell genug geht.
Desweiteren gilt für Radfahrer die Ampel der Autos, nicht die der Straßenbahn. Freue mich schon auf die ersten Konflikte, wenn eine Straßenbahn kommt, der vor ihr fahrende Radfahrer aber auf Grund der für ihn geltende Rotphase nicht fahren darf.
Ich bin sonst nicht sehr oft auf der Seite der Radfahrer, in diesem Falle aber hat die Stadt kläglich versagt.
Im Prinzip müsste die Ampel so geschaltet sein, das, wenn eine StraBa kommt, auch die Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger Grün bekommen, die aus bzw. in Richtung Steintor unterwegs sind. Ansonsten hätte die „Vorangschaltung“ der StraBa keinen Sinn.
Das ist wie an jeder anderen Kreuzung mit Linksabbiegerspur im Gleisbereich auch geregelt. Ob da nun ein Fahrrad oder ein Auto vor der Straßenbahn steht.
Gibt in Halle etliche solche Ampeln – da bekommt die Straba Fahrt, aber die Autos davor haben noch Rot.
Nenn’ mal Beispiele. Die Ampeln, die ich kenne, werden extra grün, wenn eine Straßenbahn kommt, damit deren Schienenweg frei wird. Alles andere wäre total sinnlos.
Wer sich mit Verkehrsplanung beschäftigt, erkennt, das diese in Halle unbelastet von Fachwissen und Überblick durchgeführt wird.
Ist, glaub ich, ein Novum in Halle. Auch wenn man auf anderen Straßen auch so fahren muss weigerte sich die Stadt bisher beharrlich, Vergleichbares zu markieren.
Da wird dann argumentiert, dass es sich hier um eine Markierung eines Richtungsfahrstreifens einer Kreuzung handelt, während das andere sich ja um die ganz normale Straße handelt.
Die Stadt ist sehr kreativ mit Ausreden 😉
Zumindest gibt es in der Geiststraße keine entsprechende Markierung für den Radverkehr in Richtung Gr.Uli.
Der würde so auch an der Hauswand bzw. in der Schaufensterscheibe landen. Auf den Gleisen ist allerdings der Radverkehr zumindest in diese Richtung sowieso nicht erlaubt.
Da ging es nicht um eine Markierung für den Radverkehr, denn welche Fragen bleiben für diesen offen, sondern um eine Markierung für die Fußgänger, die den Radfahrern ständig ins Rad laufen.
Sehe ich auch so. Die Piktogramme auf dem Hansering sind auch ein Fortschritt. Die Gesamtplanung steht schon länger fest, aber es ist ein großer Fortschritt, dass man wenigstens versucht, mit Piktogrammen die Situation zu erklären.
Vielleicht könnte es ja auch einfach darum gegangen sein, dass die Radfahrer, vom Steintor kommend, nicht aus der Schiene raus und wieder rein müssen.
Glaube ich nicht. Vom Steintor kommend werden die meisten Radfahrer nicht zwischen den Schienen fahren, sondern den Platz zwischen Bordstein und Schiene nutzen. Da ist jedenfalls „Platz“.
Ich finde es im Kreuzungsbereich problematisch, dass es nicht eine mittlere Spur für Radfahrer gibt. Hier sind doch Konflikte zwischen Bahn, Auto und Rad vorprogrammiert.
@Beteiligung
Wenn du das so meinst, wie es z.B. ander Kreuzung Berliner-Str./Gudrun-Göseke-Straße fabriziert wurde, wäre das noch gefährlicher. Ich finde es sehr leichtsinnig, einen Radweg zwischen 2 Fahrstreifen zu zeichnen. Da muss man dan sedlbst als Autofahrer höllisch aufpassen. Finde soetwas kreuzgefährlich und sollte verboten werden.
Da sind keine Radwege, sondern „Schutzstreifen“. Was genau schwebt dir denn als Alternative vor? Fliegen?
@geraldo
Meine Alternative würde so aussehen. Die Radfahrer bekommen eigenen „Schutzstreifen“ auf dem Bereich, wo auch die Fußwege langführen. Dann hätte ich die Fahrtroute der radfahrer so gelegt, das sie quasi beide Fußgängerampeln queren, um in den Hansering abbiegen zu können. Wäre für die Radfahrer mit Sicherheit die sichere Variante, als die, die jetzt geschaffen wurde.
Den Vorschlag bringst du wiederholt.
Und wiederholt wird dir erklärt, dass du die Radfahrer damit in den Konflikt mit den schwächsten Verkehrsteilnehmern bringst, den Fußgängern. Du als Autofahrer hast dann natürlich freie Fahrt, um die Radfahrer ging es dir noch nie. Konflikt verschieben ist keine Konfliktlösung.
@HansimGlueck
Wir sprechen uns wieder, wenn der erste Radfahrer „umgenietet“ wurde.
Wo bitte ist das Problem, kombinierte Rad-/Fußwege einzurichten, wenn der Platz vorhanden ist. Wenn sowohl Radfahrer, als auch Fußgänger sich an §1 StVO halten würden, oder insbesondere Fußgänger genauer hinschauen würde, ob sie sich gerade noch auch dem Fußweg, oder schon auf dem Radweg befinden, gäbe es diese Probleme nicht. Anderenfalls gibt es natürlich auch die „Henker“ unter den Radfahrern, die unbedingt versuchen, mit dem Autos mithalten zu müssen.
Aber anscheinend, scheint in Halle jeder nur auf sein eigenes Recht zu pochen, bzw. denken zu müssen: Erst ICH, dann allen Anderen.
Toleranz und gegenseitige Rücksichtsnahme scheinen bei vielen, und da meine ich jetzt sowohl Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, ein Fremdwort zu sein.
Spätestens Höhe Haltestelle müssen sie zwischen die Schienen. Sonst bleiben sie am Bahnsteig hängen.
An der Ampel müssen alle halten, wenn Rot ist. Wenn Grün ist, können alle fahren. Wo sind da die programmierten Konflikte?
Radler sind per se programmierte Konflikte.
Ich sehe sie schon plötzlich vor mir Haken schlagen, um in die Linksabbiegespur zu kommen. Das müsen sie auch, um nicht in die Schienen zu kommen.
Du warst offenbar noch nicht vor Ort. Sobald du deinen ersten Besuch am Curie-Platz absolviert hast, kannst du deine Theorie auf den neuesten Stand bringen. Vorher kommt da nur Quatsch raus, wie man sieht.
Im Fahrplan, den die Bimmelkutscher im Nacken haben, mit dem Oppa offm Rad vorndran.
Auch wenn dieses Klischee zuträfe, hat das nichts mit der Markierung zu tun. Eine zusätzliche mittlere Spur für geradeaus fahrende Radfahrer würde an diesem Szenario überhaupt nichts ändern.
Während ich das mit den Straßenbahnen nicht ganz so kritisch sehe und von Übertreibungen abzusehen bitte, glaube ich auch, dass es für Radfahrer (gerade die unsicheren oder unerfahrenen), eingeklemmt zwischen zwei Straßenbahnschienen und den Autoverkehr (der viel dichter ist als die gelegentliche Straßenbahn) im Nacken, keine angenehme Stelle ist. Man muss sich immer fragen: würde ich mein 10-jähriges Kind dort fahren lassen?
Auch hier haben die Verkehrsplaner – beim Versuch, dem Autoverkehr nicht zu sehr zu Leibe zu rücken – die Chance vertan, diesen Platz attraktiver für die (ungeschützten) Menschen zu machen.
Ach, mein Gott. Die Straßenmaler hatten eine neue Idee.
Wenn Induktionsschleifen verbaut sind kann auch jeder Radfahrer die Grünphase auslösen – er muss nur 1 kg Eisenschrott im Rucksack haben … !!!
Viele haben das aber auch von haus aus eh unter dem Sattel …
Kurz überlegen, ob im Gleisbereich Induktionsschleifen verbaut werden und warum nicht. Notfalls ein Stück Schiene nehmen und abwiegen.
„Die Radfahrer bekommen eigenen „Schutzstreifen“ auf dem Bereich, wo auch die Fußwege langführen. Dann hätte ich die Fahrtroute der radfahrer so gelegt, das sie quasi beide Fußgängerampeln queren, um in den Hansering abbiegen zu können. “
Das ist Verkehrsplanung des letzten Jahrtausends. Für Radfahrer bedeutet das, nicht in einem Zug links abbiegen zu können, sondern 2x auf ein Ampelgrün warten zu müssen. Außerdem regelt es nicht die Wegebeziehung geradeaus in die Steinstraße.
Ich habe mir mal in GoogleMaps angesehen, warum unser Radlerlobbyist so von Kopenhagen schwärmt. Bei den breiten Straßen kein Wunder, dass man breite Radwege bzw. Radspuren anlegen kann.
Dann frage ich mich, warum er nicht schon lange nach Kopenhagen gezogen ist.
Auch die Stadt Münster soll ein sehr gutes Pflaster für Radfahrer sein.
Dort gibt es übrigens auch jede Menge Leute, die die Verkehrsregeln nur rudimentär beherrschen, nicht wissen, wie Ampeln oder Webcams funktionieren und über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben und nur aus Ausschnitten von Bildern aus dem Internet „kennen“. Da kann er auch hier bleiben.
Anscheinend vermisst ihr ihn aber schon, obwohl er noch da ist. Das ist irgendwie niedlich.
„nur aus Ausschnitten von Bildern aus dem Internet „kennen“.“
Alter Mann, lass dir mal von deinem Enkel Streetview erklären,
Streetview – für Halle nicht verfügbar – hält Bilder in Ausschnitten bereit, im Internet. Das sind – auch wenn das ein unverständlich weit verbreiteter Irrtum und Hauptgrund für die in Deutschland nur geringe Verbreitung, dafür mit verpixelten Ansichten, ist – keine Live-Bilder, sondern teilweise viele Jahre alt. Wie auch ein Blick auf eine Webcam nur ein sehr, sehr kleiner Ausschnitt sein kann und schon deshalb für eine Einschätzung der Gesamtsituation nicht taugt.
Wenn dieser nicht vorhandene Bilder- und Wissensschatz tatsächlich deine einzige Diskussionsgrundlage ist, anstatt die Situation selbst und persönlich, durch eigene Anschauung zu erfassen und zu beurteilen (wie es z.B. als Hallenser in Halle leichterdings möglich ist), hast du dir damit ein klassisches Eigentor geschossen. Schon wieder.
Verschrotte deine Kiste endlich und bewege deinen Arsch auf einen Sattel! Dann gäbe es auch mehr Platz auf den Straßen.
Und ich bin in Kopenhagen gewesen. Die Straßen sind an vielen Stellen mitnichten breiter. Aber es gibt keine Straßenbahn. Und aus den ehemals zwei Fahrbahnen pro Richtung wurde eine Fahrbahn pro Richtung plus ein Radweg pro Richtung, der genauso breit ist wie eine Autospur.