Kippt Stadtrat die Auslagerung der Preußler-Grundschule in die Südstadt? Mehrheit für Antrag der Linken im Hauptausschuss, einen Ausweichstandort in Schulnähe zu suchen
Ab Sommer soll die Grundschule “Otfried Preußler” in der Wolfgang-Borchert-Straße in Halle-Neustadt saniert werden. Allerdings gibt es um den Ausweichstandort Diskussionen. Denn die 500 Schüler sollen für zwei Jahre in der Rigaer Straße in der Südstadt unterrichtet werden. Es gebe kein ausreichend großes Objekt in der Nähe, argumentiert die Stadtverwaltung. Doch der Hauptausschuss ist davon nicht überzeugt. Bei 4 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und 5 Enthaltungen wurde ein Antrag der Linken angenommen. Mit dem wird die Stadtverwaltung beauftragt, alles zu unternehmen, doch ein Ausweichquartier in der Nähe der Schule zu finden. Nächste Woche fällt im Stadtrat die endgültige Entscheidung.
Er halte es “für ein sehr mutiges Unterfangen, hunderte Schüler zusammengepfercht in 5 Bussen durch die halbe Stadt zu fahren”, sagte Stadtrat Hendrik Lange (Linke). Er regte stattdessen an, Teile des Hortgebäudes am Zollrain zu nutzen und zudem die momentan in Trotha stehende Container-Schule nach Neustadt zu holen.
Wie Dezernentin Judith Marquardt sagte, verfüge die Containerschule nur über 11 Unterrichtsräume. Man brauche aber 27. Und Bildungsdezernentin Katharina Brederlow erklärte, dass eine Nutzung des Hortgebäudes wegen der Betriebserlaubnis nicht möglich ist. Zudem werde die Freifläche auch von der benachbarten Kita Bummi genutzt. Brederlow sieht zudem kein Problem darin, dass die Schüler mit Bussen zu einem Ausweichquartier gefahren werden. Seit 2019 habe man sechs andere Schulen saniert, bei dem die Kinder auch zu den Ausweichstandorten gefahren wurden. “Das hat bei allen unproblematisch geklappt”, sagte sie.
Wo vor ein paar Jahren die Schule Kastanienallee saniert wurde fuhren täglich fünf bis sechs große Busse die Kinder zur Ausweichschule hin und her. Alleine der Umweltgedanke war hier schon furchtbar, geschweige denn die zumutbae Zeit für die Kinder ( vom zeitigeren aufstehen bis zum späteren nach Hause kommen). Und nun sollen Schulanfänger und Kinder bis zur vierten Klasse für zwei Jahre auch wieder hin und her gekarrt werden? Schön dass nun endlich einmal ein Veto gegen solch ein Blödsinn gibt. Wenn es hier nur ein Kind eines Stadtrates getroffen hätte…na da wäre aber was los gewesen und eine Diskussion über eine Schule in der Nähe kein Problem. Aber wenn es um Neustadt geht… obwohl… jetzt wird sich ja in diesem Jahr gaaanz groß um “ unser“ Neustadt durch die Stadtoberen gekümmert. Schließlich feiern wir ja 60. Geburtstag. Aber danach muss schnell wieder Schluss sein mit der ganzen Aufmerksamkeit für diesen Stadtteil.
Ich finde Neustadt bekommt schon seit Jahren zu viel Aufmerksamkeit. Ich denke da an den IBA 2010 wo ein Haufen Geld in Neustadt investiert wurde, was besser in der Innenstadt angelegt gewesen wäre.
Es gab damals schon 2 Skateparks in Neustadt und dann wird ein riesiger neuer an der Magistrale gebaut obwohl der bedarf in der Innenstadt viel größer war. Und was ist aus diesem Skatepark geworden? Da tummeln sich ein Haufen assi-kinder die aber nichts mit skaten am Hut haben.
Skaterpark Heide Süd war privat finanziert und ist geschlossen wurden da die Reperaturen nicht mehr übernommen wurden. Stimmt… am Indianerdorf, der ist ständig dreckig genau durch solche Assi Kids welche dort saufen, Dreck und Feuer machen, Flaschen hinwerfen. Aber nur alleine ein Skaterpark macht noch keine Verbesserung aus. Gerade für die größeren Jugendlichen. Sollen die sich auf Spielplätzen mit im Sand buddeln und schaukeln die Zeit verbringen? Hier wären z.b. überdachte Orte wo sie abhängen können eine gute Lösung. Noch dazu dann Streetworker, OA oder Polizei immer regelmäßig auch kontrollieren könnten.
Frau Brederlow lebt auch nicht mehr im Her und Jetzt. Ich muss Herrn Lange Recht geben. So viele Schüler durch Halle jeden Tag zu bringen, ist doch Irrsinn. Wer denkt denn bitte auch mal an die Kids? Ich habe zwar keine Kinder mehr in dem Alter, aber durchdacht ist die Sache nicht.
„…und zudem die momentan in Trotha stehende Container-Schule nach Neustadt zu holen.“
Die soll nächstes Jahr ohnehin nach Neustadt, allerdings in den Südpark für die dortigen Schüler. Das ist Lange offenbar entgangen.
Und nein, es ist für Grundschüler nicht zumutbar, jahrelang jeden Tag durch die ganze Stadt gekutscht zu werden inkl. Stau!
Zwei Jahre, das bedeutet auch zwei Jahre Wintermonate. Wir sind jetzt verwöhnt, aber Winter können auch anders sein (früher Normalität), hoher Schnee, Glatteis.
Und was ist, wenn ein Kind aus irgendwelchen Gründen mal später kommt? Dann mit der Straßenbahn, mit Umsteigen? Für einen Erstklässler?
Aber sicher wird das manche Eltern, die es sich leisten können, dazu bewegen, über eine Privatschule nachzudenken.
Zumal es nicht bei 2 Jahren bleiben wird, wie die Erfahrung lehrt. Das letzte Glanzstück war die Andersen-GS in Trotha, wo man statt 2 Jahre ganze 5 Jahre brauchte.
Von den Eltern, wo die Kinder an diese Schule gehen, kann sich zu 99% niemand eine private Schule leisten. Und selbst bei einem Losverfahren kommen nur ganz ganz wenige in den Genuss einer privaten Schule. Und auch ein eigenes Fahrzeug um dann eventuell das Kind noch nachträglich zur Schule zu bringen haben nur wenige.
Wo bleiben denn die Alternativ-Vorschläge der Stadträte? Die sollten doch ihre Stadt kennen und mal selber Vorschläge bringen. Welche Objekte in der Umgebung sind denn geeigneter? Aber da sie ja schon die im eigenen Ausschuss verplanten Container mehrfach verwenden wollen, sagt das glaube ich alles aus ….
Wir haben das Drama mit den Bussen durch und es läuft keineswegs reibungslos.
Auch verliert man völlig den Kontakt zu Schule und Hort. Es ist das schlechteste, was Schülerinnen und Schülern gerade in der Grundschule passieren kann.
Die Stadträte sollten dagegen sein.
Am 03.04.2022 hieß es : „Stadtrat soll schnelle Lösung zur Sanierung von Neustädter Grundschule finden“
Und im Beitrag stand : „Seit nun mehr fünf Jahren steht die dringend benötigte Sanierung aus.“
So wie die schnelle Lösung gefunden wurde, so wird sicherlich auch die Auslagerung der Preußler-Grundschule in die Südstadt vom Stadtrat gekippt.
Die Prioritäten liegen in Halle leider wo anders. Es ist wichtiger sinnlose Reißzwecken als Schattenspender oder eine Flaniermeile, die oft überschwemmt wird, zu bauen.
Die Kinder und deren Bildung sind leider nicht so wichtig. Es ist schon soweit, dass Leute sich die Schulen in Halle ansehen und dann mit ihrem Kind ins Einzugsgebiet der Schule ziehen, wo sie ihr Kind gern einschulen möchten. Das kann sich nur nicht jeder leisten.
Also mein Kind ist von diesen Umzug betroffen und ich halte das für otopisch was die vor haben. Es ist sicherlich möglich hier in neustadt ein ausweichplatz zu finden wenn man will. Schon allein der Gedanke hunderte Menschen drängeln jeden Morgen und späten Nachmittag zu den Bussen. Achja, wo stehen denn die Busse überhaupt (Platz) und es wird ja nächste Woche fleißig geübt, wie man in ein Bus steigt. Ist das euer ernst? Bevor das passiert und mein Kind verloren geht, bring ich mein Kind persönlich zur Schule oder ziehen um. Das ist sowas von unmöglich. Ich hoffe sehr das es eine vernünftige Lösung gibt.