Klima-Notstand ausrufen: Protestaktionen von Klimaschützern in Halle

Am Freitagnachmittag gab es in Halle gleich zwei Protestaktionen von Fridays for Future Halle, Extinction Rebellion Halle, Seebrücke Halle und Ende Gelände Halle. Dabei ging es um den Klimaschutz, aber auch um die Lage der Flüchtlinge in den griechischen Lagern. Die Teilnehmer der Aktionen am Hansering und am Riveufer hatten Plakate dabei, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Es gab Redebeiträge. Wegen der Corona-Pandemie galten starke Auflagen. So musste die Teilnehmer anderthalb Meter auseinander stehen und Mundschutz tragen.
Seit einigen Wochen gibt es die Kampagne #LeaveNoOneBehind auf Social Media. Die Hallesche Ortsgruppe hat sich dieser schon sehr früh angeschlossen, um für die Aufnahme der Geflüchteten im Netz zu protestieren. Die hygienische Lage in den sehr stark überfüllten Lagern in Griechenland ist eine Katastrophe. Der dortige Ausbruch von Corona könnte zu einer riesigen humanitären Katastrophe führen. „Es ist einfach eine Sache von Menschlichkeit jetzt eine Lösung für die Lager zu finden und diese schnellstmöglich zu evakuieren. Besonders in Coronazeiten sollte sich unsere Solidarität ausweiten. In dieser Situation nur 47 unbegleitete Kinder und Jugendliche aufzunehmen ist einfach nur lächerlich.“, so Max-Ferdinand Zeh, Schüler aus Halle.
„Schon heute ist der Klimawandel eine Fluchtursache. Die massenhafte Flucht von Menschen könnte sich durch die Klimakrise sehr stark verschärfen, weshalb sich solche Situationen, wie aktuell in Griechenland, sehr viel öfter ereignen könnten. Aufgrund von Naturkatastrophen oder dem steigenden Meeresspiegel werden in Zukunft hunderte Millionen Menschen schutzbedürftig nach Hilfe suchen. Wenn die Bundesregierung und die EU jetzt schon die Hilfe verweigert, dann wird Deutschland wegen verweigerter Hilfe tausende Menschenleben auf dem Gewissen haben. Während in Deutschland der Infektionsschutz hochgehalten wird, gibt es in einigen Lagern nicht einmal ausreichend Wasser, geschweige denn Ärzte. Wir als Klimagerechtigkeitsbewegung fordern Gerechtigkeit. Nicht nur Gerechtigkeit für die durch Braunkohle vertriebenen oder für uns hier in Deutschland, sondern für alle Menschen, denn nur gemeinsam lassen sich Krisen lösen. Die Coronakrise, wie die Klimakrise können nicht national, sondern müssen international gelöst werden, denn sie haben Auswirkungen auf alle Staaten. Aus diesem Grund schließen wir uns den vielen anderen Klimabewegungen an und fordern einen menschlichen Umgang mit den Geflüchteten. Wir solidarisieren uns mit all denen, die versuchen die Menschenrechte besonders in dieser Zeit durchzusetzen und so Gerechtigkeit für alle Menschen schaffen wollen. Aus diesem Grund gehen wir diesen Freitag gemeinsam mit anderen aktiven Gruppen auf die Straße und fordern globale Klimagerechtigkeit ein.“, so die Organisatoren.
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