2G-Regel für Sachsen-Anhalt kommt als Option in der neuen Corona-Verordnung – Haseloff fordert zu Impfungen auf

Ab sofort bis zunächst zum 7. Oktober gilt die neue Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung für Sachsen-Anhalt.

Ministerpräsident Reiner Haseloff meinte, die Impfquote sei noch zu gering, „und das kann zum Problem werden.“ Insbesondere um die Über-60-Jährigen mache man sich sorgen, das sind 18,5 Prozent in dieser Altersgruppe. Die Todesfälle würden derzeit ausschließlich Ungeimpfte betreffen. Deshalb fordere man dringend dazu auf, sich kostenlos impfen zu lassen. Ziel sein eine Impfquote von 75 Prozent über die ganze Bevölkerung hinweg, aktuell sind es 60 Prozent.

Eingeführt wird eine 2-G-Option. Gastronomen und Veranstalter können optional entscheiden, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt erhalten können. Das müsse durch einen Aushang deutlich gemacht werden und beim Gesundheitsamt angemeldet werden. Auch müssen alle Angestellten geimpft oder genesen sein. In dem Fall könne man auf Abstand, Maskenpflicht und Kapazitätseinschränkungen verzichten – also volle Restaurants und volle Theater. Ausgenommen sind Unter-18-Jährige, diese können ohne Test rein, später wird es diese Möglichkeit nur noch für Unter-12-Jährige geben.

Zudem will man eine effizientere Auslastung bei Kultur- und Sportveranstaltungen und Volksfesten mit 3-G (Genesen, Geimpft, Getestet) ermöglichen. Das hat zum Beispiel die Folge, das in das Leuna-Chemie-Stadion in Halle (Saale) künftig 12.500 Gäste eingelassen werden dürfen. Maximal 15.000 sind ohne Beschränkungen möglich. Diese Zahl wäre möglich, wenn der HFC nur noch Geimpfte und Genesene ins Stadion lassen wprde.

Eine staatliche Pflicht wird es nicht geben, sondern nur die Optionsmöglichkeit. „Das ist Liberalität, dass ist freiheitlich-demokratische Grundordnung“, so Haseloff. Er selbst werde nur noch zu Einrichtungen mit 2-G gehen, „denn ich will so alt werden wie meine Eltern“, sagte der 67-Jährige.

Zwar könnten sich auch Geimpfte infizieren. Doch die Virenlast sei nicht so hoch und der Erkrankungsverlauf milder, sagte Gesundheitsministerin Grimm-Benne. Man wolle das Gesundheitswesen nicht überfordern, meinte Haseloff. Sachsen-Anhalt wolle die bundesweit niedrigste Inzidenz behalten. Laut Haseloff gebe es auf den Intensivstationen die Angst vor einer vierten Welle.

Zur Impfpflicht sagte Haseloff, zunächst gehe es erst einmal um eine Informationspflicht bei bestimmten Berufen ob Geimpft oder nicht. Hier könnten Arbeitgeber noch einmal Druck ausüben, dass Ungeimpfte nicht ihren Arbeitsplatz gefährden.

Im Bezug auf die Auslastung der Krankenhäuser sagte Grimm-Benne, dass man sich hier nicht auf spezielle Grenzwerte festlegen wolle, ab denen weitere Schritte erforderlich seien. Vielmehr lasse man sich von den zuständigen Stellen kontinuierlich über den Zulauf an Corona-Patienten, in die Krankenhäuser der aus dem Vorjahr bekannten Cluster Nord und Süd, informieren. Im Falle eines Anstieges werde dann mit den Landkreisen und kreisfreien Städten über Maßnahmen entschieden.

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