Lange kritisiert Wiegand nach Terroranschlag

In anderthalb Wochen findet in Halle die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters statt. Und auch im Wahlkampf wird der Vorfall Thema sein. Amtsinhaber Bernd Wiegand hatte gesagt der Angriff sei ein Zeichen des Versagens der offenen Gesellschaft. Der gemeinsame OB-Kandidat von DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Hendrik Lange, meint hierzu, Wiegand stelle damit ein „friedliches Miteinander aller Mitglieder unserer Gesellschaft in Frage und erschüttert unsere demokratischen Werte in den Grundfesten.“
„Als Demokrat ist es meine unerschütterliche Überzeugung, dass wir unsere freie und offene Gesellschaft erhalten und gegen Angriffe jedweder Art schützen müssen. Das gilt für Angriffe in Form von extremistischen Terrorakten, aber auch für das Untergraben unserer gemeinsamen Wertvorstellungen und Ziele. Schuldzuweisungen, die die Anstrengungen unserer Stadtgesellschaft in Misskredit bringen, empfinde ich als zutiefst unangebracht und gefährlich.
Oberbürgermeister Bernd Wiegand konstatierte gestern: ‚Versagt hat unser System der offenen Gesellschaft.‘ Der Satz kommt einem Eingeständnis gleich. Er stellt damit ein friedliches Miteinander aller Mitglieder unserer Gesellschaft in Frage und erschüttert unsere demokratischen Werte in den Grundfesten. Das kann und werde ich so nicht akzeptieren.
Unsere Stadt hat in den vergangenen Tagen gezeigt, was Zusammenhalt und Solidarität bedeuten. Sie stand in schwierigen Stunden zusammen, hat den Angehörigen der Opfer und allen, die von der feigen Tat betroffen sind, Mitgefühl ausgesprochen und Mut gemacht. Tausende Hallenserinnen und Hallenser sind Tag für Tag gegen Hass und für eine offene Gesellschaft auf die Straße gegangen und haben bewiesen, dass unsere demokratische Stadtgesellschaft keine Mitschuld an den Geschehnissen vom 09. Oktober trägt.
Die offene Gesellschaft hat nicht versagt, sie hat in den Stunden nach der Tat triumphiert über die zerstörerischen Absichten des Täters. Ich kämpfe für eine offene Gesellschaft, die mit Toleranz und Empathie das solidarische Miteinander organisiert und fühle mich darin von unserer Stadtgesellschaft bestätigt. Eine Spaltung durch Schuldzuweisungen an uns alle werden wir nicht zulassen.“
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