Männlich und meist 17 Jahre: derzeit 140 jugendliche Flüchtlinge in Halle

In Halle (Saale) leben derzeit 140 sogenannte „Unbegleitete Minderjährige Asylsuchende“. Das geht aus einer neuen Statistik der Stadtverwaltung hervor. Bei den meisten von ihnen handelt es sich dabei um Jungen, nur sechs Mädchen sind darunter.
112 der Flüchtlinge sind zwischen 15 und 18 Jahren alt, sechs weitere 13 bis 14 Jahre. Zudem ist das Jugendamt der Stadt auch für vier Kinder im Alter von einem Monat, 1 Jahre, 8 Jahren und 9 Jahren zuständig. Und auch um 18 ehemalige Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge, die nun bereits die Volljährigkeit erreicht haben, kümmern sich die Behörden.
Ein Großteil der Jugendlichen stammt aus Afghanistan (69) und Syrien (39). Hinzu kommen 14 Somalier, 7 Jugendliche aus Eritrea und drei aus Guinnea-Bissau. Aus Mali und Albanien sind jeweils zwei Jugendliche bekannt. Aus Vietnam, der Türkei, Äthiopien und der Elfenbeinküste kümmert sich das hallesche Jugendamt jeweils um einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling.
Halle selbst verfügt aktuell über 126 Heimplätze für die UMA. „Es ist davon auszugehen dass über den aktuellen Bestand hinaus weitere stationäre Kapazitäten aufgebaut werden müssen, da der Bestand anhaltend zu 100% ausgelastet ist“, teilt Sozialdezernentin Katharina Brederlow dem Stadtrat mit. „Das bundesweite Verteilverfahren auf Grundlage des Königsteiner Schlüssels wird fortlaufend praktiziert. Demnach besteht für die Stadt Halle ein Versorgungsdelta von einer Kapazität von 64 bei Annahme der Sollgröße 190.“
Mit Stichtag 31.05.2016, aktuellere Zahlen liegen nicht vor, besuchen insgesamt 1.105 Schüler mit Migrationshintergrund Schulen in Halle. 633 Schüler davon besuchen Grundschulen, 217 Schüler Sekundarschulen, 129 Schüler Berufsbildende Schulen, 14 Schüler Förderschulen, 18 Schüler Gesamtschulen, 83 Schüler Gemeinschaftsschulen sowie 11 Schüler ein Gymnasium.
In die Kitas gehen derzeit 1.338 Kinder mit Migrationshintergrund, davon 193 Flüchtlinge. „Aktuell ist davon auszugehen dass diese Zahl der Kinder in den Einrichtungen bis Mitte 2017 weiterhin steigen wird. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, wie Anmeldeverhalten, Eingewöhnungszeiten in den Kitas, Wartelisten“, so Brederlow, die von einer Verdopplung der Zahl der Flüchtlingskinder bis zum Jahresende ausgeht.
Die 6. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung gehe zudem davon aus, dass pro Jahr etwa 1.500 Zuwanderer nach Halle kommen. Geschätzt geht die Stadt von einem Anteil von 7% in der Altersgruppe der 0-6-Jährigen und 6% in der Altersgruppe der Hortkinder aus. Dies würde bedeuten, dass 105 Kinder im Kita-Alter und 90 Kinder im Hort-Alter im Jahr 2017 dazukommen.
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