Mehr Frauennamen im Straßenbild? Kulturausschuss streitet
Nach dem Bildungsausschuss hat am Mittwoch der Kulturausschuss über die Benennung von Straßen, Plätzen und Bauwerken debattiert. Dabei geht es um künftig zu vergebende Namen, die zum Beispiel für neue Schulen oder neue Straßen in Neubaugebieten benötigt werden.
SPD, Linke, Grüne sowie MitBürger / Die PARTEI konnten sich mit ihrem Vorschlag durchsetzen, dass zunächst vorrangig weibliche und diverse Personen berücksichtigt werden.
„Das geht überhaupt nicht“, sagte Ulrike Wünscher (CDU). „Damit schaffen wir eine neue Ungleichheit.“ Der Anteil der Diversen an der Gesamtbevölkerung Deutschlands betrage 0,2 Prozent. Aus rein praktischen Gründen und Mangels Masse lasse sich eine Straßenbenennung gar nicht umsetzen. Ungleichbehandlungen aus der Vergangenheit könne man nicht ändern. „Wenn es so weiter geht, brauchen wir demnächst einen Gleichstellungsbeauftragten für Männer.“
Inés Brock (Grüne) erklärte, ihre Leidenschaft liege auf dem Fokus der vorrangigen Benennung von weiblichen Personen. Es gebe ein Status Quo, dass es extrem viele Männer und nur wenige Frauen in Halles Stadtplan gebe. Für Brock ist der Antrag keine „Benachteiligung von Männern, sondern ein Weg in Richtung Gleichberechtigung.“ Frauen hätten in der Vergangenheit oft männliche Pseudonyme gebraucht, um überhaupt einen Verlag für ihre Bücher zu finden.
Katja Müller (Linke) machte zumindest den Vorschlag, den Punkt „diverse“ herauszunehmen. Carsten Heym (AfD) fragt, welchen Wert überhaupt eine paritätische Benennung habe. Nötig sei eine Vegabe der Straßennamen nach der Lebensleistung. Olaf Schöder (FDP) sprach sich dafür aus, alle Personen unabhängig vom Geschlecht gleichrangig zu behandeln. Die patriarchalisch geprägte Geschichte lasse sich nicht rückgängig machen, warnte Harald Bartl (CDU).
„Die patriarchalisch geprägte Geschichte lasse sich nicht rückgängig machen, warnte Harald Bartl (CDU).“
Gerade bei Straßenumbenennungen kann man das aber ganz einfach. Bei der Taubenstraße, der Philipp-Müller-Straße, der Puschkinstraße… ging das ohne viel Aufhebens (und natürlich ohne Bürgerbeteiligung).
Den Bahnhofsplatz hast du noch vergessen.
Und auch vorher gab es Auslöschung von Geschichte, denn die ganzen politisch linkslastigen Straßennamen wie August-Bebel-, Martha-Brautzsch-, Adam-Kuckhoff-, Karl-Liebknecht-, Rudolf-Breitscheid-Straße und Rosa-Luxemburg-Platz hießen vorher auch anders; meist trugen sie Namen mit Bezug zu Adelshäusern (Friedrichstraße, Heinrichstraße, Sophienstraße, Wettiner Straße, Königstraße und Wettiner Platz).
Nichts ist unmöglich, aber nicht alles, was möglich ist, muss auch gemacht werden.
Bitte, bitte Umbenennung. Das Hauen und Stechen, wieviele Frauennamen welche Parteien stellen dürfen, wird unterhaltsam.
Ich bin auch dafür aus wilhelm wihelmina zu machen
Ich will lieber WILMA! Passt so gut zur Fred-Feuerstein-Strasse!
Ich will in der Dr.-Ines-Brock-Halles-wichtigste-Stadträtin-aller-Zeiten-Allee
wohnen, an der Ecke zur Melanie-Ranft-hat-aber-auch-viel-geleistet-Strasse!
Macht bitte schnell, ich will mit meinem Antrag auf Personalausweisumschreibung das Antragsformular zum Absturz bringen.
Ohne Dr. !
Ach, hammse die degradiert, die Tante?
„Wenn es so weiter geht, brauchen wir demnächst einen Gleichstellungsbeauftragten für Männer.“
Nicht quatschen, CDU-Trantüte, machen! Stelle einen Antrag, dann scheitere damit im Rat! So eine Niesfischtante auch!
„Für Brock ist der Antrag keine „Benachteiligung von Männern, sondern ein Weg in Richtung Gleichberechtigung.““
Da hat sie recht. Bei geschätzten 95% männlichen Straßennamen ist also noch ein langer Weg, bis es auch nur in die Nähe von 50/50 gelangt. In diesem Zusammenhang von drohender Männer-Benachteiligung zu faseln, ist schlicht und ergreifend Blödsinn, Frau Wünscher.
Unverschämt! Und rechnen können Sie auch nicht!
Frau Brock hat Recht, es ist keine Benachteiligung von Männern.
Wenn jemand ausschließlich wegen seines Geschlechts benachteiligt wird nennt sich das Diskriminierung.
Ein kleiner Blick in das Grundsatzprogramm ihrer eigenen Partei würde ihr vielleicht helfen „Eine […] diskriminierungsfreie, gleichberechtigte Gesellschaft […]“
Finde den Fehler:
A) „es ist keine Benachteiligung von Männern.“
B) „Wenn jemand ausschließlich wegen seines Geschlechts benachteiligt wird nennt sich das Diskriminierung.
Blablabla. Die Zustimmer haben alle einen an der Waffel. Das ist die Lösung! Die Klatsche von der Bock ist nur besonders auffällig und gross.
Ich bin der Meinung das Paulusviertel komplett umzubenennen. Ob Humboldtstraße, Goethestraße, Hardenbergstraße, Schleiermacherstraße und wie sie alle heißen. Alles Männer! Selbst Paulus war wohl Mann. Aber bei Humboldt wissen wir ja dass er wenn es sie schon gegeben hätte auch die Regenbogenfahne geschwenkt hätte. Der darf bleiben…
Kann man das Geld für die Umbenennung nicht für was anderes nutzen? Immer dieses hin und her. Verstehe ich nicht.
Welche Umbenennung meinst du und was kostet die?