Verein will die „Hansestadt Halle“ stärker hervorheben
Fast 200 Jahre war Halle Hansestadt, trat 1281 dem Bund bei. Heute erinnert noch der Hansering an die frühere Mitgliedschaft. Erzbischof Ernst von Magdeburg zwang die Saalestadt 1479 wieder zum Austritt aus dem Bund. Seit Jahren will ein Verein dieses Erbe wieder stärker ins Bewusstsein bringen, beispielsweise durch das alljährlich stattfindende Hansefest.
Am Mittwoch nun hat der Hanseverein im Kulturausschuss sein Konzept vorgestellt. Dabei wurden Anregungen unterbereitet, wie die kulturellen und touristischen Aktivitäten bereichert werden könnten. So wird beispielsweise eine Belebung der Städtepartnerschaft mit Hildesheim vorgeschlagen und dabei auf das gemeinsame Erbe als Hansestädte zu schauen. So könnte man beispielsweise den Ableger des 1000-jährigen Hildesheimer Rosenstocks an der Halleschen Dreieinigkeitskirche bekannter machen. TV-Anstalten oder Agenturen könnten aus dem reichlich vorhandenen Videomaterial eine Dokumentation zur Hansestadt Halle erstellen. Denkbar wäre auch ein Malbuch mit mittelalterlichen halleschen Motiven. Doch insbesondere auf den Fremdenverkehr sollte stärker zugegangen werden. Dazu zählen thematische Führungen an und auf der Saale, die Nutzung der Burg Giebichenstein für Vorträge zur Hanse, thematische Erlebnisfahrten auf der Saale mit dem Schiffsnachbau Askania und die Wiederbelebung der Floßfahrt des Stadtrates zum Gesundbrunnen/Böllbergisches Holz. Im Wassertourismuskonzept sieht die Stadt unter anderem Wassertaxis vor. Eine Idee, die man auch im Hanseverein begrüßt. Dort hat man insbesondere den Krug zum Grünen Kranze im Blick. Dort seien beispielsweise spezielle Events wie Hanseatentrunk oder die Hansetaufe möglich.
Vorgeschlagen werden aber auch neue bauliche Anlagen. Denkbar ist laut Hanseverein zum Beispiel ein Hanse-Messekontor, eine Handelseinrichtung im historischen Ambiente mit Produkten aus Städten der neuen Hanse. Dem Verein schwebt dabei die Nutzung des Kühlen Brunnens vor. Am Sophienhafen würde man gern einen Hafentretkahn bauen. Das ehemalige Klubhaus „Kurt Wabbel“ am Holzplatz stellt sich der Verein als „Haus der Hanse“ vor, alternativ wäre auch ein derzeit ungenutztes Backsteingebäude am Maya Mare dafür denkbar. Zudem plant der Verein den Bau eines historischen Fahrwerkzuges aus drei Gespannen, dem sogenannten Hansetross. Dieser besteht aus Salzfuhrwerk, Ausschankwagen für Hansebier und einem Planwagen zur Übernachtung für die Schausteller. Dieser Tross könnte zu speziellen Events reisen und so Werbung für Halle und die Hanse machen.
Auch die Schulen will der Verein beim Thema Hanse stärker einbinden. Beispielsweise könnte ein Mal- und Zeichenwettbewerb für Kitas und Schulen initiiert werden. Auch ein Internetprojekt „Schulen als Botschafter des Hanse“ schwebt dem Verein vor. Am Riveufer stellt man sich Kunstprojekte zum Thema Hanse vor, beispielsweise Holzbildhauerei oder eine Outdoor-Installation mit einem Zeitstrahl.
Das diesjährige Hansefest findet übrigens am 28. und 29. Mai statt.
Das Hansekonzept kann hier heruntergeladen werden.
Klar doch, ab und zurück ins vorMittelalter – es gibt ja nicht mal mehr Sole in Halle zur Salzherstellung.