MitBürger-Stadträtin warnt: der jetzige Mietspiegel-Entwurf ist ein Mieterhöhungsinstrument
In drei Wochen soll der Stadtrat über den neuen Mitspiegel für die Stadt Halle (Saale) entscheiden. In den letzten Tagen haben sich bereits Vermieter und der Mieterbund für eine Zustimmung eingesetzt. Doch im Kommunalparlament gibt es noch zahlreiche offene Fragen.
So warnt MitBürger-Stadträtin Regina Schöps vor einem “Mieterhöhungsinstrument”. Sie führt auch die durchschnittlichen Mietpreise für Bochum, Dresden und Leipzig an. So liegt die Basismiete in Halle bei einer Wohnung mit einer Größe von 50 Quadratmetern bei 6,06 Euro, in Bochum sind es 4,97, in Dresden 6,41 und leipzig bei 5,55 Euro pro Quadratmeter. Bei 100-Quadratmeter-Wohnungen sieht der Mietspiegel für Halle eine Basismiete von 6,62 Euro pro Quadratmeter vor, in Bochum 4,54, Dresden 6,26 und Leipzig 5,27 Euro.
Hier das komplette Schreiben der Stadträtin:
nach Unzufriedenheiten seitens der Mieter- und Vermietervertreter mit der Einteilung der Baualtersklassen und der Einstufung konkreter Wohnwertmerkmale in dem von der Firma ALP vorgelegten Entwurf für den Mietspiegel unserer Stadt sehe ich Grund zu substantieller Kritik am grundlegenden Kernbestandteil eines Regressionsmietspiegels, an der Bestimmung der Basismiete pro m2 Wohnfläche.
Im Entwurf der Dokumentation zum Mietspiegel wird von ALP vermerkt: „Für kleine Wohnungen ist die Nettokaltmiete pro m² deutlich höher als für größere Wohnungen, etwa weil hier die Fixkosten, die für eine Wohnung unabhängig von der Größe anfallen, durch eine vergleichsweise geringe Wohnfläche dividiert werden. Größere Wohnungen weisen wiederum eine leicht höhere Nettomiete pro m² auf, da diese häufiger über besondere Merkmale der Art oder Ausstattung verfügen, …“. Damit sollte eine allein wohnflächenabhängige Basismiete mit zunehmender Wohnfläche kontinuierlich abnehmen, was auch in zahlreichen Mietspiegeln anderer Kommunen festzustellen ist. Aber in der entsprechenden Tabelle der „BasisNettokaltmiete“ für Halle nimmt diese ab einer Wohnfläche von 56 m2 – d.h. für alle üblicherweise von Familien genutzten Mietwohnungen – wieder kontinuierlich zu.
Ich kann dies nur so verstehen, dass von ALP lediglich der Durchschnitt der Nettokaltmiete pro m2 durch einfache Regression bestimmt wird, der zumindest für größere Wohnungen eben bereits positive Ausstattungsmerkmale widerspiegelt und damit nicht als rein wohnflächenabhängige Basismiete gelten kann. Das führt dann dazu, dass durch die Addition der Zuschläge für positive Ausstattungsmerkmale sich diese praktisch doppelt erhöhend auswirken. Ein Vergleich mit den Mietspiegeln der Städte Leipzig, Dresden und Bochum z.B., für die Basismieten pro m2 mit angepassten Regressionsanalysen bestimmt wurden, zeigt die beschriebene Diskrepanz bzgl. Nettokalt- und Basismiete pro m2 zu ungunsten der ortsüblichen Vergleichsmiete in Halle deutlich.
Wenn die Firma ALP nicht bereit ist, die Regressionsanalyse der erhobenen Daten entsprechend sachgerecht zu überarbeiten, würden wir aus meiner Sicht mit Zustimmung zu diesem Mietspiegelentwurf ein Mieterhöhungsinstrument beschließen. Und das nicht nur aktuell, denn auch bei einer Gültigkeit von nur 2 Jahren können in dieser Zeit Mieterhöhungen provoziert werden, die sich auf anschließend erhobene Daten steigernd auswirken.
Die Auffassung der Vermieter- und Mietervertreter, ein solcher, aktuell noch nicht gesetzlich notwendiger Mietspiegel könne ein Befriedungsinstrument für den Wohnungsmarkt sein, kann ich somit absolut nicht teilen. Und auch hinsichtlich der bereits entstandenen Kosten kann ich es nicht besser finden, ein mangelhaftes Ergebnis zu akzeptieren, als lieber darauf zu verzichten. Schließlich haben alle Beteiligten aus dem Versuch, den Stadtratsbeschluss umzusetzen, einiges lernen und Erfahrungen sammeln können.
Ja. Und?
Mietspiegel ist Mietspiegel.
Ob die Frau Stadträtin das akzeptiert oder nicht, spielt für den Preis der Mieten in Halle keine Rolle. Für Wohnraum im Zentrum verlangt die hwg bis zu 10€ kalt pro Quadratmeter ihrer Neubauten, im Königs- und hirschviertel liegen wir auch bei 8-10€. Die sanierten Altbauten ziehen da mit ca. 5-6€ eher moderat nach. … man kann gegen die Realität mit den Füßen stampfen wie man will, aber der Wohnungsmarkt entzieht sich den Wünschen der Politik und der altgenossen. Ein Mietspiegel jetzt ist zwar nicht der geträumte aber einer, der schlimmeres verhindert. Die neuen bauprojekte und Halle werden es nur noch weiter voran treiben.
Danke Frau Schöps,Sie haben sich intensiv mit dem Mietspiegel beschäftigt und genau wie der Mieterrat die Probleme erkannt. Dieser Mietspiegel wird die 12,50 € Mieten in Heide Süd nicht schocken,da dazu einfach die aufwertenden Wohnwertmerkmale fehlen. Die Punkte der Wohnwertmerkmale sind was die Ausstattung betrifft absoluter Schrott. Dafür werden Wohnungen mit minimalistischen Ausstattungen im Großwohnsiedlungen grundlos aufgewertet. Der „überarbeitete“ Mietspiegel mit einigen Satzstreichungen und auf-und abwertenden Wohnwertmerkmalen ist nicht dass was im Koloquium in Aussicht gestellt wurde. Es ist eine Verarsche oder Mogelpackung. Hoffentlich denken noch andere Stadträte wie Frau Schöps. Nur des Geldes wegen darf diese Mietspiegel nicht beschlossen werden und vorher muss auch ein Methodenbericht auf den Tisch.
Ein neuer Mietspiegel wird auch mit anderer Methode höher ausfallen. Das sollte Ihnen klar sein.
Oder wollen Sie diese Wahrheit nicht hören?
Die Datenbasis sind dann andere 6 Jahre als beim aktuellen Mietspiegel.
Der Mieterat scheint schon Alles im Sinne zugunsten der Vermieter entschieden zu haben.
Kommt mir vor wie die Ampelregietung ,niedrige Armutsrenten ,-aber immer mehr Kosten für jeden betroffenen Bürger.
Würde mich nicht wundern wenn die Mieter wieder mal vor beschlossene Tatsachen ohne Demokratie getellt werden.
Ich höre schon Einwände ,könnt doch Wohngeld beantragen ,-nur da ist es genauso ,-die MA können nur das bewilligen ,was bürokratisch genehmigt wird.
absolut Realitätsfremd!!!!
Frau Schöps passt sehr gut zu diesem dubiosen Mieterrat mit seinen Hintermännern. Ist sie doch auch vorzeitig geimpft wurden. Gleich und gleich gesellt sich gern.
Heult doch. Und zahlt
Welche Qualifikation hat Frau Schöps, um das alles zu beurteilen?
Mehr Kompetenz wie deine Verteidigungsministerin .Hahaha
Welche Qualifikationen haben denn die Verfasser dieses Mietspiegels , meist sind dies
Ergebnisse die aus Parteillichen Interessengruppen entstehen,- die Interessen der betroffenen Mieter stehen hintenan.
Frau Schöps hat vom Fach Null Ahnung!
Sie denkt wohl eher an ihre privaten Verhältnisse!
Zudem bedarf es noch nicht einmal den Stadtrat. Frau Schöps exemplarischen Beispiele unterliegen keinen nachhaltigen Begründungen.
Jeder Mietspiegel für sich hat eine eigene Datenlage.
Der Mieterrat ist eine obskure Truppe von merkwürdigen Gestalten.
Mietspiegel beschließen und wem es nicht gefällt, kann dagegen klagen.
Herr Menke hilft bestimmt kostenlos dabei.
Wenn ich das schon höre! Warnt….Und nun? Solche Floskeln. Interessiert keinen Menschen…..
Frau Schöps möchte eine Wünschdirwasmiete, welche nicht der Realität entspricht. Ihre Beispiele sind einfach unterirdisch und könnten mit anderen Beispielen wo die Mieten höher liegen gekontert werden.
Mieten werden wenn überhaupt vom Vermieter erhöht, nicht von Mietspiegeln. Ein Mietspiegel hält nicht davon ab, die Miete gleich zu belassen und verpflichtet auch nicht zur Mieterhöhung. Er begrenzt lediglich die Anhebung bei bestehenden(!) Mietverhältnissen. Kein Vermieter wird ohne(!) Mietspiegel davon abgehalten, die Miete bis zur sog. Kappungsgrenze zu erhöhen.
Unglaublich im Jahre 33 nach der „Wende“!