Nur 7 Prozent der Jugendlichen nutzen Jugendeinrichtungen
In Halle werden Jugendfreizeiteinrichtungen relativ selten von Jugendlichen angenommen. Das Deutsche Jugendinstitut hat rund 1800 Kinder- und Jugendliche befragt. Im Durchschnitt gehen nur 7,3 Prozent regelmäßig in derartige Einrichtungen.
Die Nutzung ist dabei offenbar auch abhängig vom Bildungsgang. Schüler vom Gymnasium oder den gymnasialen Stufen der Gesamtschulen gehen nur zu 5,1 Prozent in solche Einrichtungen, wohingegen die Nutzung bei Hauptschul- und Realschul-Bildungsgängen bei 12,3 Prozent liegt.
Die Studie fördert aber auch zu Tage, dass die Jugendclubs bei Jugendlichen mit Migrationsgrund deutlich besser angenommen (12,7%) werden als bei deutschen Jugendlichen (6,3%).
Hauptgründe für die Nichtnutzung sind, dass die Jugendlichen dort niemanden kennen, über das Angebot gar nicht bescheid wissen, sich zu alt oder zu jung fühlen oder einfach keine Lust haben. So haben die Macher der Studie beispielsweise zur Antwort bekommen, warum die Jugendlichen das Angebot nicht nutzen: „Man weiß nie wer sich dort rumtreibt, man muss Angst haben“, „Wegen den Ausländern“, „Ich wusste nicht das es sowas in Halle gibt“ und „Ich gehe mit Freunden einfach so raus und wir haben so Spaß da brauchen wir nicht in sowas gehen“.
Die Studie weißt zudem die Stadtteile Frohe Zukunft, Halle-Ost, Trotha und Heide-Nord als weiße Flecken auf, dort gibt es gar keine Angebote für Kinder und Jugendliche. Und so wird empfohlen, kostenlose oder günstige Freizeitangebote für Jugendliche auszubauen, Sportvereine stärker einzubinden, zusätzliche Freiräume für Jugendliche zu schaffen, Teilnahmebarrieren bei musischkulturellen Angeboten zu senken, mehr Angebote mit klarem Ziel der Integration junger Migranten und die Bereitstellung von mehr finanziellen Mitteln für die Jugendarbeit.
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