Platz am Steintor offiziell eingeweiht

Die Straßenbahn rollt schon seit einigen Wochen, auch für den Autoverkehr gibt es keine Einschränkungen mehr. Doch was ist so ein großes Bauvorhaben ganz ohne Sekt. Am Mittwoch wurde deshalb der Platz am Steintor mit einem Festakt von Oberbürgermeister Bernd Wiegand und Bauminister Thomas Webel eingeweiht. Symbolisch wurde der Schlussstein gesetzt. „Hier ist ein moderner innerstädtischer Verkehrsknotenpunkt entstanden, der zugleich das gesamte Areal ‚Am Steintor‘ weiter verschönert“, erklärte Webel.
Zwei Jahre wurde gebaut, 21 Millionen Euro investiert. Der Bund hat das Vorhaben – ganz konkret den Bau der Gleisanlagen – mit rund zehn Millionen Euro gefördert. Das Land beteiligte sich nach Webels Worten mit rund sechs Millionen Euro an dem gelungenen Verkehrsprojekt. Darüber hinaus hätten Bund und Land weitere zwei Millionen Euro Fördermittel aus dem Programm „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ bewilligt, erläuterte der Minister. „Die städtebauliche und verkehrstechnische Neugestaltung hat den Platz deutlich aufgewertet“, fügte er hinzu. Von der Neuordnung und Entflechtung der Verkehrsströme profitierten alle Verkehrsteilnehmer, vor allem Fußgänger und Radfahrer. Insbesondere durch den neuen Verlauf der Straßenbahngleise, getrennt vom übrigen Verkehr, könne der gesamte Platz künftig deutlich sicherer passiert werden, betonte Webel.
4.550 Meter Gleise, 14 Weichen, 13.000 Quadratmeter Asphalt und 18.000 Meter Versorgungsleitungen wurden verlegt. Die Kreuzung Berliner Straße / Paracelsusstraße hat eine Ampel bekommen. An diese Kreuzung wurde auch die „neue“ Ludwig-Wucherer-Straße angebunden, die Gudrun-Goeseke-Straße. Weil die bisherige „LuWu“ abgekoppelt wird, soll eine neue Straße aber der Emil-Abderhalden-Straße abzweigend nördlich hinter einem noch immer geplanten Parkhaus (ehemals Bauernclub) und dem Diesterweghaus entlang geführt werden. Der Bereich der LuWu zwischen Emil-Abderhalden-Straße und Steintor ist bis auf den Lieferverkehr komplett autofrei. Vom Steintor-Platz zur Kromayerstraße und an der Ecke Große Steinstraße / Krausenstraße wurden Fußgängerquerungen mit Mittelinseln errichtet. Der Radverkehr erhielt eigene Wege über den Platz, zumeist geführt neben den Straßenbahngleisen. Eine Zentralhaltestelle für alle Linien, wie sie auch in der Diskussion der Gremien war, wurde aber nicht umgesetzt. Die Linie 12 hat auch weiterhin eine eigene Haltestelle. 38 Fahrradständer wurden errichtet. Zudem wurden im Parkbereich 53 Bäume gefällt, 169 neue wie Platanen, Spitzahorn, Zierkirschen, Feldahorn, Robinie und Lederhülsenbaum gepflanzt. Der Gehbereich vor den Geschäften wurde mit einer Mischung aus Mosaikpflaster und Großplatten ausgestattet, der Rest des Platzes erhielt klein- bis mittelformatige Betonstein-Platten. Beleuchtet wird der westliche Platzbereich durch sogenannte Pendelleuchten, die zwischen dem Fahrdraht der Straßenbahn angebracht wurden. In der Grünfläche werden Lichstelen aufgestellt.
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