Rabeninsel: auf fast 10.000 Quadratmetern kommen die Pappeln weg – Platz für junge Eichen, künstliches “Hochwasser” zum Anwachsen
Am Montag haben auf der Rabeninsel in Halle (Saale) die Arbeiten zum sogenannten “Waldumbau” begonnen. Hunderte Hybridpappeln werden gefällt und anschließend junge Stieleichen gepflanzt. Auf einer 7.000 und einer 2.500 Quadratmeter großen Fläche finden die Arbeiten statt.
Beschlossen hat der Stadtrat die Maßnahme im Herbst 2020. Die Stadt Halle selbst hatte die Pläne schon länger, ist aber bislang am Geld gescheitert. Nun gilt das Areal als Ausgleichsfläche für die Fällungen im Zuge des Straßenbaus am Gimritzer Damm und werden mit Fördermitteln bezahlt.
Die Stadtverwaltung hatte in den Diskussionen das Vorhaben verteidigt. Man sei verpflichtet, den Hartholzauenwald zu erhalten. Es drohe sonst ein Vertragsverletzungsverfahren auf EU-Ebene mit hohen Bußgeldern. Schon bei einer Zustandsanalyse 1993 sei das Problem benannt worden. Die Eichenwälder hätten ein demografisches Problem. Viele Bäume seien sehr alt. Doch aus sich selbst kann sich der Wald nicht regenieren. Zwar gebe es immer wieder kleine sprießende Bäume. Doch größer als Brusthöhe schaffe es keine dieser Bäume. Ursache sei der Lichtmangel durch andere Bäume – eben zum Beispiel die Pappeln. Jahrhundertelang sei das kein Problem gewesen. Das habe laut Stadt an den regelmäßigen Hochwassern im Bereich der Rabeninsel gelegen. Dadurch konnten die Baumarten, die wenig Wasser vertragen, verdrängt werden und der Eichenwald wachsen. Doch regelmäßige Hochwasser gibt es heute kaum noch. Deshalb will die Stadt hier in Zukunft mit einer künstlichen Benässung – also einem kleinen künstlichen Hochwasser – nachhelfen, damit der Eichenwald anwachsen kann. Zudem werden Zäune aufgestellt, die gegen den Wildverbiss helfen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder AHA hatte bei Bekanntwerden der Pläne protestiert. Die Pappeln seien inzwischen Teil des Auwalds geworden. Durch die Fällungen komme es zu einer „massiven Bedrohung für den Auenwald im Nordteil der Rabeninsel“, heißt es in einer Erklärung. Weil eine Beteiligung der Öffentlichkeit noch nicht stattgefunden habe, sei schnelles Handeln geboten. Die alten Pappeln würden mit ihren hohen Bäumen und Höhlen als Nistplatz sowie Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten sein und als „Schutzschirm“ für die Sukzession dienen. „Von daher ist von einer Fällung abzuraten, welche zudem die sukzessive Wiederentstehung besagten Auenwaldes empfindlich stören könnte.“
Vom Naturschutzbund NABU kommt hingegen Zustimmung. Dort forderte man endlich die Umsetzung der schon vor Jahren beschlossenen Maßnahmen, damit endlich der standorttypische Eichenwald entsteht. Der NABU erklärt, ihm sei „völlig bewusst, dass Baumfällungen von der Öffentlichkeit und auch von den Medien immer kritisch begleitet und kontrovers diskutiert werden.“ Doch das Vorhaben sei dringend nötig. Die Rabeninsel liege im europarechtlich geschützten FFH-Gebiet „Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle“, hier sind Hartholzauwälder ein zentrales Schutz- und Erhaltungsziel dieses Gebietes aufgeführt, welche durch die naturfremden und von Menschenhand vor 80 Jahren auf der Rabeninsel gepflanzten Hybridpappeln zerstört werden. Deshalb bestehe sowohl aus nationalrechtlicher als auch EU-rechtlicher Perspektive „eine Verpflichtung zum aktiven Erhalt des Hartholzauwaldbestandes als FFH-Lebensraumtyp“, so der NABU.
Scheiß Eichen mit seinem Prozessionsspinner, ja dad macht ihr richtig, habt ihr denn keinen, der was davon versteht
Nein, deshalb brauchen gelernte Forstwirte, Biologen und sonstige biologische Ausbildungsberufe ganz dringend die Helden des Internets und sonstigen Fachleuten, die gehört haben, das jemand erzählt hat, das er jemanden kennt, der was im Internet gelesen hat
2x Fällen und 1x pflanzen ist keine Ersatzpflanzung, sondern Augenwischerei.
Kommt a Weng auf die Variablen an, die du da multiplizierst.
Vertraust du etwa den Beamten nicht?
Und das ist jetzt auch wieder falsch?
😂😂😂
Die Maßnahme ist richtig so. Sicher kann man die eine oder andere Pappel übergangsweise als Altbaum für Nistplätze stehen lassen, aber für die Biodiversität und Naturnähe sind Eichen und Co mittelfristig viel viel besser.
Herr Liste mal wieder! Macht der das alles während seiner Arbeitszeit?
Hör auf zu pappeln, Udo.
Fakt ist: Der Eingriff ist viel zu groß und fachlich falsch, Alternativen hätte es mehr als genug gegeben. Die Folgen sind katastrophal und verschlingen noch dazu Unmengen an Steuergeld. So wird wieder, nun eines der letzten Stücke Natur in Halle zerstört und für den Profit geopfert. Adieu Rabeninsel, wir trauern um dich. Wir haben es nicht verhindert, waren zu bequem. Warum nur?
Ist das wieder so ein alternativer Fakt? Wonach bemisst sich die fachliche Falschheit?
Nenne mal bitte drei der unzähligen Alternativen.
Kann das sein, dass du Schwachsinn schreibst? Wenn du nach Aufmerksamkeit und Anerkennung suchst, versuche es mal mit Fakten und nicht mit dummem Geschwafel.
Das Jahr der Baumfällungen??
Merseburgerstr., Rabeninsel, Reileck……
Riveufer
An der S-Bahnstrecke zwischen Südstadt und Zscherbener Straße
Uniring, Südstadtring
Feuerwache Halle- Neustadt und Traberstrasse sind auch von der Baumfällung betroffen.
und am Freitag die Birke auf meinem Grundstück. Das wird ne Erlösung. Das Dreckstück 🙂
Du verursachst viel mehr und echten Dreck, welche Bezeichnung wäre da für dich angebracht?
Andrea
🙂 🙂
Brauche den Platz für die Garage und freue mich auf die Sonne im Garten. Und der Vogellärm ist dann auch Geschichte. Herrlich
Ich beobachte diese „im zuge der Baumaßnahmen“ genannten Maßnahmen schon über Jahre. Jeder versteht was gemeint ist, oder auch nicht!? Bis ein neu gepflanzter Baum gewachsen ist und Schatten spendet,dauert es minimum 5 Jahre. Da fällt mir doch auf, das noch „vorhandene “ schattige Plätze mit einer Sitzgelegenheit ( Parkbank) systematisch so zurückgeschnitten werden, das man dort (wo mal ein schattige Plätzchen) war, auch noch vertrieben wird! ?!
Halle braucht keine Bäume nirgendwo
Doch, v.a auf Parkplätzen. Da fehlt der Schatten. Sollte man Bäume zur Pflicht machen.
Das Einzige, was die wollen, ist, ihren Asphaltweg auf der Rabeninsel bauen.
Dazu müssen eben ein paar alte Bäume weg. Zufällig natürlich dort, wo der Weg entstehen soll.
Und man braucht eine verschwurbelte Ausrede dafür.
Bäume fällen um Ausgleichsflächen zu gewinnen. Haha…und was ist mit den gefällten Bäumen, wo ist deren Ausgleichsfläche? In Summe einfach nur Minus. Genauso die Fläche am Hufi. Das immer größere Minus können wir uns nicht mehr leisten. Und Hybridpappeln produzieren auch Sauerstoff also auch Minus und ftdas Klima auch. Sollte auch nur ein Teil der von bestimmten Personen in der Verwaltung favorisierten Stieleichen anwachsen, wann produzieren sie den Sauerstoff und wann können sie das Klima unterstützen? Statt alles platt zu machen könnte man ja mit einem Teil beginnen, damit die übrigen Pappeln ihr können noch tun. Wer pflegt den die Stieleichen, damit wenigstens ein paar die ersten Jahre überstehen? Und 40 Jahre oder mehr, daran glaube ich nicht. Und Bewässerung durch künstlich aufgestautes Wasser. Im Frühling, im Sommer ist wieder Trockenheit. Und die Saale ist Bundeswasserstraße, da haben noch andere mitzusprechen.Die alten, Kranken und schwachen Bäume fällen von alleine, siehe Galgenberg. Halle geht voran.
Was dieses Thema angeht, wird sich in Halle die nächsten 100 Jahre nicht daran ändern.
Aber da gibt es mich nicht mehr. Sollte sich mal die Jüngeren damit rumschlagen.
Aber den meisten der Jüngeren ist das egal oder kapieren es nicht.
Die können es ja auch nicht wissen, weil sie von der alten Generation dies so gelehrt bekommen haben oder nicht!!!
Langsam erfasst du, wie „Gesellschaft“ funktioniert. Es reicht eben nicht, nur Forderungen im Internet zu stellen und dann mit dem Füßlein aufzustampfen, wenn diese nicht sofort und kompromisslos erfüllt werden.
Du wirst noch viele erstaunliche Dinge lernen in den kommenden Jahren…
Das sind doch schöne Nachrichten.
Ich gehe seit letztem Sommer nicht mehr auf die Rabeninsel, letztes Frühjahr würde ich (mit Kindern unterwegs) fast 2 Mal von schweren Ästen getroffen. Einer ist circa 20 Sekunden nachdem vorbei gehen runter gekommen. Der Ast war circa 8 Meter lang und hatte einen Durchmesser von ungefähr 30 Zentimetern. Hätte uns das Teil getroffen, hatte es schwere Verletzungen gegeben, für ein 6 jähriges Kind, wäre das bestimmt tödlich gewesen. Es war mir sehr fraglich, warum man bei diesen schlechten Baumbeständen die Insel für die Öffentlichkeit noch betretbar ließ bzw lässt …Die Ecke ist gefährlich, mich kriegt da die nächsten 10 Jahre keiner mehr hin… Aber das hier ist immerhin ein Anfang.
Was sagt der Förster von Halle dazu ?
Holz alles an und baut eine Moschee dahin
Holz an! Baum Steht!