Rückhalt statt Abfluss: Sachsen-Anhalt reagiert mit Millionenprogramm auf die zunehmenden Wetterextreme

„Die Anpassung an den Klimawandel duldet keinen Aufschub. Dramatische Regenfälle wie in dieser Woche im Westen Deutschlands gab es zwar schon immer – sie häufen sich aber und dürften künftig auch heftiger ausfallen. Ein anderes Extrem sind länger anhaltende Hitze- und Trockenphasen im Sommer. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und fordert konsequente Investitionen in modernes Wassermanagement. Das Ministerium geht dabei voran: Nur einen Tag nach Beschluss des neuen Wassergesetzes durch den Landtag startet heute erneut ein millionenschwerer Förderaufruf für die Gewässerunterhaltungsverbände in Sachsen-Anhalt.
Die Neufassung des Landeswassergesetzes wird dazu beitragen, Sachsen-Anhalt besser gegen längere Dürreperioden sowie vermehrten Starkregen zu wappnen. Die vom Umweltministerium erarbeitete Novelle wurde am gestrigen Donnerstag vom Landtag verabschiedet. Sie sieht einen Paradigmenwechsel vom Wasserabfluss zu mehr Wasserrückhalt vor. Während an großen Flüssen wie Elbe und Saale die ökologische Durchgängigkeit und damit der Abfluss großer Wassermassen gewährleistet bleibt, sollen an anderer Stelle im Rahmen der Gewässerunterhaltung Maßnahmen für mehr Wasserrückhalt in der Fläche umgesetzt werden. Dafür in Betracht kommen etwa der Einbau von Sohlgleiten, veränderte Krautungsmethoden, die Reaktivierung von Stauanlagen oder der Einbau von Abflusshindernissen.
Um die insgesamt 28 Gewässerunterhaltungsverbände im Land dabei zu unterstützen, startet das Umweltministerium heute einen erneuten Förderaufruf für das Programm „Wassermanagement“ im Volumen von einer Million Euro. Bis zum 10. Oktober 2025 können Gewässerunterhaltungsverbände aus Sachsen-Anhalt beim Umweltministerium Anträge für Projekte zur Verbesserung des regionalen Wassermanagements stellen, die im Jahr 2027 umgesetzt werden sollen. Förderfähig sind beispielsweise Planung sowie Bau und grundhafte Sanierung kleinerer Stausysteme, die den Wasserrückhalt in der Fläche oder den natürlichen Wasserhaushalt stärken. Der Zuschuss beträgt bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten; der Eigenanteil der Verbände liegt bei nur 10 Prozent der Gesamtkosten.
„Sachsen-Anhalt braucht ein Wassermanagement, das der Realität des Klimawandels standhält. Deshalb packen wir diese Herausforderung konsequent an. Doch klar ist auch: Das Land wird in den kommenden Jahren deutlich mehr Mittel bereitstellen müssen, um die Investitionsbedarfe schrittweise zu decken“, sagte Willingmann. Auf lange Sicht geht das Umweltministerium von einem einmaligen Investitionsbedarf von insgesamt 68,8 Millionen Euro aus; zudem dürfte der jährliche Unterhaltungsaufwand der Gewässer um 4 auf 30,3 Millionen Euro steigen. „Das ist zweifellos viel Geld. Aber diese Investitionen sind notwendig, um Sachsen-Anhalt gegen die immer deutlicher spürbaren Folgen des Klimawandels zu wappnen. Die nächste Dürrephase und der nächste Starkregen kommen bestimmt.“
Über das Förderprogramm „Wassermanagement“ stellt das Umweltministerium bis 2028 insgesamt 16,5 Millionen Euro für Investitionen der Gewässerunterhaltungsverbände in Planung, Bau und grundhafte Sanierung wasserwirtschaftlicher Anlagen bereit. Seit der ersten Förderrunde, die Anfang 2023 startete, wurde ein Gesamtzuschuss von gut 3,4 Millionen Euro für 42 Projekte bewilligt, mit denen der natürliche Wasserhaushalt gestärkt oder Wasser in der Fläche zurückgehalten werden kann.
Und wieder einmal reagiert die Politik zu langsam. Ist schon seit Jahren bekannt, dass das Wassermanagement geändert werden müsste. Und bis die notwendigen Veränderungen noch in den Köpfen des deutschen Michels ankommt, dauert es noch länger.
Gut, dass das endlich auf die Tagesordnung kommt. Spät zwar, aber trotzdem richtig.
„Und wieder einmal reagiert die Politik zu langsam. Ist schon seit Jahren bekannt, dass das Wassermanagement geändert werden müsste“
Dass aufgrund des Klimawandels das Wasser- und Starkregenmanagement geändert werden müsste, ist schon seit Mitte der 2010er-Jahre bekannt.
„Und bis die notwendigen Veränderungen noch in den Köpfen des deutschen Michels ankommt, dauert es noch länger.“
Eine unnötige und pauschalisierende Verallgemeinerung.
Das Problem ist eher in der Kommunalpolitik zu suchen und zu finden. Statt entsprechende Mittel im städtischen Haushalt bereitzustellen, verschwendet der Stadtrat das Geld lieber für sinnentleerte Vereine, Theater, Oper usw.
Andere Städte und Gemeinden finanzieren Starkregenentlastungsmaßnahmen über die eigenen Haushalte, während der hallesche Stadtrat nur altkluge Reden hält und auf Geld vom Land wartet.
Diese Wasserunterhaltungsverbände, um die es im Text allein geht, sind aber bestimmt sowas von sozialistische Terroristen, wollen alles gleich machen, alles sicher.
Nur einen Tag nach dem Beschluss ist der Ruf nach Geld schon ausgelöst. Hat im Vorfeld irgendein Vögelchen gezwitschert, oder alles nur ein abgekartetes Spiel, um Geld zu verschieben?
Im Gegensatz zu einer Diktatur ist es in einer Demokratie vollkommen üblich, dass recht ausführlich diskutiert, vorbereitet und sich auf einen Wortlaut geeinigt wird, bevor ein Beschluss gefasst wird.
Was für ein Blödsinn. Aber jipiii, der Willi hat wieder Steuergeld raus!
Was wäre denn dein Vorschlag, mit den zunehmenden Extremwetterlagen umzugehen? Selbst Klimawandelleugner wie die AfD können sich diesen Fakten nicht erwehren. Also was tun? Alles so bleiben lassen? Extremwetterlagen remigrieren?