Sachsen-Anhalt will Kohlendioxidausstoß bis 2030 auf 18 Millionen Tonnen pro Jahr senken – Öko-Landbau bei 20 Prozent, Strom aus erneuerbaren Energien zu 100 Prozent

Angesichts großer globaler Herausforderungen wie dem fortschreitenden Klimawandel will die Landesregierung ihre Nachhaltigkeitsstrategie für das Land Sachsen-Anhalt noch konsequenter umsetzen. Das Kabinett billigte am Dienstag die von Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann vorgelegte Neufassung der Nachhaltigkeitsstrategie. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, wichtige Zielmarken erstmals zu konkretisieren. Bis 2030 wollen wir den jährlichen Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid in Sachsen-Anhalt von rund 28 auf 18 Millionen Tonnen senken“, erklärte Willingmann. Zudem soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergie-Verbrauch von 26 auf 45 Prozent steigen.
Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich die Regierungsparteien darauf verständigt, die Treibhausgas-Emissionen um 5,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente bis 2026 zu reduzieren. „Die Nachhaltigkeitsstrategie folgt dem Entwicklungspfad, der bereits im Koalitionsvertrag aufgezeigt wurde: Es geht darum, das bundesweit gesteckte Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen“, erläuterte Willingmann.
Der Minister verwies allerdings auch auf die aktuell schwere Energiekrise: „Kurzfristig werden wir aller Voraussicht nach wieder mehr Kohle verstromen müssen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Dadurch kann es zu einem neuerlichen Anstieg der Treibhausgas-Immissionen kommen. Wir können daraus aber nur zwei Schlüsse ziehen: Wir müssen den Ausbau Erneuerbarer Energien noch intensiver vorantreiben und die Reduktion der Treibhausgase noch konsequenter umsetzen, wenn die akute Energiekrise überwunden ist. Deshalb halte ich es auch für richtig, an den gesteckten Zielmarken trotz der aktuellen Krise festzuhalten. Das sind wir kommenden Generationen schuldig.“
Bei der Neufassung der Nachhaltigkeitsstrategie hat eine interministerielle Arbeitsgruppe unter Federführung des Umweltministeriums vor allem die Indikatoren angepasst und konkretisiert, mit denen der Fortschritt in den einzelnen Handlungsfeldern gemessen werden kann. Insgesamt wurden acht Indikatoren mit konkreten Zielmarken für das Jahr 2030 versehen:
1. Um das bundesweit gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, soll der Anteil der Kohlendioxid-Emissionen von 30 auf 18 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2030 gesenkt werden. Die bisherige Fassung der Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2018 enthielt noch kein Reduktionsziel. Trotz der energieintensiven Ausrichtung der in Sachsen-Anhalt angesiedelten Industrie und der Stagnation des Energieverbrauchs im Bereich der privaten Haushalte ist es insbesondere durch den forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien gelungen, im Kontext mit dem wirtschaftlichen Aufschwung die energiebedingten CO2-Emissionen seit Ende der 1990er Jahre zunächst auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten und beginnend ab 2014 tendenziell weiter abzusenken.
2. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergie-Verbrauch soll von 26 auf 45 Prozent steigen. Endenergie umschreibt die in Unternehmen und Haushalten eingesetzte Energie (Strom, Wärme, Prozesswärme in Unternehmen). Sie wird zwar immer effizienter genutzt und teilweise eingespart, doch Wirtschaftswachstum und Konsumsteigerungen verhindern einen deutlicheren Verbrauchsrückgang. Um Treibhausgasemissionen zu senken, muss der Anteil Erneuerbarer Energien entsprechend erhöht werden. Bundesweit soll der Anteil der Erneuerbaren am Endenergie-Verbrauch von 17,6 auf 30 Prozent steigen.
3. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostrom-Verbrauch soll bis 2030 von aktuell 76 auf 100 Prozent erhöht werden. Der Bruttostrom-Verbrauch bildet sich aus der Summe der inländischen Stromerzeugung zuzüglich der Stromflüsse aus dem Ausland und abzüglich der Stromflüsse ins Ausland. Deutschlandweit lag der Anteil zuletzt lediglich bei 42 Prozent und soll bis 2030 auf 80 Prozent steigen.
4. Flächen entwickeln sich in Deutschland zunehmend zu einer begrenzten Ressource. Die Neuversiegelung von Flächen soll deshalb bis 2030 auf unter einen Hektar pro Tag begrenzt werden. Sachsen-Anhalt ist im Bundesvergleich bereits Vorreiter. Deutschlandweit werden aktuell im Vierjahresdurchschnitt 50 Hektar pro Tag versiegelt. Die Bundesregierung strebt langfristig die Einführung einer Flächenkreislaufwirtschaft ab dem Jahr 2050 an.
5. Stickstoffüberschüsse auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sollen von aktuell 45 auf 40 Kilogramm pro Hektar gesenkt werden. Sachsen-Anhalt zählt hier im Bundesvergleich bereits zu den Vorreitern, im Bundesschnitt liegt der Überschuss bei 65 Kilogramm. Hohe Stickstoffüberschüsse können unter anderem zur Entstehung von Treibhausgasen und zur Versauerung von Böden führen.
6. Der Anteil ökologischer Landwirtschaft an der landwirtschaftlichen Nutzfläche soll von aktuell 9,4 auf 20 Prozent erhöht werden. Ökologischer Landbau leistet durch seine umweltschonende, an die Naturfunktionen angepasste und nachhaltige Wirtschaftsweise einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Erhaltung der Kulturlandschaft.
7. Die Artenvielfalt und Landschaftsqualität wird über die Bestandsentwicklung repräsentativer Vogelarten in verschiedenen Lebensräumen gemessen. Der Zielerreichungsgrad des Indikators liegt aktuell bei 61 Prozent und soll bis 2030 auf 100 steigen.
8. Der Waldumbau zu stabilen Mischbeständen wurde insbesondere seit 2018 durch Trockenheit, damit einhergehende Waldbrände, Stürme und biotische Schäden erheblich erschwert. Bis 2030 soll der Anteil von Mischbeständen an den Waldflächen des Landes auf 34 Prozent steigen. Der aktuelle Anteil wird erst im Rahmen der Bundeswaldinventur im kommenden Jahr wieder ermittelt. Bei der letzten Inventur im Jahr 2012 lag er bei 30 Prozent. Mischwälder gelten angesichts des Klimawandels als widerstandsfähiger im Vergleich zu reinen Nadelwäldern.
Die Neuversiegelung von Flächen wurde als Indikator mit konkreter Zielmarke neu aufgenommen. Darüber hinaus wurde mit dem prozentualen Anteil von Frauen in kommunalen Parlamenten ein weiterer Indikator ergänzt. Dieser beträgt in Sachsen-Anhalt aktuell 20 Prozent, bundesweit hingegen 27 Prozent. Nicht weiter verfolgt werden im Rahmen der Strategie die Indikatoren „Zins-Steuer-Quote“ und „Kreditfinanzierungsquote“.
Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt
2018 wurde die erste Nachhaltigkeitsstrategie mit inkludiertem Indikatorenbericht des Landes vom Kabinett verabschiedet. Die Strategie ist an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ausgerichtet und umfasst 28 Nachhaltigkeitsziele, die tatsächlich auch seitens des Landes beeinflussbar sind. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist auf den Internetseiten des Umweltministeriums abrufbar: https://lsaurl.de/NachhaltigkeitsstrategieLSA
Bin mal gespannt ,wann „Paulus Hallenser“ und Konsorten ,sich zu Wort melden..
100%ig Strom aus erneuerbaren Energien in ,7 Jahren. Ein hoch angesetzten Ziel.Ist nur zu unterstützen. Heißt das aber, das LSA nur noch Öko Strom herstellt (was ja schon eine Leistung wäre) oder das aller verbrauchter Strom in LSA aus Erzeugung mit erneuerbaren Energie stammt? Das wäre ja erst eine Hausnummer und ein Ziel…. Wie viel Strom wird denn in LSA noch aus fossilien Energien hergestellt, der auf 0% minimiert werden soll?
Nur noch Geschwurbel.Ein Scheiß muss.
Bist du schon wieder kurz nach der Überschrift abgestorben. Ist halt viel Text, ja. Mmmh… so viele Buchstaben und auch noch Zahlen dazwischen. Mmmhh… ja Geschwurbel halt. Ja ne, is klar.
Alles totaler Schwachsinn von kranken Menschen. Sonnenenergie ist nur am Tag vorhanden, da werden riesige speicher gebraucht. Woher nehmen.
Versteh die Frage nicht. Wenn ich die ganzen Hirntot-Kommentare aus Halles Denkercliquen über „Schlafschafe, Impflinge“ etc. lese, bin ich schon wieder geladen ohne Ende. Wie viel Speicher brauchst denn noch?
Befasst euch nicht mit dem CO2-Ausstoß.
Er hat rein gar nichts mit den Problemen der Welt und des Klimawandels zu tun.
Die Probleme unseres Landes z.B. sind hausgemacht.
Es ist eine physikalische Tatsache, dass ein höherer CO2-Gehalt in einem Gasgemisch mehr Licht in Wärme umwandelt. Und der CO2-Anteil in der Luft steigt messbar und kontinuierlich und das Wachstum passt erstaunlich genau zu unserem Ausstoß, abzüglich dem, was unsere Mehre saurer macht natürlich.
Und genau so, wie man den Temperaturanstieg insgesamt erwarten würde, aus den physikalischen Konstanten, steigt auch die Temperatur auf der Erde.
Also der Klimawandel ist ganz wesentlich von unserem CO2-Ausstoß abhängig. Aber der Klimawandel ist tatsächlich heute noch kein Problem. Wir haben tatsächlich aktuell größere Probleme als die Folgen des Klimawandels. Die Dürre gerade ist z.B. kein Klimawandel, es ist eine Dürre, die geht vorbei. Der Klimawandel macht Dürren häufiger und länger, aber es gab sie schon immer.
Aber der Klimawandel WIRD EIN PROBLEM WERDEN und zwar eins, dass man nicht mehr lösen kann, wenn es da ist. Das ist eine besondere Krise, Menschen kennen das nicht. Man konnte bisher alle Krisen aufkommen lassen und die dann lösen. Das geht hier aber nicht, weil CO2 in der Luft eben dort ist, wo es ist, es ist fast unmöglich, es dort wieder zu entfernen.
Ich denke, Sie haben kein Recht, mit ihren wilden Thesen
„auf 20 Prozent erhöht werden. Ökologischer Landbau leistet durch seine umweltschonende, an die Naturfunktionen angepasste und nachhaltige Wirtschaftsweise einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Erhaltung der Kulturlandschaft.“
Die aufgeführten Gründe für ökologischen Landbau verlangen nach 100%, nicht nur nach 20%.
Fahrrad – Dynamo , aber will man nicht hören.