Schockierende Rekordzahlen queerfeindlicher Gewalt in Sachsen-Anhalt – LSQpRT fordert entschlossene Gegenmaßnahmen

Die jüngst veröffentlichte Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2024 zeichnet ein düsteres Bild der aktuellen Lage in Sachsen-Anhalt. Insgesamt wurden 281 rechte, rassistische, antisemitische und queerfeindliche Angriffe mit 414 direkt Betroffenen dokumentiert. Für uns erschreckend: Bei queerfeindlichen Gewalttaten, die in 2024 erneut auf ein Rekordniveau kletterten, wurden 23 Angriffe registriert – mit 28 direkt betroffenen Personen. Diese Zahlen belegen einen alarmierenden Anstieg und zeigen, dass die Gewalt gegen queere Menschen in unserem Bundesland nicht nur weiter eskaliert, sondern inzwischen alltägliche Realität geworden ist.
Eine beispiellose Eskalation rechter Gewalt
Bereits im Vorjahr hatte sich die Anzahl der queerfeindlichen Übergriffe nahezu verdoppelt. Dass nun 2024 ein neuer Höchststand erreicht wurde, ist ein deutliches Warnsignal: Der öffentliche Raum in Sachsen-Anhalt verwandelt sich zunehmend in ein Gefahrengebiet für alle, die sich jenseits traditioneller Normen bewegen. Diese Entwicklung steht sinnbildlich für den massiven Anstieg politisch motivierter Angriffe, die – wie die Mobilen Opferberatungsstatistiken belegen – nahezu täglich erfolgen. Es kann nicht sein, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität systematisch ins Visier rechter Gewalt geraten.
Klare Worte vom LSQpRT – Wir fordern jetzt konsequentes Handeln
„Die Rekordzahlen queerfeindlicher Angriffe sind ein unerträglicher Schlag für alle, die an ein offenes, demokratisches Miteinander glauben. Es reicht – wir können und dürfen nicht länger tatenlos zusehen, wie unsere Mitmenschen Opfer extremistischer Hetze und brutaler Gewalt werden“, erklärt Daria Kinga Majewski, Sprecherin des LSQpRT Sachsen-Anhalt. „Wir fordern von allen politischen Entscheidungsträger*innen und der gesamten Zivilgesellschaft, sich unmissverständlich und solidarisch gegen diese Angriffe zu stellen.“
Marcel Dörrer, Sprecher des LSQpRT, mahnt: „Jeder Angriff ist ein direkter Angriff auf unsere demokratischen Grundwerte. Wir stehen an einem kritischen Scheideweg, an dem das Zusammenleben in unserer Gesellschaft massiv bedroht wird. Es muss endlich konsequent gegen die Täter vorgegangen werden – sei es durch eine verstärkte Präsenz der Sicherheitsbehörden oder durch die sofortige Verhängung schärferer Strafen gegen Rechtsextremismus.“
Mika Taube, Sprecher*in des LSQpRT, bekräftigt: „Wir fordern ein klares Bekenntnis der Landesregierung sowie aller Vertreter*innen demokratischer Parteien: Es darf keine Nachsicht geben mit jenen, die queerfeindliche Gewalt ausüben. Es ist höchste Zeit, die strukturellen Ursachen dieser Gewalt zu bekämpfen, die Opfer nachhaltig zu unterstützen und präventive Maßnahmen zu intensivieren.“
Unsere Forderungen an Zivilgesellschaft und Politik
- Unmissverständliche Verurteilung rechter Gewalt:
Politische Entscheidungsträger*innen müssen unverzüglich und unmissverständlich Stellung beziehen gegen jede Form von queerfeindlicher Gewalt. Es darf nicht toleriert werden, dass rechte Ideologien in unserer Gesellschaft normalisiert werden. Sie sollen dabei genauso entschlossen entgegentreten wie beim queerfeindlichen Hetzantrag zu Regenbogenflaggen in Schulen – ein Signal, das bereits gezeigt hat, dass klare politische Positionierung und konsequentes Handeln möglich und notwendig sind. - Ausbau professioneller Beratungs- und Schutzstrukturen:
Es braucht den flächendeckenden Ausbau professioneller Beratungsangebote und Schutzmaßnahmen – und zwar mit langfristiger Absicherung und Rückenstärkung der bestehenden Strukturen, um Opfer wirksam vor weiteren Diffamierungen zu schützen. Zudem müssen gezielt Beratungsangebote zu queerfeindlichen Attacken für Angegriffene, Diskriminierte und Betroffene von Gewalt ausgebaut werden. Die aktuelle Bilanz offenbart ein gravierendes Ressourcenproblem im Land Sachsen-Anhalt, das dringend behoben werden muss. - Konsequente Strafverfolgung:
Es muss sichergestellt werden, dass die zuständigen Behörden mit allen rechtlichen Mitteln gegen Täter*innen vorgehen. Die Strafverfolgung muss beschleunigt und intensiviert werden, um ein klares Signal an Rechtsextreme zu senden. - Engagement der Zivilgesellschaft:
Die Zivilgesellschaft hat eine zentrale Rolle im Kampf gegen rechte Gewalt. Wir appellieren an alle gesellschaftlichen Akteure, solidarisch zusammenzustehen, Proteste zu organisieren und in jeder öffentlichen Debatte den Schutz der Menschenwürde in den Mittelpunkt zu stellen. - Stärkung von Community-Selbstorganisation und Schaffung von Safer Spaces:
Neben staatlichen Maßnahmen und der Ausweitung professioneller Beratungsangebote fordern wir den gezielten Ausbau von Community-Selbstorganisation. Empowerment-Initiativen, die Sicherung eigener Strukturen und die Schaffung von Safer Spaces sind essenziell, um Betroffene in ihrer Selbsthilfe zu unterstützen und ihnen einen sicheren Raum für Austausch und Solidarität zu bieten.
Fazit
Die Zahlen der Jahresbilanz 2024 der Mobilen Opferberatung lassen keinen Zweifel mehr: Die queerfeindliche Gewalt in Sachsen-Anhalt erreicht erschreckende Rekordwerte. Der LSQpRT Sachsen-Anhalt fordert deshalb ein entschlossenes, gemeinsames Handeln aller demokratischen Kräfte. Es ist höchste Zeit, klare Grenzen zu ziehen und den Opfern dieser Gewalt endlich den Schutz und die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie dringend benötigen. Nur so können wir ein sicheres und offenes Zusammenleben in unserem Bundesland gewährleisten.
Quelle: Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2024 (Abruf: 03.04.2025): https://www.mobile-opferberatung.de/jahresbilanz-der-mobilen-opferberatung-2024/
Ich sag’s doch: das ist eine ganze Opferindustrie. Ein Verein bringt irgend einen tendenziösen Bericht raus und dann zitieren die sich alle gegenseitig und machen ein größeres Drama als das Verhältnis es rechtfertigt, und dann werden munter noch mehr Fördergelder gefordert. 🙄
Wow. Da hat ja jemand wieder einmal richtig viele, gut recherchierte Fakten, um seine Behauptungen zu untermauern. Wie machst du das immer nur?
Hier werden 23 Angriffe mit 28 Betroffenen beklagt. Insgesamt verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik für Sachsen-Anhalt 32.703 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 35.954 Opfern im vergangenen Jahr. Die Zahlenbasis bietet denkbar wenig Anlass zu alarmistischen Textbausteinen oder zur Behauptung, „dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität systematisch ins Visier rechter Gewalt geraten.“
Ich blicke nicht mehr durch 🙈
Dieser Quatsch geht den Leuten nunmehr auf die Nerven. Kein Wunder das die Akzeptanz der ganzen Sache sinkt. Würde man es nicht so publizieren und den Leuten regelrecht aufdrücken in Form von Fahnen,Binden etc.überall, gäbe es da auch weniger welche sich daran störren.
Es wird sich ja prächtig in der Opferrolle gewälzt und alles miteinander verschmolzen!
Es wird aufgebauscht und priorisiert, bis niemand mehr ernst genommen wird!
Es wird so dargestellt, als ginge queerfeindliche Gewalt immer von rechten Ideologien aus und alles wird mit Antisemitismus verknüpft!
Menschen fühlen sich durch diese übertriebene wokeness an den Pranger gestellt, da einem das richtige Handeln ja förmlich aberkannt und fremdinterpretiert wird.
Frei nach dem Motto: Wir wissen es besser als Du!
PS: Bevor jetzt die ersten schrei(b)en: „Du bist ein hetzender Nazi!“
Nein, ich bin homosexuell und genervt von Menschen, die meinen, sich für mich einsetzen zu müssen!
Bitte sprecht mir mein Denken und Handeln nicht ab..ich bin schon groß!
Danke!
Chris
Was ich auch noch erwähnen möchte, denn niemand spricht wirklich darüber, dass die queere Gemeinschaft untereinander schon intolerant genug ist.
Chris
„Unmissverständliche Verurteilung rechter Gewalt“
Unmissverständliche Verurteilung JEGLICHER Gewalt!
@Miraculix
Die Definition „rechte Gewalt“ ist tatsächlich ein wenig fragwürdig. Aber in Bezug auf Queer ist sie vermutlich sogar richtig. Weil „rechte Politik“ sich ganz ursprünglich von der Sitzordnung in der ersten Französischen Nationalversammlung ableitet, als die Konservativen rechts saßen. Und die „Fortschrittlichen“ links. Heute versteht man darunter natürlich etwas anderes, weil die Konservativen selbst die Definition „bürgerliche Mitte“ erfunden haben, um alles, was konservativer oder reaktionärer ist als sie selbst, mit „Rechts“ betiteln zu können. Zwischen rechts und rechtsradikal und rechtsextrem sind zumindest in der Theorie erhebliche Unterschiede. Und mit „rechter Gewalt“ ist vermutlich nicht der konservative bayrische Opi gemeint, der schon mit einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft überfordert wäre.
Dabei besonders beachten:
KEINE RELATIVIERUNG und VERHARMLOSUNG rechter Gewalt!
Die wenigsten Täter sagen während einer Vernehmung aus, dass sie gerade einen rechtsradikale Gewalttat begangen haben. Wohlgemerkt nicht rechte Gewalttat, was wohl eher beabsichtigt ist. Das ganze ordnet jemand anderes ein.
Wieder dieser unsägliche Verein. Hier werden Zahlen vermengt, geschüttelt und nach eigenem Ermessen veröffentlicht. Das hat nichts mit demokratischen Kräften, Toleranz oder schlichtweg Menschlichkeit zu tun. Dieser Verein provoziert mit seiner moralisch verherrlichenden, arroganten Art und Weise die Ablehnung derartiger Gruppen und somit indirekt auch Gewalt gegen diese. Dieser „woke“ Duktus ist weder nachvollziehbar noch erträglich. Deren Zahlen sind aus meiner Sicht zweifelhaft. Es geht nur um Fördermittel. Nicht um Menschen, noch um unsere Demokratie.
@Daniel ,da muss man dir Recht geben. Ist dann jeder, der in einer Heterosexuellen Beziehung lebt und seine Kinder nach seinem Weltbild versucht zu erziehen gleich ein Nazi? Muss die Allgemeinheit für Kosten zur Fortpflanzung von Gleichgeschlechtlichen aufkommen? Ich denke nicht. Jedem seine sexuelle Ausrichtung! Dann aber auch mit den Konsequenzen leben.Warum soll eine „Mehrheit „ für eine „Minderheit „ die nicht weiß ob sie heute Zaunpfahl, morgen Laterne oder übermorgen Baum sein möchte,einstehen.?? Der Hass kommt von ganz woanders!!
Man muss doch regelmäßig einen Bericht ( natürlich immer negativ) bringen da sonst der Fördertopf kleiner wird…
Denn jeder weiß, Rechte sind selbst queer. 🤭
Schreib -radikal dazu. Das Recht am queeren Alleinstellungsmerkmal gibt es nicht. Voraussetzung, man möchte sein Körper nicht radikal im Mittelpunkt von allem stellen.