Schweifgiebel an der Südseite des Peißnitzhauses fertig – von den Nazis abgebaut
Nach und nach erstrahlt das Peißnitzhaus in Halle in neuem Glanz. Während der Corona-Pause wurde kräftig rangeklotzt. Nun ist der Schweifgiebel an der Südseite erneuert. Auch der Turm ist erneuert worden. Es gibt eine neue Wetterfahne, das Turmdach wurde in Schiefer gedeckt.
Die Fassade, errichtet im Schweizer Landhausstil, ist teil-ornamentiert mit geschnitzten Holzbalken, gekrönt mit einem hölzernen Firstreiter und zusätzlich geschmiedeten Zierstab. Die Holzelemente sind aus Lärchenholz gestaltet worden. Auch die Putz-Fassaden und die Putzfassungen an den Fensterleibungen sowie die sichtgeklinkerten Fassadenelemente von Eckbossierungen, Fenstergewänden und durchlaufenden Gesimsbändern sind erneuert worden. Die repräsentative Außenhülle ist zu Zeiten des Nationalsozialismus entfernt worden, was möglicherweise mit dem Wartungsaufwand zu erklären ist. Die damalige Errichtung nach Schweizer Vorbild ist mit dem damals aufkommenden Tourismus zu erklären. Die Schweiz war eines der ersten Reiseziele.
Für die Sanierung zeichnen sich Daeschler Architekten aus Halle verantwortlich. Bis November soll die komplette Außenhülle komplett erneuert sein. Wegen der Corona-Krise gab es zeitliche Verzögerungen. In zwei bis drei Jahren soll das Gebäude vollständig saniert sein. Rund sieben Millionen Euro kostet die Gesamtsanierung.
Auch im Magdeburger Herrenkrug gibt es ein ähnliches Gebäude wie das Peißnitzhaus. Welches der beiden Gebäude zuerst stand und welches als Vorbild diente, ist noch nicht klar. In den Anfangsjahren war das Peißnitzhaus auch als Ausflugsziel bei Leipziger Professoren beliebt. Diesbezüglich gibt es Tagebuchaufzeichungen, sagte Roland Gebert vom Peißnitzhaus-Verein.
Hoffentlich bleibt das Haus von Vandalismus verschont.
Schön, daß es den rührigen Verein gibt, sonst wäre es jetzt eine abbruchreife Ruine.
Eigentlich ein Trauerspiel sozialdemokratischer Vergangenheitsbewältigung.
der vorherige Verfall und Vandalismus während der Zeit sozialdemokratischer Bürgermeisterinnen mußte nicht sein. Hoffentlich bleibt es nach Fertigstellung auch dem Verein erhalten.
Nein, interessierte private Investoren wurden durch ein fehlende Zufahrtsmöglicheit abgeschreckt, obwohl es über die Bürgerbrücke eine Möglichkeit gegeben hätte, ohne die Peißnitz groß zu beeinträchtigen.
Du willst also gerne möglichst Autoverkehr im Naherholungsgebiet? ?♀️
Es gab mal eine Oberbürgermeisterin, die wollte das Peißnitzhaus nach Merseburg verscherbeln. Vielleicht hat ja Farbklops Kontakte ?
Diesen Autoverkehr gibt es jetzt schon. Musiker benötigen heutzutage nicht nur eine Klampfe zum Auftritt auf der Peißnitzbühne. Meines Wissens werden Bierfässer auch nicht mit dem Lastenrad zum Peißnitzhaus gekarrt. Nur dass jetzt die Autos die Peißnitz von Süd nach Nord durchqueren müssen.
War das bisher ein unüberwindliches Problem? Es gibt doch Zufahrtsmöglichkeiten. Die Baustoffe wurden schließlich auch nicht mit dem Lastenrad oder der Pioniereisenbahn geliefert. Alle Konzerte auf der Bühne hatten ihre Klampfen und was es noch so bedarf. Es parken schon genug „Ausflügler“ wie die Bekloppten rund um die Peißnitz. Da muss man nicht noch einen Weg bis rein ins Schutzgebiet asphaltieren. Das würden manche sogar in Anspruch nehmen oder auch noch auf dieses „Recht“ pochen!!
Sie müssen gar nicht; es gibt keine physischen Barrieren an der Eissporthallenbrücke. Und wenn Lieferanten und Musiker eine Ausnahmegenehmigung zum Befahren des Geländes besitzen, dann können sie auch von dort reinfahren. Ohne eine solche Genehmigung dürften sie nichtmal aus Richtung Gut Gimritz reinkommen.
Es ist mir entgangen, dass die Zufahrten jetzt über die Bürgerbrücke erfolgen.
Zum Zeitpunkt als über den Verkauf des Hauses nachgedacht wurde, war das wegen der maroden Holzbrücke nicht möglich.
Dir entgeht so vieles. Egal, wo die Zufahrten sind, es gibt sie. Die Behauptung einer fehlenden Zufahrtsmöglichkeit ist schlicht und einfach gelogen.
Der „Verein“ hat Millionensummen an Steuergeldern eingesackt.
Hoffentlich bleibt das Gebäude vollständig der Öffentlichkeit zugänglich und nicht dem „Verein“ als Mittel zum Kohle scheffeln.
Ein eingetragener gemeinnütziger Verein darf schon allein von Gesetz wegen keine Kohle scheffeln. Und wieso schreibst du „Verein“ in Anführungszeichen?
Das zu denken ist sehr naiv.
Natürlich tauchen da keine Gewinne in den Büchern auf, aber allein schon die Möglichkeit in einem vom Steuerzahler finanzierten Objekt Gastronomie betreiben zu dürfen ohne angemessene Pacht zahlen zu müssen hat schon mehr als Geschmäckle.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich hier ein privater Verein auf Kosten des Steuerzahlers – allein für das Dach gab es 1,5 Mio – eine luxuriöse Immobilie finanziert.
Hoffentlich wird das Gebäude für alle Bürger öffentlich zugänglich und nicht nur diesem Verein vorbehalten.