„Section Control“ bleibt weiter Zukunftsmusik in Sachsen-Anhalt: bislang kein marktreifes System mit nötigen Zulassungen für Deutschland verfügbar

Der Einsatz von „Section Control“-Systemen zur abschnittsbezogenen Geschwindigkeitskontrolle ist in Sachsen-Anhalt auch weiterhin nicht in Sicht. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben hervor.
Erben hatte sich nach dem Stand der Einführung dieser Technologie erkundigt, die in anderen Ländern bereits zur Reduzierung von Verkehrsunfällen beiträgt. Die Antwort der Landesregierung macht aber derzeit wenig Hoffnung: Zwar sei inzwischen eine europaweite Marktrecherche durch die Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt (PI ZD) durchgeführt worden – das Ergebnis ist jedoch ernüchternd.
Nach Angaben des Innenministeriums gibt es aktuell kein einsatzfähiges, marktreifes „Section Control“-System, das in Deutschland zulassungsfähig wäre. Keiner der geprüften Anbieter verfügt über eine Baumusterprüfbescheinigung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) – eine zwingende Voraussetzung für den Einsatz solcher Systeme hierzulande.
Darüber hinaus zeigt sich die Industrie bislang zurückhaltend: Keine der angefragten Firmen ist bereit, das unternehmerische Risiko für die Erlangung dieser PTB-Zertifizierung eigenständig zu übernehmen oder kurzfristig einen entsprechenden Entwicklungs- und Zulassungsprozess zu starten.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Die Landesregierung betont, das Thema weiter im Blick behalten zu wollen. Sobald ein System mit PTB-Zulassung am Markt verfügbar ist, soll eine Prüfung des Einsatzes in Sachsen-Anhalt erfolgen. Bis dahin muss die Polizei weiterhin auf die altbekannten Blitzer zurückgreifen.
Wie schwer kann denn das sein, eine Zulassung für ein System zu erteilen, was z. B. in Österreich schon lange im Einsatz ist? Die physikalischen Grundlagen sind doch dort nicht anders als hier.
Warum musst Du eigentlich immer wieder unter Beweis stellen, dass Du keine Ahnung hast und auch nicht in der Lage bist Dich zu informieren?
Im Übrigen gab es sowas schon einmal. Mit PTB-Zulassung.
Jenoptik war nur nicht Willens die Technologie weiterzuentwickeln und an aktuelle Standards anzupassen.
Dann erleuchte mich mal bitte. Was braucht es denn für eine Zulassung, was in Österreich geht, und hier nicht?
Lesen bildet:
https://oar.ptb.de/files/download/681c533f53218de84f08e85d
OK, ich habe das jetzt mal überflogen. Abgesehen von eventuellen marginalen gesetzlichen Unterschieden zwischen Österreich und Deutschland, die es zu beachten gilt, sehe ich da nix, was nicht ohne großen Aufwand zulassungsfähig wäre, weil es, wie schon gesagt, in anderen Ländern bereits seit Jahren ohne Probleme in Verwendung ist. Zeit-, Entfernungs- und Geschwindigkeitsangaben unterscheiden sich nicht zwischen den Ländern; auch Luftdruck, -feuchtigkeit, Licht- und Wetterverhältnisse unterliegen universellen physikalischen Prozessen. Und die Problematik der Datenverarbeitung sollte ja wohl nun auch kein neues Phänomen sein.
Also, wie schwer kann es denn sein, so ein System hier zuzulassen, was in anderen Ländern schon funktioniert?
…aber vielleicht die gesetzlichen.
Bürokratie in D mal wieder. Und wenn es auch noch ums Auto geht… Autodummland D eben.
Da sieht man mal wieder, wie dämlich man sich in Deutschland anstellt. Andere Länder sind da schon Jahrelang weiter und die physikalischen Gegebenheiten sind auch keine anderen. Wahrscheinlich will man mal wieder das Rad neu erfinden und blockiert deswegen alles. Aber anstatt man bei denen fragt, die es können, (Österreicher, Niederländer, Franzosen, etc.), wird es wieder Jahre ins Land ziehen bis es eine Lösung gibt. Auch bei sonstigen Dingen, wie Digitalisierung, geht man in Deutschland eigene Wege, die viel zu lange dauern…
Das Problem ist, dass dieses System politisch nicht gewollt ist. Überall gibt es fragwürdige Kamera-Überwachungssysteme. Nur da, wo es wirklich relavant wäre und viele Menschenleben retten würde, da wird es nicht eingesetzt. Ein Schelm…
Nö so lange irgendwelche Winkeladvokaten hier ein Geschäftsmodell haben und sich im Auftrag ihrer Mandanten bei Geschwindigkeitsverstößen durch alle Instanzen klagen konnen, der Staat dann den Beweis antreten muss,dass die Messung quasi wasserdicht unanfechtbar erfolgt ist, wird sich da nichts ändern.
Die Zertifizierung eines derartigen Systemen bei der PTB kostet mit Sicherheit Millionen, ohne Garantie auf spätere Zulassung weil die aktuelle Rechtslage dieser technischen Möglichkeit nicht entspricht.
In Österreich , um das Beispiel mal aufzugreifen, darf der Gendarm die Geschwindigkeit auch schätzen, Einspruch dagegen ist nicht von Erfolg gekrönt.