Silbersack will Kinderarmut zur Chefsache machen und Sozialpersonal aufstocken
Zum bevorstehenden Oberbürgermeister-Wahlkampf in Halle wird es auch um den hohen Anteil an armen Kindern gehen. Immerhin nimmt Halle bundesweit mit 33,4 % den dritten Platz bei der Quote von Kindern im Hartz VI Bezug ein.
„Deshalb muss die Bekämpfung von Kinderarmut endlich Chefsache werden. Der Arbeit von Jobcenter und Akteuren wie dem Kinderschutzbund kann ich nur meinen Respekt aussprechen. Wir müssen als Stadt aber gezielter in Brennpunktstadtteilen aktiver werden“, sagt Andreas Silbersack, Kandidat von CDU und FDP. Zur Steuerung will er den Posten eines Sozialkoordinators schaffen, der im OB-Bereich angesiedelt wird. „Als erstes werde ich einen Krisengipfel mit allen beteiligten Akteuren wie Jobcenter, Wohlfahrtsverbänden, Schulen, und Vereinen in den jeweiligen Brennpunkstadtteilen einberufen. Gemeinsam muss dann ein Masterplan für jeden Stadtteil erarbeitet werden. Hierfür sollen alle rechtlichen und strukturellen Möglichkeiten der Bundes- und Landesebene genutzt werden.“
Beim neuen „Starke-Familien-Gesetz“ kritisiert Silbersack ein kompliziertes Antragsverfahren, das ebenso wie das vorhandene Schamgefühl viele Betroffene von der Beantragung und Teilnahme abschrecke. „Familien sollen durch Anreize und den Abbau von Barrieren aber gerade motiviert werden, an den Maßnahmen teilzunehmen. Hier können die zuständigen Ämter oder auch Paten verstärkt Hilfe leisten, auch wenn es nur um das Ausfüllen von Anträgen geht. Die Stadt muss das stärker unterstützen und die Zusammenarbeit besser koordinieren und somit effektiver machen. Dabei wird auch die Aufstockung des Personals beim Allgemeinen Sozialen Dienst und den Familienhilfen um 10 % helfen. Die Bekämpfung von Kinderarmut wird bei mir zur Chefsache,“ stellt Silbersack klar.
Man merkt, es ist Wahlkampf. Und am Ende des Tages wird eh nichts umgesetzt.
Das sehe ich auch so. Schafft Arbeitsplätze, die familienfreundlich sind und nicht nur Abzocke. Die meisten Arbeitgeber sehen doch rot, wenn sich eine alleinstehende Mutti mit z. B. 2 Kindern bewirbt. Und die, die nicht arbeiten wollen, sollen so weiterleben. Alles hängt doch nur an der Berufswelt und den entsprechenden Bedingungen wie Kitaplätze und Ganztagsschulen. Wird Kindergeld oder Unterhaltsvorschuss erhöht, haben diese Familien nichts davon, da das Geld auf Harz 4 angerechnet wird. Jedes andere Theater sollte man sich sparen.
Das Jobcenter ist doch die ausführende Ebene der „Armut per Gesetz“ – was bitteschön soll die denn an Verbesserung bringen? Man muss schon die Hartz IV-Gesetze ändern, wenn sich was verbessern soll.
Außerdem sind arme Kinder immer Teil einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft, also muss man auch von der sprechen und nicht immer nur die Kinder als Wahlkampfstichwort vor sich her tragen.
Ich stimme zu… um Kinderarmut, „was für ein Begriff“ zu bekämpfen, müssten 30 Jahre fragwürdige und falsche Familien politische Entscheidungen rückgängig oder ungeschehen gemacht werden. Das zöge sich durch alle Parteien. Das würde sehr teuer. Es wird wie immer nix passieren. Es werden sicher finanzielle Unterstützungen für Harz 4 Familien in Aussicht gestellt. So 30 bis 40 €, je nach dem was für ein Anlass… Natürlich sind dafür ellenlange Anträge auszufüllen.
„Es werden sicher finanzielle Unterstützungen für Harz 4 Familien in Aussicht gestellt. So 30 bis 40 €, je nach dem was für ein Anlass… “
Mag alles mal passieren, hat aber gar nichts mit dem jeweiligen OB zu tun, da das Gesetze auf Bundesebene betrifft. Unter diesem Blickwinkel kann man auch sehen, was die angebliche Chefsache des Möchtegern OB silbernes S taugt.
Das kommunalpolitische ,,Dormagener Modell“ ist seit 2006 erfolgreich und sollte hoffentlich auch dem amtierenden OB und seinen Vorgängerinnen ein Begriff sein, traurig das es erst 2019 in unserer Stadt als Wahlkampfthema ankommen soll?
Herr Hilgers ist als Präsident des Kinderschutzbundes in Frage der Kinderarmut noch immer sehr aktiv unterwegs!
http://www.kinderschutzbund-marl.de/wp-content/uploads/2018/10/Vortrag-Hilgers-Marl-5-10-2018.pdf
Das Kinderarmut ihre Ursache in der Elternarmut hat, auch eine ganz ,,neue Erkenntnis“ in unserer Saalestadt?
Was sollte davon auch umgesetzt werden?
„Wir müssen als Stadt aber gezielter in Brennpunktstadtteilen aktiver werden“ Wieeeee?? Durch einen Sozialkoordinator. Wieeeee??? Und macht das nicht Rochau jetzt auch schon?
@hig
Ss wird deinem dicken Favoriten noch mehr Themen wegnehmen….
Vielleicht ist ss wirklich mal wieder ein ob mit Format….
„Vielleicht ist ss wirklich mal wieder ein ob mit Format….“
Was verstehst du denn unter „Format“? Würde sich der silberne S nach der Wahl wieder an seine Wahlkampfversprechen erinnern? Was hätte der Hallenser von CDU-Politik? Ökonomie vor Ökologie vermutlich. Zubetonieren der letzten Grünflächen, überflüssige Nordtangente, überflüssiges Gewerbegebiet bei Tornau, überflüssiges Stadtbahnprogramm III, weiterer Hafen-Unsinn… Nein danke.
Zumal der jetzige OB das Problem gar nicht wahrnimmt. So wie Schlosserstraße, höchste Kriminalitätsrate in Sachsen-Anhalt usw.
Merken Politiker nicht, dass die Leute über Wahlkampfparolen nur noch bitter lachen?
Leider möchten die Leute gerne irgendwas hören, was sie toll finden, damit sie sich selber keine tieferen Gedanken um ihr Lebensglück machen müssen.
aber nur wenn sie auch in den sozialen Medien ,,unterwegs“ sind und man diese bis dahin nicht verboten oder vielleicht sogar ab geschalten hat!