Spieler in Lettin würgt Schiedsrichter: Stadtfachverband Fußball Halle fordert Verhaltenskodex, um Gewalt einzudämmen
Nach einer Reihe von Spielabbrüchen im halleschen Amateurfußball, darunter ein besonders drastischer Vorfall in Lettin, bei dem ein Schiedsrichter attackiert wurde, zieht der Stadtfachverband Fußball Halle (SFV Halle) Konsequenzen. Der Verband kündigte an, seine bisherige Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt und Unsportlichkeiten in einen verbindlichen Verhaltenskodex zu überführen.
Sorge um zunehmende Aggressionen
Zwar verlaufen die meisten Spiele in Halle und Umgebung laut Verband weiterhin fair und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Doch die jüngsten Entwicklungen bereiten dem SFV Halle Sorgen. Immer häufiger komme es zu Übergriffen auf Gegenspieler und Unparteiische – häufig ausgelöst durch banale Auslöser wie vermeintliche Fehlentscheidungen oder harmlose Foulspiele.
„Wir müssen feststellen, dass die Hemmschwelle für Beleidigungen und körperliche Attacken offenbar sinkt“, so der Verband in seiner Mitteilung. Auffällig sei, dass rote Karten nur selten für grobe Fouls oder Notbremsen ausgesprochen würden, sondern zunehmend für Beleidigungen oder Tätlichkeiten.
Vorfall in Lettin als Wendepunkt
Der jüngste Spielabbruch in Lettin, bei dem ein Spieler den Schiedsrichter gewürgt haben soll, sorgte für breite Bestürzung – sowohl im Verband als auch in den beteiligten Vereinen. Hier soll sei ein Spieler des VfB Lettin auf den Schiedsrichter losgegangen sein. Dieser hatte ihm in der 54. Minute die Rote Karte gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt lag die Gäste-Mannschaft der AG Einheit bereits mit 0:2 vorn. Der betroffene Klub kündigte an, sich umgehend von dem Spieler zu trennen. Man sei schockiert über die Ereignisse, schreibtder Club selbst. Ein solcher Umgang mit Gewalttaten sei jedoch die Ausnahme, kritisiert der Verband: „Immer häufiger erleben wir statt klarer Distanzierung die Tendenz, Taten zu relativieren oder zu verharmlosen.“
Vereine in der Pflicht
Der SFV Halle appelliert eindringlich an die Vereine, auffällige Spieler stärker zu begleiten oder im Wiederholungsfall auszuschließen. Trotz wiederholter Anregungen auf der monatlichen „Börse“, dem Treffen der Vereinsvertreter, sei dies bislang kaum umgesetzt worden. Selbst lange Sperren, hohe Geldstrafen und strafrechtliche Schritte hätten bislang keine ausreichende abschreckende Wirkung gezeigt.
Neuer Kodex als gemeinsames Signal
Mit dem geplanten Verhaltenskodex will der Verband ein deutliches Zeichen setzen. Er soll von allen Vereinen gemeinsam diskutiert und beschlossen werden – als klare Selbstverpflichtung zu Fairness, Respekt und Verantwortungsbewusstsein. „Wer auf oder neben dem Platz Grenzen überschreitet, gefährdet seine Spielberechtigung, seine Mitgliedschaft und im Extremfall den Fortbestand seines Vereins“, heißt es in der Erklärung.
„Fair Play“ soll wieder mehr zählen
Die allgegenwärtigen Banner und Aufrufe zu Fairness auf den Sportplätzen sollen endlich wieder mit Leben gefüllt werden, fordert der Verband. Fußball lebe von Emotionen – aber nicht von Gewalt. Der SFV Halle hofft, dass der neue Kodex ein gemeinsames Umdenken anstößt und die Basis für einen respektvolleren Umgang im halleschen Amateurfußball schafft.













Bei einer Straftat brauch es kein Verhaltenskodex!
Wie ordnest du das Strafgesetzbuch ein?
Mit kühnen Schwung!
Körperverletzung ist ein Straftatbestand. Auch der Versuch ist strafbar.
Der Fußballverband scheint genauso verblendet zu sein, wie Andere. Was nützt denn ein Verhaltenskodex? Die betreffenden Spieler, Trainer und Schiedsrichter kennen den meist nicht und es ist doch kein Hindernis.
Jeder Trainer muß einen Verhaltenskodex unterschreiben und dass ist mehr Aufwand bei den Ehrenamtlichen und in der Bürokratie, als dass es etwas bringt. = Sicherheit, Vertrauen, keine Vorfälle, …
Wenn es mit einen Verhaltenskodex gelöst wäre, dann bräuchten wir keine Gefängnisse mehr und könnten sicher und zufrieden leben.
Naja, wenn ein Verstoß gegen den Verhaltenskodex auch Konsequenzen hätte, könnte es doch schon etwas bringen, z. B. Ausschluß aus der Liga oder Entzug der Übungsleiterlizenz.
Los nulli und ph+ MB
Schreibt endlich etwas zum o.g.Thema!
Schreib doch einfach nichts, wenn du nichts mitzuteilen hast.
Ich bin selbst Schiedsrichter. Fußball und Sport lebt von Ehrenamtlichen. Viele leisten hier tolle und wichtige Arbeit, die einzelne mit solchen Aktionen kaputtmachen. Es braucht harte Konsequenzen und null Toleranz. Die Selbstverpflichtung ist ein richtiger Schritt.