Stadtrat beschließt Grün- und Freiraumkonzept – Debatte um wegfallende Parkplätze
Am Mittwoch hat der Stadtrat in Halle (Saale) mit 26 Ja-Stimmen das Grün- und Freiraumkonzept beschlossen. Es gab 17 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen. Grob zusammengefasst lässt sich sagen: das Konzept enthält Maßnahmen, wie die Innenstadt grüner werden kann. Baumpflanzungen sind enthalten, ebenso wie ein neuer Brunnen auf dem Markt, ein Freisitz am Jerusalemer Platz und ein Spielplatz am Kleinen Berlin. Der Domplatz soll Bäume und Blumenbeete bekommen, der Schülershof soll zum “Klimaquartier” entwickelt werden.
Anträge von CDU und FDP, die auf den Erhalt von Parkplätzen abzielten, wurden abgelehnt. Unter anderem werden Stellfächen im Bereich Brunos Warte, Große Brauhausstraße oder Waisenhausring wegfallen.
Es sei ein Grün- und Freiraumkonzept. Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, warum Aussagen zum Verkehr getroffen werden, sagte Christoph Bernstiel (CDU). Im abgelehnten Konzept zur autoarmen Altstadt würden sich Dinge befinden, die nun auch im Grün- und Freiraumkonzept enthalten sind. Bernstiel verwies auf den Bürgerwillen.
90 Prozent des Konzepts seien gut, sagte Torsten Schaper (FDP). Es gebe aber berechtigte Sorgen bei Händlern und Anwohnern. Der Stellplatzmangel sei schon jetzt real. Es gebe Familien, die wegziehen, weil sie keine Parkplätze finden. Er habe die Angst, “dass Parkplätze weggenommen werden ohne jeden Ersatz.”
Das Konzept sei gut, sagte Silke Burkert (SPD). Bei der weiteren Erarbeitung sei aber eine Bürgerbeteiligung wichtig, die Sorgen um Parkplätze müsse man ernst nehmen.
“Wenn man die Stadt weiter begrünen will, braucht es nicht eines solches Konzeptes”, sagte Alexander Raue (AfD). Es werde der Kampf Bäume oder Parkplätze aufgemacht. Halle habe kein Problem mit fehlendem Grün, aber die wirtschaftliche Entwicklung stagniere. Die Erreichbarkeit von Unternehmen werde eingeschränkt. “Nur auf den Fahrradkunden zu setzen, bei einer alternden Bevölkerung” sei falsch gedacht, so Raue.
Die letzten Sommer seien immer wärmer geworden, es gebe immer mehr Hitzetage, sagte Anette Kreutzfeld (Grüne). Dadurch sinke die Lebensqualität. Deshalb müsse die Stadt heruntergekühlt werden. Auch im Interesse der Händler sei es, dass es kühler werde. Denn wer solle im Sommer mittags in einer heißen Stadt flanieren. Zudem kritisierte Kreutzfeld den CDU-Antrag, dass das gültige Regelwerk nicht angewendet werden soll.
“Hier wird faktenbefreit populisitisch Stimmung gemacht”, sagte Thomas Schied (Linke) in Richtung CDU, FDP und AfD. “Es werden überhaupt nicht Parkplätze in Größenordnungen wegfallen”, so Schied auch zu getätigten Aussagen der Stadt. Gern trete ja die CDU als “Law & Order”-Partei auf und wolle nun, dass das gesetzliche Regelwerk nicht angewendet wird. Es sei ein gutes und zukunftsweisendes Konzept.
“Wir freuen uns schon auf die Umsetzung”, meinte Dörte Jacobi (Die PARTEI). “Alle Argumente sind ausgetauscht”, sagte Detlef Wend (MitBürger) und forderte den Abbruch der Debatte. 20 Ja, 16 Nein, 8 Enthaltungen für den Abbruch.
Schon in der Einwohnerfragestunde war das Konzept Thema. Chris Bär, Mitglied der Citygemeinschaft, fragt, bis wann die Umsetzung des Grün- und Freiraumkonzeptes erfolgen soll und bis wann die wegfallenden Parkplätze ersetzt werden. Es gebe eine Bürgerumfrage, die keine autofreie Altstadt wolle. Nun befürchte er, dass dies hintenrum durch Messer umgesetzt wird. Laut Baudezernent René Rebenstorf sei es kein Bebauungsplan, es gehe zunächst um Möglichkeiten. Zunächst wollen man Projekte am Markt und der Ulrichskirche umsetzen, dort seien keine Parkplätze betroffen. Auch am Domplatz gehe es darum, auf der vorhandenen Platzfläche Bäume zu pflanzen und Beete anzulegen. Für alle anderen Bereiche gebe es noch detaillierte Beteiligungen der Anlieger.
Auch Stefan Lalleke von der Citygemeinschaft geht es um das Grün- und Freiraumkonzept. Man sei über den Arbeitsstand des Konzeptes nie informiert worden, sagte er. Man gewinne den Eindruck, dass das per Bürgerentscheid abgelehnte Konzept einer automarken Altstadt durch die Hintertür umgesetzt werden soll. Offenbar werde das Bürgervotum ignoriert. Laut Baudezernent Rebenstorf seieni im abgelehnten Konzept einer autoarmen Altstadt konkrete Aussagen zu Einbahnstraßenregelungen etc aufgeführt gewesen, darum gehe es im Grünflächenkonzept nicht. Das Dilemma nun sei aber das Regelwerk. “Ich habe das Regelwerk anzuwenden”, sagte Rebenstorf mit Blick auf Bauvorhaben, Maße und Schleppkurven seien bei einem Neubau einzuhalten. Dadurch falle beispielsweise am Friedemann-Bach-Platz gefühlt ein Viertel bis ein Drittel weg.
Wolfgang Fleischer von der Citygemeinschaft betonte noch einmal, dass niemand der Citygemeinschaft in das Konzept einbezogen worden sei. Viele Maßnahmen begrüße man in dem Konzept. “Wir wollen die Stadt schöner machen.” Allerdings enthalte das Konzept konkrete Aussagen zu wegfallenden Stellflächen, aber keine Aussagen zu Alternativen. Baudezernent Rebenstorf betonte, es gehe nicht um die Reduzierung öffentlicher Parkierungsanlagen. Zudem sagte er, im Rahmen eines Bauvorhaben an der Oper sollen auch Parkmöglichkeiten in dem Neubau entstehen.
Jetzt kommen gleich wieder unsere Ronnies, die das Konzept Demokratie nicht verstanden haben.
LOL
Kapitalismus und Demokratie 😂😂😂😂…einfach köstlich…
Konzepte von grünen Birnen.
Vielleicht kommen aber auch die Mohammeds du dummer Kackrassist.
Ich lach mich schlapp. Die Frage, wer Mittags in der Stadt bei Hitze flaniert ist zum Schießen. Erstens arbeiten die meisten, Rentner machen Mittag und bei der Inflation kann man sich das kaum noch leisten. Da wird über Klimawandel geredet aber nicht konsequent darüber nachgedacht. Dann wird wie in südlichen Ländern Siesta gemacht. Außerdem müssen neue Anpflanzungen erstmal überleben Ehe sich im Schatten ausgeruht werden kann. Citygemeinschaft sollte wirklich einbezogen werden. Aber das kennt man vom Stadtrat, was aushecken ohne die Betroffenen einzubeziehen
Kommst nicht viel raus oder nach Halle.
Dann guck mal, wer im Hochsommer bei 35 Grad im Schatten noch so durch die Innenstadt flaniert, Schwätzer.
Dass du nie in die Innenstadt kommst, ist nicht überraschend. Trotz aller Barrierefreiheit. Aber du warst auch gar nicht angesprochen, kleiner Troll.
Ein Anfang ist gemacht. Dabei darf es aber nicht bleiben. Die Stadt als Lebensraum ihrer Bürger und nicht als Stellfläche für Metall auf Rädern muss konsequent weiter verfolgt werden. Weiter so!
Rabe wieder. Alter Inseldäne, sehr viel Hass auf so viele/vieles.
Die Stadt als Lebensraum ihrer Bürger? Wahrscheinlich sitzt du jeden Tag in Halle, auf dem Marktplatz. Wichtig sind Parkplätze. Und du kauf dir einen Sonnenschirm.
„Die Stadt als Lebensraum ihrer Bürger…“
Zum Leben vieler Bürger gehören auch Autos, selbst wenn dir das nicht passt. Solange in Halle fleißig weiter zubetoniert und gefällt wird, was das Zeug hält, glaubt eh kein normaler Mensch, dass die das mit dem Klimaschutz ernst meinen.
Was reiten die eigentlich immer wieder darauf rum, dass sie angeblich nicht beteiligt wurden? Und das kommt immer nur dann, wenn es um Parkplätze oder Einbahnstraßen o.ä. geht. Immer, wenn irgendwas unbequem wird, fühlen sie sich nicht einbezogen – geht’s vielleicht noch egozentrischer? Die haben genauso wenig Mitspracherecht wie alle anderen Anwohner, tun aber so, als müsste man sie erst um Erlaubnis fragen, bevor irgendwas gemacht werden darf.
Oh Nullinger, oh Nullinger. Du armer getriebener…
Im Gegensatz zu dir generieren sie Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Sozialbeiträge!😉😉😉😂😂
Dann wäre ja dein Grundeinkommen in Gefahr.
Ja klar, die City-Gemeinschaft, die sich mit ganzer Kraft dafür eingesetzt hat, dass Kaufhof hierbleibt, bzw. sich dafür einsetzt, dass ein anderes Multifunktionskaufhaus an dessen Stelle kommt. 🙄 Denen soll man vertrauen?
Im Klimaquartier bekommt jede Wohnung eine Klimaanlage .
Den Gegnern und Gegnerinnen dieses Konzeptes sei ins Gedächtnis gerufen das sich Halle um die Ansiedlung des Zukunftszentrums bewirbt. Wie sehen in diesem Zusammenhang die Versuche aus „alles beim alten“ zu belassen ?
Irgendwann müssen dann die Besitzstandwarer und bequemen „Ich muss bis vor die Tür fahren können – Konsumenten eben ihre Bequemlichkeiten aufgeben und der Lebensqualität für andere weichen.
„das sich Halle um die Ansiedlung des Zukunftszentrums bewirbt.“
Falsch – nicht „Halle“ bewirbt sich, sondern lediglich eine Handvoll erlauchter Kreise in Verwaltung, Wirtschaft und irgendwelchen Institutionen, die sich Vorteile erhoffen. Den meisten Hallensern geht das Thema am A… vorbei.
Welche Vorteile erhoffen sich denn „erlauchte Kreise“, die eh schon bevorteilt sind, noch?
Wer sind denn Verwaltung, Wirtschaft und irgendwelche Institutionen deren Vertreter / Lobbyisten im Stadtrat in den passenden Parteien sitzen und natürlich das Prestige/die Aufträge gerne hätten ohne wirklich etwas dafür verändern zu wollen?
Na dann auf, die Stadt schafft es schon jetzt nicht, ihre Grünanlagen zu pflegen, siehe heide Süd, oder ihren Bäumen ausreichend Wasser zu geben. das soll dann der Bürger auf eigene Mühe und Kosten erledigen… Und der Marktplatz bleibt Wüste, weil man ja so sch… Pflaster verlegen mußte, war ja billig aus China…
Jeder Entzug öffentlicher Verkehrsflächen oder deren Umwidmung bedarf einer Allgemeinverfügung zur Einziehung bzw. Teileinziehung. Und gegen jede Allgemeinverfügung kann Klage eingereicht werden.
Es werden keine öffentlichen Flächen entzogen, sondern einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Flächen, wo jetzt einzelne Menschen ihren Privatmüll lagern, können zukünftig alle Menschen nutzen.
„Alle Menschen“ konnten auch den Parkplatz nutzen, sogar viel einfacher. Was meinst du, wie oft man dich ins „Zukunftszentrum“ noch reinlässt, wenn sie dich schon 3x gesehen haben und wiedererkennen?
Nein, eben nicht alle Menschen, sondern nur Autobesitzer dürfen einen Parkplatz benutzen.
Im Endeffekt wird sich wohl nichts ändern, da sehr viele Leute ihre PKWs ohnehin schon dort abstellen, wo es nicht erlaubt ist. Und da das nicht entsprechend geahndet wird oder werden kann (was sind schon 10€ Verwarnungsgeld), bleibt alles beim alten.