Stadtrat beschließt: Schulen sollen Anfangszeiten diskutieren

Die meisten Schulen in Halle beginnen 7.30 Uhr mit dem Unterricht. Die Stadträte Inés Brock (Grüne) und Detlef Wend (SPD) hatten deshalb den Vorschlag eingebracht, spätere Anfangszeiten zu diskutieren.
Am Mittwoch hat der Stadtrat dem Ansinnen zugestimmt. Demnach sollen die Gesamtkonferenzen der jeweiligen Schulen über das Thema diskutieren. Doch ganz einhellig war die Meinung unter den Räten nicht.
„Wir brauchen eine öffentliche Diskussion, wie die Lernfähigkeit hergestellt werden kann“, so Inés Brock (Grüne), die auch als Jugendpsychotherapeutin arbeitet. „Andere Länder sind uns da weit voraus.“ Daneben verwies Brock auf das „gute Frühhortsystem.“ Andreas Schachtschneider (CDU) verweist auf Elternbriefe, die sich gegen eine spätere Anfangszeit wenden. Es sei ein bisschen osttypisch, dass hier alles etwas früher Anfange. Auch, dass in anderen Ländern die Schule später beginne, sei für ihn kein Argument. In NRW beispielsweise sei doch ein Großteil der Mütter als Hausfrauen zuhause. Damit löste er aber heftige Proteste im Stadtrat aus. „Machen Sie daraus kein Ost-West-Thema“, sagte Detlef Wend (SPD), zugleich Kinderarzt. Er apellierte daran, Emotionalität herauszunehmen. Es gehe darum, für die Kinder einen guten Weg zu finden. „Ich bin ein Frühmensch, das war ich schon in der Schule“, meinte Marcel Kieslich (Linke).
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