Stadtrat beschließt zu neuem Baugebiet in Kröllwitz Erhalt des Wäldchens und Pufferzone zu Naturschutzgebiet

Am Mittwoch hat der Stadtrat in Halle (Saale) den Aufstellungsbeschluss für das geplante neue Wohngebiet im Wildentenweg in Kröllwitz gefasst. Auf Antrag von SPD, Linken, Grünen und MitBürger / Die PARTEI wurden aber auch Erhalt des “Wäldchens” und des Gehölzbestandes zum benachbarten Landschaftsschutzgebiet beschlossen. Damit steht weniger Baufläche zur Verfügung als die Stadt vorgesehen hat.
Allerdings gab es in der Bürgerfragestunde und in der Ratssitzung selbst noch Debatten darum.
Eric Eigendorf (SPD) fordert den Erhalt des Wäldchens und des Biotops. Die Anwohner sollen stärker einbezogen werden. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans sollten die durch die Gründung der Bürgerinitiativen bereits aufgezeichneten Knackpunkte beachtet werden, sagte Christian Feigl (Grüne). Das kleine Wäldchen sei dringend zu erhalten. Auch sei sicherzustellen sei eine Pufferzone zu benachbarten Naturschutzgebiet, so Feigl. Auch gebe es auf dem Gelände viele kleine Biotope.
„Wenn neue Arbeitsplätze entstehen ist es unumgänglich, dass auch neuer hochwertiger Wohnraum entsteht“, meinte Andreas Wels (Hauptsache Halle). Er warnte davor, dem Investor durch eine kleinliche Art vor den Kopf zu stoßen. Das sei Gift für die Entwicklung der Stadt. Dem Investor solle offenbar signalisiert werden, man werde wegen finden, ihn zu bekämpfen, sagte Carsten Heym (AfD) anlässlich der Kritik am Vorhaben. Es hätte nur noch gefehlt, die Erdrotation als Hinderungsgrund zu benennen. „Niemand will hier Investitionen verhindern“, sagte Thomas Schied (Linke). Man habe die Pflicht dem Investor Auflagen mit auf den Weg zu geben, meinte Tom Wolter (MitBürger).
Mit den vielen Auflagen aus der Linken Ecke komme es zu einer Verteuerung des Bauens, eine soziale Durchmischung sei nicht möglich, nur Personen aus dem gehobenen Mittelstand könnten sich dort Grundstücke leisten. „Sie sollten sich schämen“, sagte Andreas Heinrich (AfD) zu dem Antrag.
Frau Grunwald von der Bürgerinitiative Wildentenweg sagte, man stehe dem Ansinnen für eine Bebauung nicht entgegen. Allerdings geht es der BI um die Dimension. Baudezernent René Rebenstorf verweist noch einmal darauf, dass es zunächst um einen Aufstellungsbeschluss gehe, um offene Fragen zu klären. Es solle ein Gesprächsformat mit den Anwohnern geben. Frau Grunewald spricht auch zu Starkregen-Ereignissen und Schichtenwasser, zudem Grünflächen.
Gabriele Beck aus dem Blesshuhnweg sagte, klimaschonend bei Projekten zu denken sei bei der Bauverwaltung nicht angekommen. Intakter Naturraum werde unwiederbringlich zerstört. „Warum vergewaltigen Sie den Naturraum?“ Das Vorhaben habe eine negative Klimawirkung. All diese Fragen seien im Bebauungsplanverfahren zu klären, sagte Baudezernent René Rebenstorf. Es sei richtig, den Aufstellungsbeschluss zu fassen.
Uwe Hönicke vom Kleingartenverein am Fuchsberg sprach für die Kleingärtner der Umgebung des Bauvorhabens am Wildentenweg. Ihm ging es um die Straßenanbindung. Die Zubringerstraßen seien eng und müssten ebenfalls in die Planungen einbezogen werden. Ausweichen sei schon jetzt kaum möglich. Die Kleingärten fallen mittlerweile zudem unter das Naturschutzgesetz, die Straße Wildentenweg führe damit durch ein Naturschutzgebiet. Baudezernent Rebenstorf verwies darauf, dass sich die Kleingärtner im Bebauungsplanverfahren einbringen können. Später werde es einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor bezüglich der Straßennutzung in der Bauphase geben.
Auch der nächsten Anwohnerin ging es um das Bauvorhaben Wildentenweg. „Viel zu enge Straßen in ganz Kröllwitz“, merkte sie. Diese würden eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer darstellen, weil auch beidseitig geparkt werde. Weitere Einfamilienhäuser für junge Familien würden die Gefahr verschärfen. Der Nahverkehr sei wegen der hohen Taktzeiten und hoher Preise keine Alternative. Kröllwitz brauche ein schlüssiges Verkehrskonzept. Im kommenden Jahr solle es Gespräche zu einem ganzheitlichen Verkehrskonzept geben, sagte Rebenstorf.
Na endlich, das hat aber gedauert
„Er warnte davor, dem Investor durch eine kleinliche Art vor den Kopf zu stoßen. Das sei Gift für die Entwicklung der Stadt.“
Die Stadt wird schon zuviel „entwickelt“. Überall verschwinden Grünflächen, seit Jahrzehnten werden mehr Bäume gefällt als gepflanzt, Versiegeln ist ohnehin der Lieblingssport.
Naturschutz ist nicht kleinlich, Herr Wels. Wer hat dir überhaupt empfohlen, in die Lokalpolitik zu gehen?
Die Haushalte mit einer halben Million Jahreseinkommen wollen gerne unter sich bleiben u. rotrotgrün sind dabei die willigsten u. eifrigsten Helfer u. machen durch ausufernde Vorschriften aus angeblichen Klimaschutzgründen Bauland , Grundstücke u. Häuser so teuer , dass keine einfachen Mittelständler sich jemals dort ein Haus leisten können , also Facharbeiter. So sieht die soziale Durchmischung aus , die sich SPD , Die Linke u. die Grünen auf die Fahnen geschrieben haben. Wer dort hinziehen will muß also Jahreseinkommen haben wie die bisherigen Bewohner.Gleiches solll sich zu Gleichem gesellen.
Seit wann ist Rebenstorf einer Partei zugehörig?
Seit seinem Parteieintritt. Er bekleidet nur kein politisches Amt, weshalb seine Parteizugehörigkeit keine Rolle spielt.
In welcher Partei soll er denn sein?
In irgendeiner. Es spielt keine Rolle.
Solch egoistische Anwohner habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Es ist gut, dass gebaut wird!
Warum? Es gibt genug Zerfall in der Innenstadt, man kann besser dort bauen als Natur zu zerstören.
Was für ne Natur? Dort sind se hochwassergefährdet , haben gefährliche Grundwasser , zu enge Straßen , schlechte Verkehrsanbindung , wilde Tiere , es müffelt vom nahen Großklärwerk , ein Vulkan ist in der Nähe – die sollten doch alle schleunigst wegziehen wollen , die hysterischen Weiber , z.B. in den Südpark , da gibts die ganzen Probleme nicht u. froh sein , wenn fremde Ahnungslose sich überteuert in das fast Katastrophengebiert einkaufen.
Gott sei dank , daß ich vor 18 Jahren gebaut habe. Da hat es solchen Mist( reinguatschen )nicht gegeben. Seit wann bestimmen Leute ,die in der Nähe wohnen, wann und wo gebaut wird? Mein Grundstück wurde erworben und bebaut. Wenn es einigen nicht gefällt, dann sollen die wegziehen.
Ein Blick über den Tellerrand des eigenen kleinen Grundstücks könnte dir helfen. Es gibt nämlich durchaus noch mehr zu berücksichtigen als die Dollarzeichen in den Augen der Bauwirtschaft und die Profilierungssucht der Stadtverwaltung.
Dir wünscht man übrigens den Bau eines Hochhauses mit 120 Mietparteien direkt neben deinem Haus.
… das kriegst du niemals durch, wetten!
Nichts gilt zu berücksichtigen. Selbst wenn ich eine Teerdecke ums Haus ziehe.Da kannste , gegen einen Obolus, mit deinem Drahtesel ein paar Runden drehen.😁
Du solltest ÜBER den Tellerrand schauen, nicht BIS.
Ich fresse aus Töpfen. Also gugg du übern Tellerrand😄
Dabei hatte ich das glatt für einen Trog gehalten.
du bist hier im Osten. Gewöhn dich dran! Bald regiern hier die Grünlinken. Wenns dir nich passen tut: der Westen nimmt dich gerne zurück!
Kröllwitz war einmal ein Dorf und hat deshalb auch eine recht zurückhaltende Infrastruktur. Dieser Fakt muss bei der Weiterentwicklung dieses Stadtteiles Berücksichtigung finden. Verschiedene Strassen sind – wie angemahnt – nicht ausgebaut. Die dortigen Anwohner haben auch gar kein Interesse an einem weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Immerhin wird seit Jahren die Lärmbelästigung, beispielsweise in der Kröllwitzer Strasse, totgeschwiegen.
„Diese würden eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer darstellen, weil auch beidseitig geparkt werde“ Da haben wir das Problem gefunden. Jetzt sollte eine Lösung durchgeführt werden. Parkplätze dichtmachen und Taktzeiten des ÖPNV erhöhen.
Demokratie wäre so schön, wenn nicht überall so viele mit reinquatschen würden…
Deshalb versucht man auch sie immer mehr einzuschränken.