Stadtrats-Antrag: Chefs der städtischen Unternehmen sollen keine Bonuszahlungen mehr bekommen
Zahlreiche städtische Tochterunternehmen in Halle (Saale) gibt es – darunter die Stadtwerke und die kommunalen Vermieter HWG und GWG. Ab dem kommenden Jahr sollen Geschäftsführer und Vorstände keine Jahressonderzahlungen mehr bekommen. Einen entsprechenden Antrag bringt Stadtrat Detlef Wend (MitBürger) ein. Zudem sollen die aktuellen Chefs gebeten werden, auf die Jahressonderzahlungen zu verzichten. Auch sollen die Gehälter offengelegt werden können.
“Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer kommunaler Unternehmen werden überdurchschnittlich gut bezahlt. Das ist grundsätzlich, aufgrund der mit ihrer Position verbundenen besonderen Verantwortung, auch angemessen”, sagt Detlef Wend. Im Allgemeinen gelte der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes als Maßstab, der ein maximales Jahresgehalt von rund 100.000 Euro vorsieht, so Wend. Die Bezüge der Geschäftsführenden kommunaler Unternehmen in privatwirtschaftlicher Rechtsform würden aber in der Regel deutlich über diesem Jahresgehalt liegen.
“Gleichzeitig hat in den letzten Jahrzehnten das der Privatwirtschaft entstammende Instrument variabler Vergütungsbestandteile – umgangssprachlich Bonuszahlungen – bei kommunalen Unternehmen eine immer größere Bedeutung gewonnen”, betont Wend. Der Public Corporate Governance Kodex der Stadt sehe dieses Instrument explizit vor.” Ähnlich wie in der Privatwirtschaft beinhalten die in Bonusvereinbarungen festgelegten Zielstellungen jedoch oft Selbstverständlichkeiten aus dem Aufgabenbereich der Geschäftsführung. Die damit verbundene hohe Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung macht eine echte Anreizwirkung zweifelhaft. Zudem ist davon auszugehen, dass es sich bei Personen, die die Geschäftsführung eines kommunalen Unternehmens übernehmen, in aller Regel um Menschen mit hoher „Public Service Motivation“ handelt – ihr Engagement folgt also nicht primär monetären Anreizen.”
Also schnell noch das Jahresgehalt verdoppeln, damit man nicht nackt oder schlimmer noch, wie ein Arbeiter dasteht.
p.s. Bin auf das liberalblöde Gesafte vom PaulusHallenser gespannt.
Er wird vermutlich wieder mit Mindestlohn und Dergleichen argumentieren und wie sehr nur bestimmte „wertvolle“ Berufe entlohnt werden dürfen und Andere es wiederrum nicht Wert sind, Mindestlohn zu bekommen. Am Ende fordert er vermutlich Verzicht der Beschäftigten, damit die Oberen trotzdem nicht auf Boni verzichten müssen und gezwungen sind, zur Tafel zu gehen.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat ex OB Wiegand, wegen „Überbezahlung“ einer Angestellten, so richtig Ärger bekommen. Wie kann denn dann dies hier möglich sein??
Der war gut.
Das interessiert mich jetzt aber auch mal.Da soll überall gespart werden und hier werden Fette Bonuszahlungen rausgeschmissen. Aber sich über Tarifabschlüsse aufregen
Die Geschäftsführer verdienen schon so gut genug, was ihnen auch gegönnt sei. Die Streichung einer Bonuszahlung sollte denen nicht weh tun 🙂
Diese Zahlungen kommen ja auch von den Mietern, Stromkunden usw
Warum sollte ein Geschäftsführer auf Bonus verzichten wenn er sehr gute Arbeit leistet?
Man kann doch genau festlegen bei welchem Ergebnis er wie viel Bonus erhält.
Das ist in der freien Wirtschaft Gang und Gäbe, um entsprechende Mitarbeiter zu bekommen.
Das ist ja wohl die Grundlage zu seinem Arbeitsvertrag, sehr gute Arbeit zu leisten. Wozu dann also noch Boni? Das ist in der Wirtschaft genauso zweifelhaft, besonders wenn Boni dann für Insolvenz und ähnliches ausgezahlt werden
In der Regel werden Bonis auf Grund von Zielvereinbarungen gezahlt. Diese Zielvereinbarungen beinhalten die Höhe des Boni bei Erreichung dieser Ziele.
Ob die zu leistende Arbeit gut oder sehr gut ausgeführt wird ist nicht Bestandteil eines Arbeitsvertrages.
Warum dann keinen malus für schlechte Ergebnisse?
Kommt darauf an was man als Ergebnis betrachtet.
Ist es gesteigerter Gewinn fürs, dann wäre dieser nur möglich wenn irgendwo anders eingespart wurde, was im Grunde erstmal nichts schlechtes ist. Diesen Gewinn aber dann als Bonus für den Chef auszugeben ist moralisch und ökonomisch gesehen nicht zielführend.
Welche %Sätze des erzielten Gewinnes an den Bonusnehmer ausgezahlt wird bestimmt die Zielsetzungsvereinbarung.
Mir sind keine Fälle bekannt bei denen der GESAMTE Gewinn als Bonus ausgeschüttet wird.
Übrigens gibt es solche Zielvereinbarungen nicht nur für Chefs
Genau, dann können sie ihren Angestellten auch eine Bezahlung mit Tarifvertrag gönnen.
Wenn die keine Boni mehr bekommen geht’s bald drunter und drüber
So ein populistischer Mist. Angebot und Nachfrage regeln den Markt, auch beim Personal, und wenn das Angebot schlecht ist, bekommt man auch nur das zweitbeste Personal. Es steht jedem frei sich für einen dieser, angeblich überbezahlten, Posten zu bewerben.
Herr Wendt könnte ja seine Einnahmen aus seiner ärztlichen Tätigkeit der Stadtkasse spenden.
Denn ist davon auszugehen, dass es sich bei ihm, der den Beruf eines Arztes gewählt hat, in aller Regel um einen Menschen mit hoher „Public Help Motivation“ handelt – sein Engagement folgt also nicht primär monetären Anreizen.
Herr Wend spendet.
Sie auch?
Und haben Sie auch einen Namen oder sind Sie ein wenig feige?
Die haben doch Verträge. Was ist denn das wieder für ein schwachsinniger Vorschlag von Mr. Wichtig. Und das Geld spart dann das Unternehmen? Wie soll denn das beim Bürger ankommen. Was für dummer Vorschlag.
Verträge können nicht geändert oder gekündigt werden.
Nun Herr Wendt, wenn Bezug auf den TVöD genommen wird, dann schauen sie mal rein (Leistungsentgelt, Jahressonderzahlung). Beim Studium dessen kommt man dann sicher auch darauf, dass hier ein Rechtsanspruch besteht. Das gilt für alle nach TVöD Beschäftigte
„beinhalten die in Bonusvereinbarungen festgelegten Zielstellungen jedoch oft Selbstverständlichkeiten aus dem Aufgabenbereich der Geschäftsführung“
Also gibt es ein hübsches Zusatz-Gehalt bei völlig normaler Arbeitserfüllung? Was sind das hier wieder für Abgründe in dieser Stadt?
Das sind keine „Abgründe dieser Stadt“, sondern Inhalt eines Tarifvertrags und somit bundesweit verbindlich. Übrigens lächerlich, selbst im Vergleich zum „Schrauber“ bei großen Autobauern, wo Bonuszahlungen im deutlich 4Stelligen Bereich liegen
Der „Schrauber“ lebt nicht von Steuergeldern.
@Vollhorst. Der Name ist falsch gewählt, besser wäre gewesen…Vollunfähig oder Vollahnungslos…den: Welcher Geschäftsfüher lebt den Deiner Meinung nach von Steuergeldern?
Vorstände sind nicht nach Tarifvertrag angestellt, sondern haben Einzelverträge. Lass dich mal fachkundig beraten…
Dann haben wir in der Wirtschaft nur noch solche Schwachmaten sitzen wie im Bundestag.Denn die Leute die da sitzen haben einen guten Abschluss.
Wenn alle dumm und unfähig sind, warum bist du dann nur da, wo du bist?
Gute Idee. Was tun Vorstände und Aufsichtsräte denn schon groß. Sie machen Pläne und chekcke Umsätze. Das kann jede billige K.I. besser.
Sonderzahlungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. das wäre doch mal was!