Stadtverwaltung gegen Aufhebung der Schulbezirke für Sekundarschulen
Nach dem Willen der Verwaltung bleiben die Schulbezirke für die drei noch bestehenden Sekundarschulen in Halle erhalten. Darüber informierte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow den Bildungsausschuss.
Vor einem halben Jahr hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, Maßnahmen zur Auflösung der Schulbezirke zu erarbeiten. Auch Sekundarschüler sollten künftig selbst entscheiden können, auf welche Schule sie gehen. Derzeit wird ihnen, je nach Wohnort, eine der drei noch bestehenden Sekundarschulen zugewiesen. Und genau da besteht das Problem. Nach der Umwandlung Der „Heinrich-Heine-Schule“ in eine Gemeinschaftsschule hat der Westen der Stadt gar keine Sekundarschule mehr, übrig sind nur noch Fliederweg in der Südstadt, Reil am Reileck und Halle-Süd in Ammendorf. Schüler aus Halle-Neustadt und Heide-Nord sind per Wohnortprinzip der Reil-Schule zugeordnet.
Brederlow empfiehlt nun, mit der Auflösung der Schulbezirke für Sekundarschulen noch zu warten, bis die neuen weiterführenden Schulen am Holzplatz und in der Ottostraße eröffnet sind. Doch bis es soweit ist, wird es noch Jahre dauern. Beide Gebäude dienen zunächst als Ausweichquartier für andere Schulen, die saniert werden. Voraussichtlich 2023 wäre es soweit.
Brederlow erwartet andernfalls „verteilungsbezogene Probleme“, da möglicherweise eine der drei Sekundarschulen stärker nachgefragt wird und es dort zum Losverfahren kommt. Dadurch könnten Schüler aus der Platzzuweisung herausfallen, die genau neben der Schule wohnen, und dann einer der anderen kilometerweit entfernten Sekundarschulen zugeordnet werden.
Durch die Sekundarschulbezirke hätten die Schüler gegenwärtig einen Platz sicher. Die Schulbezirksauflösung bringe dagegen eine hohe Ungewissheit mit sich und wirkt sich auf die Motivation aus, so Brederlow. Es bestehe zudem die Gefahr, dass die Sorgeberechtigten zu „Bittstellern“ werden, vor allem, wenn die Schüler in späteren Klassenstufen von anderen Schulformen wechseln wollen – beispielsweise weil die Anforderungen an Gymnasien nicht erfüllt werden.
Den Antrag zur Aufhebung der Schulbezirke hatten SPD und MitBürger in den Stadtrat eingebracht. Torsten Schiedung erklärte in der Sitzung, dass man nun in der Fraktion über die Auffassung der Verwaltung diskutieren werde.
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