Stadtwerke verlegen Fernwärmeleitungen ins Paulusviertel
Der neue Wohnpark am Paulusviertel wird in den kommenden zwei Jahren, 2016 und 2017, mit Fernwärme erschlossen. Das teilten die Stadtwerke mit.
Direkt nach Pfingsten beginnen dazu die Tiefbauarbeiten. Diese beginnen in der Georgstraße, führen über die August-Bebel-Straße, August-Bebel-Platz, Martha-Brautzsch-Straße bis zur Willy-Lohmann-Straße 7. Mit Rücksicht auf die Gesamtverkehrssituation in Halle soll die Bauzeit so kurz wie möglich gehalten werden. Das führt zu Mehrbelastungen im Baufeld. Deshalb wird in mehreren Schichten und in mehreren Bauabschnitten gearbeitet.
Im Jahr 2016 wird es drei Bauabschnitte geben. 1. Bauabschnitt: Georgstraße, 2. Und 3. Bauabschnitt: Willy-Lohmann-Straße. Die Verbindung zwischen der Georgstraße und der Willy-Lohmann-Straße soll im Jahr 2017 erfolgen. Dabei wird die Ludwig-Wucherer-Straße grabenlos gequert. 2016 werden in diesem Bereich weitere Erschließungsmaßnahmen stattfinden, denn der Wohnpark am Paulusviertel muss mit Strom-, Info- und Gasleitungen erschlossen werden. Laut Stadtwerken dauern die Arbeiten bis August.
Bauherren für das 25-Millionen-Euro-Projekt „Wohnpark Paulusviertel“ mit dem alten Regierungspräsidium ist ein Gemeinschaftsunternehmen von HWG und Papenburg. Dabei hatte es in der gemeinsamen Firma, der HGWS, auch schon Streit gegeben. Papenburg wollte alles selbst bauen, die HWG wollte selbst bauen. Nun werden kleinere Nebenarbeiten an andere Firmen vergeben. Neben der Sanierung von Regierungspräsidium und Villa ist auch ein Neubau vorgesehen. Die Ursprungsplanung war nach Anwohnerprotesten abgespeckt worden. Nun sollen noch 113 Wohnungen (vormals 130) auf einer vermietbaren Fläche von 10.400 Quadratmetern (vormals 12.000) entstehen. Auch die Zahl der Stellplätze wurde reduziert. Der Grünflächenanteil steigt von aktuell 13 auf dann 48 Prozent. Für eine Initiative von Nachbarn ist das Projekt immer noch zu monströs. Sie hatten deshalb gegen Bau geklagt, waren aber vorm Oberverwaltungsgericht gescheitert. Die Mietkosten sollen bei 8,50 Euro je Quadratmeter liegen.
Je weiter der Bau voran schreitet, desto monströser wird er. Die 48 Prozent Grünfläche sind der Lacher oder besser gesagt der Heuler, denn sie bestehen überwiegend aus Grünflächen auf Betondächern. Alles höchst artifiziell.
Im Modell sieht das Ganze für eine Innenstadtbebauung recht ansprechend aus. Die im ISEK angesprochene vorsichtige Verdichtung in Innenstadtlagen scheint hier gelungen.
Dem Grün wird man nicht mehr ansehen, ob es auf Fels oder Beton gründet.