Studie der Uni Halle zu Krebspatienten: Sterblichkeit an COVID-19 innerhalb des ersten Jahres nach allogener Stammzelltransplantation deutlich erhöht
Patient:innen, die eine allogene Stammzelltransplantation erhalten haben, haben ein hohes Risiko für Infektionskrankheiten mit einem schweren und potenziell tödlichen Verlauf. Das trifft auch auf COVID-19 zu. Die vom SARS-CoV-2-Virus verursachte Erkrankung kann zu schweren Lungenentzündungen und Lungenversagen (ARDS) mit potenziell tödlichem Ausgang führen. Eine Forschungsgruppe unter Federführung der Universitätsmedizin Halle hat in einer Studie die Risikofaktoren, den Krankheitsverlauf und die Folgen einer Erkrankung an COVID-19 bei Patient:innen nach allogener Stammzelltransplantation analysiert.
Ihre Ergebnisse sind im Journal „Transplantation and Cellular Therapy“ (https://doi.org/10.1016/j.jtct.2022.03.010) publiziert worden.Bei allogenen Stammzelltransplantationen erhalten Patient:innen, die an hämato-onkologischen Erkrankungen, also Erkrankungen des blutbildenden Systems, leiden, Stammzellen von einer fremden Person. Das Immunsystem der Patient:innen wird dafür auf ein absolutes Minimum heruntergefahren und der Körper ist nach der Transplantation entsprechend geschwächt und anfällig.
„In unsere retrospektive, multizentrische Studie im Auftrag der Deutschen Kooperativen Transplantationsstudiengruppe wurden Patient:innen nach allogener Stammzelltransplantation eingeschlossen, die sich zwischen Februar 2020 und Juli 2021 – das heißt noch vor Verfügbarkeit der Impfstoffe – mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Die Einteilung des Schweregrades in leichte, mittelschwere und kritische COVID-19-Erkrankungen sowie die Einteilung des Verlaufs der Pandemie in vier Phasen erfolgte nach Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts“, erläutert apl. Prof. Dr. Lutz Müller, Leiter des klinischen Transplantationsbereichs an der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV (KIM IV) der Universitätsmedizin Halle.
„Wir haben herausgefunden, dass Patient:innen nach allogener Stammzelltransplantation im Vergleich zu Infizierten in der Normalbevölkerung ein deutlich erhöhtes Sterberisiko nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 aufweisen“, sagt Dr. Judith Schaffrath, Erstautorin der Studie und Fachärztin an der KIM IV. In die Studie waren bis Juli 2021 130 Patient:innen aus 14 deutschen und österreichischen Transplantationszentren mit einem medianen Alter von 59 Jahren bei der Infektion mit SARS-CoV-2 und einem medianen Zeitraum zwischen allogener Stammzelltransplantation und COVID-19 von 787 Tagen eingeschlossen worden. Die häufigsten Grunderkrankungen waren Akute Myeloische Leukämie (AML; 45,4 Prozent) und Lymphome (10,8 Prozent). Die Mehrheit der Patient:innen (84,9 Prozent) infizierte sich in den späteren Phasen der Pandemie, das heißt in der 2. und 3. Welle, mit SARS-CoV-2. Rund 21 Prozent der Patient:innen entwickelten eine mittelschwere COVID-19-Erkrankung, gut zwölf Prozent waren kritisch erkrankt; ein knappes Fünftel wurde auf einer Intensivstation behandelt.
„Insbesondere bei jenen Patient:innen, die so schwer an COVID-19 erkrankt waren, dass sie auf der Intensivstation behandelt werden mussten, ist leider jeder zweite verstorben. Über alle Patient:innengruppen betrachtet lag die Sterblichkeit bei 16,2 Prozent“, macht Schaffrath deutlich. Risikofaktoren waren eine aktive Grunderkrankung, die Infektion mit SARS-CoV-2 innerhalb von 365 Tagen nach allogener Stammzelltransplantation, ein Alter von über 60 Jahren und laufende Immunsuppression. Risikofaktoren für die Entwicklung einer mittelschweren oder kritischen Erkrankung waren gleichzeitige Immunsuppression und ein Alter von über 40 Jahren.
„Basierend auf diesen Daten und Erkenntnissen haben wir an der Universitätsmedizin Halle festgelegt, dass diese Patient:innen, insbesondere solange die Pandemie-Situation anhält, weiterhin als Hochrisiko-Gruppe eingestuft und speziell betreut werden, um sie vor einer SARS-CoV-2-Infektion zu schützen und empfehlen dies auch entsprechend weiter“, so apl. Prof. Lutz Müller. Es bedürfe zudem weiterer Studien, um die besten Behandlungs- und Impfoptionen für diese Patient:innen zu identifizieren.
Werden die Impfgegner und Pandemieleugner (hier im Forum die üblichen Verdächtigen) leider nur als „Propaganda der Staatsmedien“ abwinken und weiterhin gegen Masken, Schutz und allgemeine Vorsicht wettern. Ein weiterer Schlag ins Gesicht derer, die hierdurch Angehörige verloren haben.
Du irrst – Putin war’s!
Hätten die von der Uni mal Sandra Gabriel oder Helena Romanus gefragt. Die hätten das Ding schon geschaukelt. Ein bisschen Vitamin D hier, n kleines Schnäpschen da und ne Extraportion Wutbürgertum…das lässt sogar die Toten auferstehen. Kannste glauben, hat ein Freund einer Bekannten auf Telegram gelesen.
Sterblichkeit an COVID-19 generell bei Fetten und Zivilisationskranken deutlich erhöht.
Hast du für diese Sinnlosstudie Geld ausgegeben? 😳
@alternative Verwendungsmögluchkeiten: Er, sie, es persönlich sicher nicht. Krankenhäuser sind kein produzierendes Gewerbe sondern rangieren mehr in Richtung Dienstleistung. Wenn ich eine Dienstleistung verkaufen will, muss ich natürlich was dafür tun. Die Studie hinterfragen sollte schon erlaubt sein, gerade in der heutigen Zeit. Die besagte Studiengruppe ist für alles mögliche anfällig und bedroht, nicht nur Covid. Klingt also wieder alles sehr tendenziös. Darf ja jeder seine Meinung haben 😉.
Auf dem Bild ist zwar eins zu sehen, die Studie wurde aber nicht von einem Krankenhaus angefertigt.
„Eine Forschungsgruppe unter Federführung der Universitätsmedizin Halle“
Was versteht Sagi denn unter „unter Federführung“?
Federführung = Krankenhaus?
Unwahrscheinlich.
Universitätsmedizin = Krankenhaus?
Nein.
Wie kommt Sagi darauf, dass ein Krankenhaus die Studie angefertigt hat?
Du sagst es: Meinung. Aber eine Meinung und eine Tatsache sind nunmal zweierlei Dinge. Ich konstatiere drei Sachen: erstens hast du die Studie gar nicht gelesen, zweitens zeigst du hier täglich, dass du von medizinischen Sachverhalten keinen Schimmer hast und drittens interessiert mich deine Meinung aufgrund dieser Umstände leider gar nicht. Was mich hingegen interessiert: die Tatsachen aus der Studie. Diese werde ich lesen (das solltest du vielleicht auch mal öfter tun). Bei Gelegenheit können wir dann gerne mal über Evidenzbasierung in wissenschaftstheoretischer Hinsicht diskutieren. So viel zu meiner Meinung.
beim dritten satz ist dummdoro ausgestiegen xd
Keinen geraden Satz hinbekommen, aber andere als dumm bezeichnen.
Den Unterschied zwischen lesen und verstehen kennt der Herr ›Startjurist‹? Zudem scheint mir, er ist er hat den Beruf gewechselt und ist inzwischen auch hinsichtlich medizinischer Sachverhalte mit Sachverstand und Kompetenz gesegnet. Ich erlaube mir zu gratulierten; manche Leute brauchen dazu lange Jahre des Studiums und der Praxis. Darf ich es wagen, zu fragen, als was er praktiziert? Allgemeinmedizin, Transplantationsmedizin, oder ist er gar ein Dachschaden-Klemptner geworden?
Tatsache ist zum Beispiel, ein halb volles Glas ist zugleich halb leer. Meiner bescheidenen Meinung kann unsere Sprache mit der einen oder anderen Überraschung punkten, an die jemand, der sich dem Thema ausschließlich vom hohen Roß nähert, möglicherweise gar nicht denkt.
Maik, ich geb’ Dir eine Chance, mich zu überzeugen. Formuliere bitte Deine Aussage von der »Evidenzbasierung in wissenschaftstheoretischer Hinsicht« so um, daß sie von der Mehrheit der Kommentatoren hier verstanden werden kann! Ich lass mich überraschen, ob es Dir das gelingt.
Soll das jetzt heissen dass die Wunderimpfung das Risiko an Krebs zu sterben deutlich mindert?? Oder doch erst nach dem 3. oder 7. Booster.
Bitte um eine fachlich sichere Antwort.
Warte einfach ab, ob und was man bei Telegram oder Facebook dazu schreibt.
Wie immer.
Das hat mit den Impfungen rein gar nichts zu tun. Die Studie ergibt, wer vorerkrankt ist, hat ein höheres Risiko. Das ist zwar nicht wirklich neu, muss aber wie man sieht immer mal wieder dargestellt werden. Es gibt immer jemanden der diese Erkenntnis nicht kennt.