Tafel des Hochwasserlehrpfads am Gut Gimritz geklaut
Seit 2018 setzt sich die Bürgerinitiative „Pro Deich“ mit viel Herzblut, bürgerlichem Engagement und dem Beispiel Sachsens Landeshauptstadt Dresden folgend, federführend für die Errichtung eines Hochwasserlehrpfads in unserer Stadt ein.
Dank fachlicher Beratung bei der Ausgestaltung der inhaltlichen Textvorschläge und finanzieller Unterstützung der Stadt Halle und des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft unseres Landes, wird auf acht Standorttafeln entlang des Gimritzer und Passendorfer Damms in der erholsamen Saaleaue durch Bildung der Bevölkerung im Vorübergehen auf die stetig wachsenden Gefahren und Risiken einer Hochwasserkatastrophe hingewiesen.
Nicht nur die verheerenden Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013 in unserer Stadt mahnen zur nachhaltigen Vorsorge; auch das erst im Juli des vergangenen Jahres abgelaufene extreme Starkregenereignis mit Hochwasser im Westen unserer Republik, das in kürzester Zeit über 130 Menschenleben forderte und ungeheure Schäden von über 40 Milliarden Euro angerichtet hat, mahnt dazu an.
Mit großer Betroffenheit mussten Mitglieder der Initiative nun den Diebstahl der Standorttafel am Gut Gimritz zum Jahreswechsel feststellen, und das noch vor der mit Fertigstellung der Hochwasserschutzanlage Gimritzer Damm geplanten offiziellen Eröffnung des Lehrpfads im Sommer.
Das verantwortliche Projektteam der Bürgerinitiative erklärt dazu in einer kurzen Stellungnahme:
„Durch weitere finanzielle Zuwendungen ansässiger Wohnungsgenossenschaften waren wir wirklich froh und in der Lage, die Tafelträger in langlebiger und hochwassersicherer Ausführung fertigen lassen zu können. Die Tafeln selbst wurden in einem besonders UV- beständigen und Graffiti – Vandalismus-sicheren Mehrschichtverfahren hergestellt. Womit wir aber bei der Konzeption absolut nicht gerechnet haben ist, dass jemand, aus welchen Motiven auch immer, eine ganze Tafel vom Tafelträger abschraubt“.
Nach Überprüfung der erst im Herbst des vergangen Jahres aufgestellten vier weiteren Standorte, konnte bisher kein weiterer Diebstahl festgestellt werden.
Das Projektteam weiter: „Gegen Hochwassermassen und plötzliche Starkregenereignisse wird der Mensch auch in Zukunft nicht jeden Kampf gewinnen, aber gegen das Vergessen und die Ignoranz der Hochwassergefahren darf er ihn nicht verlieren. Deshalb werden wir wieder eine neue Tafel montieren, denn das Projekt dient der nachhaltigen Bildung der Bevölkerung und diese sollte niemand stehlen dürfen“!
Die Initiative wird umgehend Strafanzeige stellen.
Vielleicht ist das unpassende Wort „Hochwasserdemenz“ der Grund. Ein derartiges Schild neben einer Pflegeeinrichtung…Schäm dich Pro Deich!
Und das rechtfertig eine Straftat?????
Nicht die Initiative sollte sich schämen, sondern der Dieb!
Deichfreund
Vielleicht hast Du aus Deiner Unwissenheit heraus das Schild erstmal gesichert um die Menschheit vor Schaden zu bewahren.
Leider ist es so, dass viele Aktionen gefühlsmäßig gemacht werden. Besser ist es jedoch, man eignet sich erst Faktenwissen an, bevor man voreilige Schlüsse zieht.
Ich empfehle, Googel zu bemühen und einfach mal nach Informationen zum Schlagwort „Hochwasserdemenz“ zu suchen.
Schnell wirst Du feststellen, dass „Hochwasserdemenz“ mit Demenz so viel zu tun hat wie „Wasserpest“ mit der Pest.
Weiter möchte ich nichts dazu sagen.
Das kann ja nur jemand aus Missgunst gemacht haben, denn zu Geld lässt sich die Tafel ja wohl kaum machen.
Vielleicht darf man auch noch mal – ohne Unterstützung von Vandalismus – darauf hinweisen, dass diese Schilder den Menschen jenseits des Deichneubaus auf der ungeschützten Seite vor die Nase gestellt werden, auf denen dann belehrend der „Eigenschutz“ und die Verantwortung der Privatpersonen herausgestellt wird. Da der Deich nach Auffassung von „Pro Deich“ keine Auswirkungen auf den Hochwasserschutz der anderen Seite hat und in dieser Sichtweise auch von der Landesinstitution unterstützt wird, um Ansprüche abzuwehren. Das Geld hat für sinnvolle Maßnahmen für präventive Hochwasserschutzmaßnahmen für die gesamte Stadt Halle leider nicht gereicht – auch nicht das viele Geld aus der Hochwasserhilfe. Damit hat die Stadt lediglich alle städtischen Bauten in der Nähe des Flußes saniert oder ist eben noch dabei. Ich finde das nach wie vor ein Armutszeugnis für die Stadt Halle!
„Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern.“ Konfuzius
die Tafel strotzt ja nur so vom erhobenen Zeigefinger …
p.s. und bitte die materialgüte nochmal besonders hervorheben .. dann sind die anderen schilder auch bald weg
Ist die Angabe von 30 Millionen Mark für die Sanierung der Gebäudeanlagen auf der Tafel richtig, da ja nun schon seit 20 Jahren der Euro das Zahlungsmittel ist?
MZ 239 v. 13.10.2001
Gut Gimritz steht vor Baubeginn. „Die Investitionssumme betrage insgesamt 30 Mill. Mark. Am Sonntag um 14 Uhr will man vor Ort mit Besuchern auf den Baubeginn anstoßen,“
Der Euro wurde aber erst am 1.1.2002 als offizielles Zahlungsmittel eingeführt!
Der Gutsherr hatte bei Hochwasser immer seine Rindviecher in den Ställen in Sicherheit gebracht.
Heute wohnen da Leute.
Amtsrat Bartels, für ein paar Jahre einziger „Gutsherr“ in der knapp 500-jährigen Geschichte des Guts, hatte keine Rinder.
01.07.1888 Hallesches Tageblatt :
– die Stadt erwarb das Gut Gimritz vom Amtsrat Bartels für 1.125.000 M. Für die
Entwicklung der Stadt wurde dieser Kauf als sehr Vorteilhaft eingeschätzt. Angeblich hätte
Bartels sogar ein höheres Angebot eines Großgrundbesitzers vorgelegen. So das die Presse
ihn für sein Verhalten lobte.
– Motive für die Stadt waren zum einen strategisch wirtschaftliche, so ging es um den
Holzbestand auf der nördlichen Peißnitzinsel, und zum zweiten analog anderer Städte ein
Naherholungsgebiet „öffentliche Gesundheitspflege“ zu schaffen, zudem Versprach man sich
über die Verpachtung das nötige Kapital für den Kauf finanzieren zu können
– insgesamt umfasste der Gutsbezirk Gimritz 1.604 Morgen, „wovon sich 22 Morgen im
Stadtbezirk Halle, 694 Morgen im Gutsbezirk Gimritz, 104 im Gemeindebezirk Kröllwitz,
596 im Gutsbezirk Nietleben und 208 in Passendorf und Angersdorf befinden“.
– der Wert des Bodens wurde mit mindestens 1.000 M pro Morgen geschätzt
– 792 Morgen galten als Überschwemmungsgebiet
– in der Mühle mit einem amerikanischen und sechs deutschen Walzengängen wurden jährlich
1.200 Wispel Getreide vermahlen, jährliche Reinertrag 7.000 M und Wert der Mühle 60.000
M, des Weiteren bestand eine Stärkefabrik mit einem Wert von 40.000 M u. jährlichen Ertrag
von 4.000 M
– zum lebenden Inventar gehörten 70 Rinder, 1.200 Schafe, 24 Pferde, der Wert der Ernte
wurde auf 80.000 M geschätzt
Olaf, die Rinder waren nicht auf der Peißnitz, die Schafe erst recht nicht. Vielleicht ein paar Pferde. Bartels übrigens auch niie, jedenfalls nicht zum schlafen.
insgesamt umfasste der Gutsbezirk Gimritz 1.604 Morgen, zum lebenden Inventar gehörten 70 Rinder!
Es sollte der gesamte Besitzstand des Gutes beim Verkauf und nicht der Standort der Rinder erörtert werden.
Ach so?
Wo wohnen die Leute, Olaf? Wo waren die Ställe für 70(!) Rinder?
Weißt du, wie viel Platz ein einziges Rind braucht (ohne sich zu bewegen)? Offenbar nicht.
Die Erörterung bezog sich ausschließlich auf die Aussage von Sophie und nicht die von Jim Knopf.
Und ich weiß wieviel Platz ein Rind braucht und das Kühe nicht lila sind!
Aber dass dabei immer das (heutige) „Gut Gimritz“ – der (heutige) Wohnplatz -, und nicht der ehemalige Gutsbezirk mit seinen „1.604 Morgen“ (mehr als 4 km²; mehr als doppelt so groß, wie die gesamte Peißnitz) gemeint ist, akzeptierst du?
Glaubst du, dass auch es auch nur ein Rind auf der Peißnitz gab? (egal welche Farbe)
Wenn nun von „Gut“ und „Hochwasser“ die Rede ist, wird es sich um Gebiete weitab der Peißnitz handeln?
Das nennt man Kontext, Olaf. Kontext ist wichtig. Nicht für jeden, aber zumindest für eine sinnvolle Diskussion. Ist dir an einer sinnvollen Diskussion gelegen, Olaf?
Ach und hast die Original-Quelle mal bemüht? Einfach nur aus dem ergoogelten „Gimritzer Boten“ von Dr. W abschreiben wird sicher nicht deinen eigenen Ansprüchen an Recherchequalität genügen. Dann können wir vielleicht auch die Stelle
erörtern. Ist dir sicher aufgefallen?