Die digitale Stadt: Tag der offenen Tür in der Stadtverwaltung

Um „Die Kultur der Digitalisierung“ ging es am Sonntag in der halleschen Stadtverwaltung. Die lud zum mittlerweile traditionellen Tag der offenen Tür ein, den Oberbürgermeister Bernd Wiegand zum Amtsantritt an Ersatz für den Neujahrsempfang eingeführt hatte. Insgesamt 2.000 Besucher kamen nach Angaben der Stadtverwaltung.
Im Stadthaus und im Ratshof präsentierten sich die verschiedenen Fachbereiche der Stadtverwaltung. Aber auch die Stadtratsfraktionen und die verschiedenen Gesellschaften der Stadt waren vor Ort. Im Stadthaus wurde zum Science Slam eingeladen. Die Halloren haben ihr tradionelles Neujahrsgeschenk aus Soleiern und Schlackwurst überreicht.
Am Stand der Stadtwerke gab esEinblicke in das aktuelle Projekt „Netzmap“, einer zukünftigen digitalen Stadtkarte, in der bald Straßenbahnen und Busse in Echtzeit verfolgt werden können. Mit einer 360-Grad-Brille konnten Besucher das Baugeschehen am Steintor im Zeitraffer zurückverfolgen. Am Stand der GWG wurden verschiedene digitale Angebote zur Alltagshilfe präsentiert. Bei der HWG konnten Besucher auf eine virtuelle Wohnungsbesichtigung gehen und einem Architekten bei der Planung über die Schulter schauen. Das Stadtarchiv zeigte sein Digitalisierungsprojekt alter Fotos. Auch auf eine virtuelle Reise an den Riebeckplatz konnten Besucher gehen oder sich die Funktionsweise eines 3D-Druckers anschauen. Das Simulationszentrum (Skillslab) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hatte seinen Pepper-Roboter, der unter anderem mit Tanzeinlagen begeisterte.
Und auch die halleschen Schulen waren mit ihren Angeboten vor Ort. So stellten die Schüler des Christian-Wolff-Gymnasiums ihre selbst entwickelte App zur Bestimmung von Schmetterlingen vor. Schülern der Sekundarschule „Heinrich Heine“ zeigten digitale Lernprogramme. In einer Mitmach-Aktion erklärten Schüler der Berufsbildenden Schule „Gutjahr“ wie Maschinensteuerung mit Laptop und Joystick funktioniert. Und Schüler des Gymnasiums „Südstadt“ präsentierten selbst konstruierte Lego-Roboter.
Doch so ganz digital geht es noch nicht. Ein Künstler überbrachte beispielsweise eine Einladung zu einer Jubiläumsveranstaltung – und das ganz analog mit einem handgeschriebenen Brief. Eine Bürgerin der Albert-Ebert-Straße beklagte sich darüber, dass die Straßenreinigung nicht sauber machen kann, weil die Straße immer zugeparkt ist. Eine Mieterin der Rossbachstraße klagte darüber, dass zwei starke Raucher immer den Flur des ganzen Mehrfamilienhauses zuqualmen. Über den Dreck der Roma beklagte sich ein Anwohner der Schlosserstraße. Das könne man alles über die App „Sag’s uns einfach“ melden, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der zu einer persönlichen Gesprächsrunde eingeladen hatte. Im Obdachlosenheim im Böllberger Weg soll er sich auch einmal umschauen, sagte eine Mann aus Süddeutschland, der seit zwei Jahren in Halle wohnt und zwischenzeitlich in der Notunterkunft lebte. Dort sei baulich einiges zu tun. Wiegand musste aber nicht nur Fragen beantworten. Auch Autogramme schreiben und für Fotos posieren war angesagt.
Auch zu einer digitalen Bürgersprechstunde wurde eingeladen. Das Facebook-Video kann hier angeschaut werden. Bitte eine Stunde vorspulen:
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