„Team Halle“ erfolgreich: gemeinsame Nachwuchsmannschaften der halleschen Basketballclubs gewinnen die Vorrunde der Mitteldeutschen Basketballliga

Die Herrennationalmannschaft ist der amtierende Weltmeister, die 3×3 Damen holten Gold in Paris bei Olympia, die deutsche U18-Nationalmannschaft der Jungs setzte sich letzten Sommer die Krone als Europameister auf, noch nie spielten so viele deutsche Spieler in der amerikanischen Profiliga NBA als Leistungsträger; kurzum der deutsche Basketball schwimmt aktuell auf einer Welle des Erfolgs. Die Sportart wächst und wächst in Deutschland.
Regional gibt es ähnlich Schönes zu verkünden. Mittels einer Kooperation von mehreren Vereinen versucht man hier, im Jugendbasketball an die große Tradition in Halle (Saale) anzuknüpfen. Denn hier ist der Basketball bereits seit den 1950er Jahren beheimatet. Zahlreiche Nationalmannschaftskader trugen seither den Namen der Stadt bereits hinaus in die Welt. Doch zuletzt war es ruhiger geworden, Strukturen verschwanden und der Ruhm vergangener Tage verblasste zusehends. Der hallesche Basketball drohte, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Doch mittlerweile ist Halle (Saale) zumindest im Jugendsport auf die regionale Basketballlandkarte zurückgekehrt. Ganz im Sinne des Teamsports versucht man hier, Kräfte über Vereinsgrenzen hinaus zu bündeln und über die Breite an die Tür zum Jugendleistungssport wieder anzuklopfen. Diese Arbeit, die vor ca. vier Jahren begann, trägt nun erste Früchte. Talente der Vereine BBC Halle, USV Halle, SV Halle und von den BSW Sixers tragen gemeinsam mit stolz ihre Team-Halle-Trikots und bieten den Leistungszentren der Bundesligisten aus Chemnitz, Jena, Dresden etc. gemeinsam erfolgreich Paroli.
Der höchste regionale Spielbetrieb mit Vereinen aus Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erfolgt in der Mitteldeutschen Liga (MDL). Dort schlossen die Jungen von Team Halle in den Altersklassen U15 und U13 die Vorrunde in dieser Saison beide sensationell als ungeschlagene Spitzenreiter ab. Die regionalen Platzhirsche im Jugendbasketball, Chemnitz und Jena, mit ihren Sportschulen und Bundesligisten als Zugpferde wurden in beiden Altersklassen sensationell von Team Halle bezwungen. Auch die Jungs der U14 stehen im gesicherten Mittelfeld der MDL mit einer aktuell positiven Sieg-Niederlagen-Bilanz. Bei den Mädchen grüßt die U16 von Team Halle ebenfalls von der Tabellenspitze. So viel Stolz gab es beim Blick auf die Tabellen schon lange nicht mehr in Halle (Saale).
Bemerkenswert ist diese Leistung deshalb, weil man strukturell weit entfernt von den Möglichkeiten der Bundesligastandorte ist, die mit hauptamtlichen Trainern, besseren Hallenbedingungen und einer Sportorganisation Voraussetzungen haben, von denen man in Halle (Saale) weit entfernt ist. Dem setzen die halleschen Akteure Einsatz und Leidenschaft im Ehrenamt auf breiter Basis entgegen, „Love for the Game“ wie es im amerikanisch geprägten Fachjargon heißt. Hier nehmen die Trainer, überwiegend selbst Familienväter, Urlaub in ihren (eigentlichen) Berufen, um den Kids in deren Schulferien eine Woche Trainingslager zu bieten.
Die Erfolge der Mannschaften sind der beste Lohn für diese Hingabe der Vereinsverantwortlichen, Trainer, Mannschaftsbetreuer, Sponsoren und last but not least, den Eltern, die ihre Kinder zu den Trainingseinheiten kutschieren und am Wochenende „auf Tour“ durch mitteldeutsche Sporthallen sind, um ihre persönlichen Lieblingsbasketballer spielen zu sehen.
Mal sehen, wo diese Entwicklung noch hinführt. Bis zu einer vollständigen Rückkehr zum Ruhm vergangener Tage ist es noch ein weiter Weg. Aber die Richtung stimmt schon mal! Lets go, Team Halle! Well done!
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