Tempo 30 im Bebelviertel: SPD fordert Nachbesserungen

Seit vergangener Woche gilt „Tempo 30“ und Rechts vor Links im Bebelviertel. Doch so recht hält sich niemand an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Und immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, weil die Vorfahrtsregelung missachtet wird. Denn die August-Bebel-Straße ist nun keine Vorfahrtsstraße mehr, auch hier gilt Rechts vor Links.
„Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht“, kommentierte Johannes Krause, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) die mangelhafte praktische Umsetzung der jüngsten Verkehrsneuregelung im Bebelviertel. Derzeit könne die Situation wohl eher verkehrsgefährdender wirken als zuvor. Es müssen einheimische und ortsfremde Autofahrer optisch viel deutlicher darauf hingewiesen werden, dass die alte Verfahrensweise jetzt nicht mehr gilt. Die Verkehrszeichen seien kaum zu sehen.
„Ich fordere die Verwaltung auf, unverzüglich nachzubessern. Es genügt eben nicht, die Zahl 30 auf die Straße zu malen und ein paar Schilder mit der Aufschrift ‚Veränderte Verkehrsführung‘ zu errichten. Es reicht auch nicht, die neuen Wartelinien nur für Radfahrer in den bisherigen Seitenstraßen aufzubringen. Auf die Bebelstraße selbst gehören an jede Kreuzung Wartelinien, damit alle Verkehrsteilnehmer sofort verstehen, dass die bisherige Vorrangstraße nun gleichberechtigt und somit in eine quartiersgerechte Vorfahrtsregelung von rechts eingeordnet ist.“, schilderte er. Optisch habe sich der Charakter einer „Hauptstraße im Bebelviertel“ kaum verändert. Zudem seien Kreuzungsbereiche beidseitig zugeparkt und schlecht einzusehen.
Die Stadt erhofft sich durch die erfolgte Änderung eine höhere Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger und Radfahrer, hatte sie bei vergangenen Debatten deutlich gemacht. So nutzen den letzten Untersuchungen zufolge 2.500 Radler am Tag die Verbindung, 135 Fußgänger überqueren pro Spitzenstunde die Martha-Brautzsch-Straße. Ursprünglich war auch ein Fußgängerüberweg von Stadträten vorgeschlagen worden. Auf diesen will die Stadt aus Kostengründen verzichten. Mittelfristig sind aber auch drei neue Mittelinseln an allen drei Knotenarmen des August-Bebel-Platzes vorgesehen, um Fußgängern das Überqueren zu erleichtern.
An den Zufahrten zum Viertel sollten unbedingt zeitlich befristet markantere Schilder aufgestellt werden. Derzeit wird überwiegend noch gefahren wie gewohnt.
Daß im angrenzenden Viertel zwischen Großer Steinstraße und Ludwig-Wucherer Straße mal eine 30-er Zone galt, ist schon lange in Vergessenheit geraten. Dabei gibt es hier mehrere Kindergärten und einige Seniorenheime, für deren Bewohner es sicherer und mit höherer Lebensqualität verbunden wäre, wenn im Viertel etwas weniger zackig gefahren würde.
Überflüssig wie ein Kropf.
Die August-Bebel-Straße ist eine wichtige Durchgangsstraße von Nord nach Süd. Und sie sollte es auch bleiben.
Kontrolliert besser mal die Beleuchtung von Räder in der Dunkelheit.
Zurück zur Kutsche?
„Die August-Bebel-Straße ist eine wichtige Durchgangsstraße von Nord nach Süd.“
Und wo ist das Problem? Du kannst doch trotzdem noch dort langfahren. Und man darf auf wichtigen Durchgangsstraßen auch langsam fahren, das tut nicht weh. Viel schneller als 30 konntest du dort vorher sowieso nicht fahren, wenn du nicht völlig lebensmüde warst.
„Zurück zur Kutsche?“
Ne, zurück in die Steinzeit – mindestens!
Super Meinung: Auto über alles!
Vertrittst du die Meinung in deiner Wohnstraße auch oder da dann doch nicht?
Wer durch Halle durch muss, dem bietet die B100 eine weitgehend vierspurige Durchfahrtsstraße, bald gibts noch zusätzlichen Umgehungsstraßenwahnsinn.
Wer nach Halle muss, verliert vielleicht 80s am Tag (2km hin und zurück, 20s pro km Zeitverlust angenommen) durch flächendeckendes Tempo 30 in der ganzen Kernstadt (Bundesstraßen ausgenommen)