„Überstürzte Symbolpolitik“: FDP gegen Kulturhauptstadtbewerbung Halles

Nachdem der SPD-Parteitag sich am Samstag gegen eine Bewerbung der Stadt Halle als Kulturhauptstadt beschlossen hat, meldet sich nun auch die FDP mit Kritik zu Wort. Auch die Liberalen sind gegen die Bewerbung, die in einem ersten Aufschlag 1,2 Millionen Euro kosten soll.
„Sollte Halle nicht eher Größe zeigen und Magdeburg gewähren lassen, als nun als Antwort darauf ein eigenes Bewerbungsprojekt aus dem Boden zu stampfen?“, reagiert Frank Sitta, FDP-Kreisvorsitzender und Präsidiumsmitglied abgeklärt auf die Pläne der Stadt Halle zur Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt.
Magdeburg habe seine Bewerbung zur Kulturhauptstadt deutlich früher eingereicht. Die landesseitige Unterstützung sei gar im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Der Zeitpunkt für die Bewerbung Halles könne daher laut FDP nicht schlechter sein. „Aktuell sind die Bühnen Halle in große finanzielle Schwierigkeiten geraten, die nicht nur allein mit fehlenden Landeszuweisungen zu erklären sind. Die Stadt muss zusätzlich eigenes Geld in Millionenhöhe dazugeben, um das diesjährige Defizit in Höhe von 1,7 Mio. Euro zu decken. Dabei wird es nicht bleiben, da die gültigen Verträge mit dem Land bis 2018 laufen“, schildert Sitta seine Bedenken. Halle hat genug damit zu tun, die bestehende Kulturlandschaft am Leben zu erhalten und wird Einschnitte nicht vermeiden können. „Zudem hat es über das Konzept ‚Halle: Vernetzte Stadt‘, nie eine Diskussion gegeben“, kritisiert Sitta. Diese überstürzte Symbolpolitik müsse aufhören.
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