Umfangreiche Grafiksammlung des Händelhauses wurde digitalisiert
Wegen Corona fällt ein Museumsbesuch gerade flach. Das Händelhaus in Halle können wir auch digital vom heimischen Bildschirm aus erleben. Die Stiftung Händel-Haus hat ihre umfangreiche Grafiksammlung digitalisiert.
Rund 1.600 Grafiken im Internet sind abrufbar, darunter Kupferstiche, Radierungen, Schabkunstblätter, Lithographien und Stahlstich. Das Projekt wurde im Rahmen des Programmes Sachsen-Anhalt DIGITAL gefördert.
„Die Zusammensetzung der Grafiksammlung spiegelt auf besondere Weise die Rezeptionsgeschichte von Händels Œuvre wider.“, stellt Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus, fest. „Sie ist eine unerschöpfliche Quelle für Dauer- und Sonderausstellungen sowie für Publikationen. Nun können sich alle Interessierten kostenlos im Internet die herausragenden Grafiken und Bilder ansehen und sich über die einzelnen Darstellungen informieren. Damit wird die Sammlung der Stiftung Händel-Haus auch außerhalb der Ausstellungen sichtbar.“
Die Bilder- und Grafiksammlung der Stiftung Händel-Haus stellt eine wohl weltweit einzigartige Zusammenstellung von Bildmaterial zu Georg Friedrich Händel und seinem Leben dar. Sie enthält nicht nur Händel-Porträts aus verschiedenen Epochen, sondern auch Veduten von Orten, an denen Händel sich aufgehalten hat, oder auch Porträts von Personen, die mit Händel in Verbindung stehen. Viele Grafiken sind von großer Seltenheit. Die Sammlung enthält z. B. Werke von so namhaften Künstlern wie William Hogarth, Giuseppe Vasi, Giovanni Battista Piranesi, Jacobus Houbraken, John Vanderbanck oder Matthäus Merian. Überwiegend sind die vorhandenen Grafiken im 18. und 19. Jahrhundert entstanden. Es handelt sich um Kupferstiche, Radierungen, Schabkunstblätter, Lithographien und Stahlstiche.
Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes wurde in den vergangenen zwei Jahren die gesamte Sammlung durch die Kunsthistorikerin Stefanie Wiesel komplett neu erfasst und beschrieben. Im Anschluss daran wurden die Objekte digitalisiert, d.h. die Vorder- und Rückseite in hoher Qualität fotografiert. Diesen Arbeitsschritt übernahm ein externer Digitalisierungsdienstleister. Die technische Umsetzung im Internet erfolgte mit Hilfe des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt.
„Wir freuen uns, dass wir durch dieses wichtige Projekt einen wesentlichen Teil unserer Sammlung erschließen und öffentlich zugänglich machen konnten. Wir erhoffen uns eine bessere Sichtbarkeit und damit auch effizientere Nutzung unserer Sammlung“, sagt Christiane Barth, Museums- und Sammlungsleiterin der Stiftung Händel-Haus.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Die interessierte Öffentlichkeit kann die Sammlung über die Website der Stiftung Händel-Haus sowie in den überregionalen und internationalen Portalen „Museum-Digital“ (https://st.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=87&gesusa=210), „Deutsche Digitale Bibliothek“ und „Europeana“ einsehen. Die Nutzung ist kostenlos.
Die Stiftung Händel-Haus hat vor ungefähr 10 Jahren damit begonnen, ihre Museumsbestände zu digitalisieren und stellt in unregelmäßigen Abständen neue Sammlungsobjekte ins Internet. Mit dem jüngsten Zuwachs ist der digitale Gesamtbestand auf knapp 1.900 Objekte angewachsen.
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