Umweltbundesamt: Verkehrslärm kann Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöhen – Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten und mehr Schutz vor Schienen- und Fluglärm in der Nacht nötig

Schon lange ist bekannt, dass dauerhafter Lärm zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen kann. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamt zeigt, dass sich durch ständigen Verkehrslärm aber auch das Risiko für Depressionen erhöhen kann. So kann durch eine Zunahme des Straßen-, Schienen- oder Fluglärms um 10 Dezibel das Erkrankungsrisiko um bis zu vier, fünf und elf Prozent ansteigen. Für eine Angststörungen steigt das Risiko bis zu drei beziehungsweise 15 Prozent. Dirk Messner, Präsident des UBA: „Lärm ist nach wie vor ein viel zu stark unterschätztes Gesundheitsrisiko in Deutschland. Viele Menschen sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Unsere Städte ruhiger und damit attraktiver zu machen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe für Wissenschaft und Politik!“
Um die Menschen angemessen vor den negativen Auswirkungen von Umgebungslärm auf die Psyche und die Gesundheit zu schützen, empfiehlt das Umweltbundesamt Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzuführen sowie den Schutz vor nächtlichem Lärm zu verbessern. Hierzu sollte ein Aufwachkriterium im Schienenverkehr eingeführt werden und kein regelmäßiger Flugbetrieb in der Zeit von 22 bis 6 Uhr an Flughäfen mit dichter Besiedlung mehr erfolgen.
Die Studie hat neben einer systematischen Meta-Analyse der wissenschaftlichen Literatur zum Thema auch zwei sogenannte epidemiologische Studien durchgeführt. Bei epidemiologischen Studien werden große Bevölkerungsgruppen beobachtet bzw. untersucht, um die Gesundheitsrisiken abzuschätzen. Es wurden sowohl Daten aus der größten deutschen Lärmwirkungsstudie NORAH noch einmal analysiert, als auch Daten der aktuell im Leipziger Raum laufenden „LIFE Adult-Studie“ untersucht. Die „LIFE Adult-Studie“ ist eine Kohorten-Studie. Dies bedeutet, dass in regelmäßigen Abständen dieselbe Personengruppe über einen langen Zeitraum untersucht wird.
Auf Grund des vielseitigen methodischen Vorgehens mit systematischen Literaturanalysen sowie Bevölkerungsstichproben aus unterschiedlichen Regionen (Rhein-Main-Gebiet, Stadt Leipzig), die vergleichbare Ergebnisse aufweisen, sind die Studienergebnisse besonders belastbar.
Die Studie liefert zudem empirische Erkenntnisse zu den langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen, die durch das nächtliche Aufwachen auf Grund von Schienenverkehrslärm entstehen können. So zeigt die Analyse der Daten der LIFE Adult-Studie, dass sich das Risiko an einer Angststörung oder Depression zu erkranken in etwa verdoppelt, wenn drei oder mehr nächtliche Aufwachreaktionen durch Schienenverkehrslärm auftreten. Die LIFE Adult-Studie ist jedoch eine verhältnismäßig junge Kohorten-Studie, die im Jahr 2011 initiiert wurde. Etwa 43 Prozent der Menschen, die bei der Ersterhebung dabei waren, konnten nach fünf Jahren zunächst nicht ein weiteres Mal untersucht werden. Dies könnte mit den erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie zusammenhängen. Aus diesem Grund können selektionsbedingte Verzerrungen der Forschungsergebnisse der LIFE Adult-Studie nicht abschließend ausgeschlossen werden. Eine erneute Untersuchung nach zehn Jahren ist daher sinnvoll.
Die „Flughafenliebhaber“ würden folgendes sagen : alle, die an der Straße wohnen, können wegziehen und die, die sich an der Straße aufhalten oder entlang laufen, können andere Wege benutzen!!!
Straßen sind nunmal Straßen. Auch und gerade Busse und Straßenbahnen machen auch Lärm. Anstatt absolutistisch vorzugehen, sollte man die Hauptursache für Lärm angehen: Diesel-LKW und Busse, und als nächstes Transporter. Wenn die auf Elektro oder Wasserstoff laufen wäre schon 80% gewonnen, auch bei der Luftverschmutzung.
Stimmt, und bitte nicht Quads und Motorräder vergessen!
Dröhnende Motorräder sind win spezifisches aber überlautes Problem.
Lärm in den Wohngebieten entsteht dort, wo der Schwerlastverkehr nicht über Altenativrouten abgeleitet wird und sich Kraftfahrzeuge mit unerlaubten Abgaseinrichtungen bewegen.
Grüne Studie.Also nichts.
Tempo 30 und bessere, also leisere Straßenbeläge – das wäre schon toll. Am besten sofort einführen…
Tempo 30 auf Flughäfen fänd ich auch gut. 😀
Schienenlärm ist wirklich eine Pest in der Stadt. Wird Zeit, das die Straßenbahn endlich verboten wird. U-Bahn ist der öpnv der Zukunft!
Aber dann bitte nicht über die Kosten jammern.
Tempo 30 aber bitte nur im ersten Gang.
Der is gut …. wenn Tempo 30 kommt werde ich das machen. Scheis auf den Liter Spit mehr. Schön laut.
Das ist nicht cool, das ist doof. So fahren nur fahruntaugliche Rentner.
Stimmt, aber Tempo 30 wo nicht nötig führt auch zu Depressionen! Manchmal auch Tempo 50.
Du bist erfahrener Psychologe. Merkt man sofort.
Wer in der Nähe eines Bahnhofes wohnt, wird die Studienergebnisse unterschreiben können. Und Wenn man das Gefühl hat, dass Leute, nur weil sie es wollen und können einen absichtlich auf Dauer mit Lärm terrorisieren, dann steigt das oben beschriebene Risiko dieser Erkrankungen um ein Vielfaches.
Rot-grüne Schneeflocken haben Angst vor ein bisschen brummbrumm, gehen sofort zum Arzt und kassen sich 6 Wochen krankschreiben, damit sie beim Jobcenter keine Bewerbungen abschicken müssen.
Du wohnst also direkt an einer Hauptverkehrsachse oder direkt am Flughafen? Vorbildlich!
Was gegen Fluglärm in der Nacht wollt ihr unternehmen? Ihr Heuchler. Ihr tut doch gar nichts dagegen.
Mein Rücken wird krumm wenn ich mich bücke. Es muß sofort auf allen Straßen Tempo 30 her.
Ich bezweifle, dass es bei der Studie um Strassenprostituierte geht. Dennoch ist Tempo 30 allerorts längst überfällig.
Nachdem die Grünen bereits über die Energiepreise dem Land massiv schaden, kommt auch noch ein zweiter Angriff auf die Wirtschaft über den Güter- und Personentransport. „Studien“ von Grünen sollte man grundsätzlich nicht glauben. Es gibt keinen Zweifel daran, dass der noch vorhandene Wohlstand, der bereits stark im Abschwung ist, auch vom Auto abhängt.
Der deutsche Wohlstand hängt zu ca. 30% von der Autoindustrie ab. Deren Abschaffung wäre mit den dann folgenden Kettenreaktionen ein Deutschland das wirtschaftlich vermutlich noch etwas besser als Rumänien dastünde, aber mit weniger Sonne.
Politik von Deppen für Deppen führt auch zu Depressionen.
Schichtarbeit und Nachtschichten sind gesundheitsschädlich und da wird weder gefordert noch verboten also bitte erstmal die Alten Probleme lösen bevor man neue angeht, danke
Das Lärmproblem ist genauso alt.
@ Paul Panther
Wie wäre da deine Lösung?
Was Nachts ausfällt bleibt so bis die Frühschicht kommt?
Keine Feuerwehr, Sanitäter und Polizei? Denk mal nach warum die Menschen im Schichtbetrieb arbeiten und was da alles dranhängt.
Interessant, wie einige Kommentatoren hier versuchen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu relativieren.
Ein sehr guter, der Realität entsprechender Kommentar!
Findet man immer seltener hier.