Umweltschützer kritisieren Baumfällungen am Merse-Center
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In den nächsten Tagen steht am Merse-Center in Merseburg eine Fällaktion an. Hier sollen durch eine Pilzerkrankung geschädigte Bäume entfernt werden. Doch der Betreiber des Einkaufszentrums will noch eine Vielzahl weiterer Gehölze wie Robinien und Hybridpappeln fällen lassen. Das sorgt für Kritik beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Regionalverband Halle-Saalekreis. Dieser fordert den Zentrenbetreiber, die Stadt Merseburg und die Untere Naturschutzbehörde auf, sämtliche Bäume, die nicht von der Rußrindenkrankheit befallen sind, zu erhalten!
„Eine intensive Bekämpfung von neophytischen Gehölzen ist sicher dann sinnvoll, wenn sie konkret und unmittelbar Schutzgebiete, gefährdete Standorte wie Magerrasen oder seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten bedrohen. Die ist hier nicht der Fall,“ so Ralf Meyer, Vorsitzender des BUND Halle-Saalekreis. „In Zeiten von Klimawandel und Dürre, wie wir sie vergangenen Sommer erlebt haben, sollten nicht leichtfertig Bäume gefällt werden. Die zur Fällung freigegebenen Bestandsbäume verbessern die CO2-Bilanz, binden Feinstaub, schützen vor Verkehrslärm und mildern als Schattenspender und durch Verdunstung das Aufheizen im Sommer. Außerdem sind sie Lebensraum für eine Vielzahl von Vogel- und weiterer Tierarten.“
Dass der Geschäftsführer der DTU Alpha gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung unverhohlen zugibt, dass der geplante Kahlschlag der Center-Betreiberin gut zupass kommt, zeigt einmal mehr, dass in Wahrheit wirtschaftliche Interessen allzu oft unter dem Deckmäntelchen des Allgemeinwohls durchgesetzt werden sollen.
Das „Merse-Center“, früher „Schloss-Passage“ ist von der B91 aus nicht zu sehen.
Es geht also in erster Linie um werbetechnische Maßnahmen.
Wir werden also demnächst, statt Bäume und Hecken, dort Werbetafeln sehen.
Ich bin desöfteren in Merseburg, und manchmal kaufe ich auch dort ein – liegt am Heimweg und der Einkauf ist schnell erledigt.
Fallen die Bäume, halte ich eben erst in Bad Lauchstädt an.
„„In Zeiten von Klimawandel und Dürre, wie wir sie vergangenen Sommer erlebt haben, sollten nicht leichtfertig Bäume gefällt werden.“
Bis diese Erkenntnisse auch bis zu den Beamten in die Schreibstuben der sogenannten Naturschutzbehörden durchgedrungen sind, schreiben wir vermutlich das Jahr 2040. Erst wenn die auf dem Weg zu ihrer Arbeit sehen, dass es draußen aussieht wie in Jordanien, werden die vielleicht was merken.
Der AHA auf Exkursion:
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