“Völlig Gaga”, “Frechheit”: Bildungsausschuss ist erzürnt über Schreiben der Bildungsministerin zur Schulgründung für die Sekundarschule – Stadträte und Eltern wollen lieber eine IGS
Eigentlich war es nur als kurze Mitteilung der Stadtverwaltung vorgesehen: es wurde über den Stand der Schulanmeldungen für die neuen 5. Klassen informiert. An allen Gymnasien (außer Genscher) und an allen Integrierten Gesamtschulen (IGS) finden Losverfahren statt, weil es wesentlich mehr Bewerber gibt als zur Verfügung stehende Plätze.
Weil sich diese Entwicklung schon abgezeichnet hat, wollten Stadtrat und Stadtverwaltung eigentlich eine weitere IGS gründen. Doch das Land hat signalisiert, dass es in dem Fall die komplette Schulentwicklungsplanung der Saalestadt ablehnen wird. Widerwillig wurde dann doch vom Stadtrat der Beschluss gefasst, eine weitere Sekundarschule zu gründen.
“Und jetzt wird sichtbar, dass wir gar keine weiteren Sekundarschulplätze brauchen”, sagte Melanie Ranft (Grüne). Den Brief der Bildungsministerin Eva Feußner nannte sie in dem Zusammenhang “Total Gaga” und eine “Frechheit”. Denn in jedem Schreiben bedankt sich Feußner beim Stadtrat, dass diese nun doch eine Sekundarschule gründen will. Dabei ist jener Beschluss nur durch “Drohungen” des Landes gefasst worden. Für die drei bestehenden Sekundarschulen gibt es gerade einmal 87 Anmeldungen – bei den drei IGSen sind es 582, bei den beiden Kooperativen Gesamtschulen sind es 243. Die halleschen Gesamtschulen sind damit voll. Die Verwaltung überlegt noch, ob möglicherweise noch an einer IGS ein weiterer Klassenzug für dieses Jahr gründet werden kann. Das müssen natürlich die räumlichen Kapazitäten hergeben.
“Die Zahlenanalyse ist bitter”, sagte Hendrik Lange (Linke). Er sehe sich darin bestärkt, dass der Stadtrat eigentlich eine IGS gründen wollte. Man könne die Schulentwicklungsplanung des Landes so interpretieren, dass die Gründung von Schulen verhindert werden soll, sagte Lange, der der CDU ideologiegetriebe Politik zum Erhalt des gegliederten Schulsystems vorwarf. “Hofft man, dass Kinder, die eigentlich zur IGS wollen, doch noch die Sekundarschule anwählen?”
“Das Land zwingt uns, eine Schule zu gründen, die wir so eigentlich nicht wollten”, sagte Detlef Wend (MitBürger), der dem Land perfide Ignoranz vorwarf. “Wir sollten als Ausschuss einen Brief zurückschreiben.” Die CDU bringe immer “ihre dogmatische Schule” in die Diskussion rein, malträtiere Eltern und Leute, dee sich engagieren. Auch Carsten Heym (AfD) nannte das Landesschreiben “frech”, schließlich sei man vom Land mit Druck genötigt worden, diesen Beschluss zur Sekundarschule zu fassen. “Das fehlen einem die Worte.” Eigentlich sei der gesamte Stadtrat bis auf die CDU für die Gründung einer IGS gewesen. Er selbst lasse sich nicht von Magdeburg leiten, sondern mache Politik für die Eltern der Stadt. Man sollte dem Land reflektieren, dass die Sekundarschulen in Halle schlecht angewählt werden, sagte Silke Burkert (SPD).
Jan Riedel, der Schulleiter des Feininger-Gymnasiums sitzt als sachkundiger Einwohner für die CDU im Bildungsausschuss, forderte von der Stadt ein, die neue Sekundarschule progressiv zu bewerben. Er habe das Gefühl, dass die Stadt darauf setzt, dass das Projekt einer weiteren Sekundarschule wegen mangelnden Interesses nichts wird. Man habe in Heide-Nord schließlich ein spannendes soziales Umfeld und nicht solche Migrationsraten wie in Halle-Neustadt (Dort gibt es übrigens auch keine Sekundarschule). “Wir unterstützen als Verwaltung alle Schulen bestmöglich”, sagte Alexander Frolow, Leiter des Fachbereichs Bildung. Er weise den unterschwelligen Vorwurf der CDU, eine Sekundarschule zu torpedieren, zurück.
Platzprobleme gibt es neben den IGS auch an den Gymnasien. Hier hat die Stadt aber schon konkrete Pläne. So sollen das Südstadt-Gymnasium, das Christian-Wolff-Gymnasium und das Lyonel-Feininger-Gymnasium im kommenden Schuljahr noch jeweils einen Klassenzug mehr für die neuen 5. Klassen erhalten. Zudem hofft die Stadt auf Entlastung durch das kirchliche Elisabeth-Gymnasium, denn auch hier wird es im neuen Schuljahr einen Klassenzug mehr geben.
„Jan Riedel, der Schulleiter des Feininger-Gymnasiums sitzt als sachkundiger Einwohner für die CDU im Bildungsausschuss, forderte von der Stadt ein, die neue Sekundarschule progressiv zu bewerben. Er habe das Gefühl, dass die Stadt darauf setzt, dass das Projekt einer weiteren Sekundarschule wegen mangelnden Interesses nichts wird.“
Man könnte aber auch einfach mal den Bürgerwillen akzeptieren, nicht wahr, Herr CDU-Riedel?
Wenn die Eltern ihre Kinder nicht auf eine Sekundarschule schicken wollen, so ist das ihr gutes Recht!
Aber das könnte ja auch daran liegen, dass es an Informationen fehlt. Es geht nicht darum, jemanden zu etwas zu zwingen.
Natürlich werden Eltern gezwungen, es existiert nämlich eine Schulpflicht für Kinder! Und wenn es nicht den gewünschten Platz an einer IGS gibt, werden Eltern indirekt gezwungen, ihr Kind in eine Schule mit freien Plätzen zu schicken und das wäre in diesem Fall eine Sekundarschule.
„indirekt gezwungen“
Doch, Eltern werden nun gezwungen, Ihre Kinder auf die Sekundarschule zu bringen. Denn es sind keine ausreichenden Plätze an den Gesamtschulen vorhanden. Das Recht auf freie Wahl der Schulform und des Bildungsganges ist aber in der Landesverfassung verankert.
Zur Zeit der Zettelabgabe mit dem Schulwunsch (12. Februar 2024) war noch von der IGS in der Dölauer Straße die Rede. Das stattdessen eine Sekundarschule im Grasnelkenweg gegründet werden soll, war damals noch nicht bekannt. Vielleicht gäbe es ja Bewerber auf diese Schule, wenn man davon gewusst hätte.
Allerdings ist der Schulweg dorthin aus den anderen Stadtvierteln wirklich umständlich.
Und wer für seine Kinder ein IGS will, der will einfach keinen Sekundarschulplatz.
Bin gespannt wie Halle die Klagewelle löst.
„wenn man davon gewusst hätte“
Wenn also … Werbung gemacht worden wäre? Womöglich progressiv?!
Warum bewirbt er sich dann nicht als Schulleiter der neuen Sekundarschule? Das wäre doch eine „progressive Bewerbung“ der Schule? Ach, dafür ist sich der feine Herr zu Schade? Und außerdem gibt es weniger Geld? Tja, na dann.
Könnte allerdings sein, dass es anderen Lehrkräften genauso geht.
Der feine Herr ist vielleicht Praktiker und weiß wo von er redet. Aber erst mal beleidigen und unterstellen. Erst wenn 105 % der Schüler Abitur haben ist es gut. Dann ist der Plan erfüllt.
Hurra, wir bekommen eine Schule, wo niemand hin will! Weder Schüler und innen noch Lehrkräfte! Diese wollen nämlich auch nicht dort arbeiten. Das ist wirklich sehr, äh, schlau geplant. Dann lasset uns alle frohlocken!
Aber wer konnte das denn ahnen, also außer denen, die mal in die Schulentwicklungszahlen der letzten Jahre reingeschaut haben?
„Künstlich“ aufgeregt sind vor allem grün? Und SPD. Und Linke. Und Mitbürger. Und AgD. Und wir. Usw. Bis auf die rechtskonservativen Ideologen der cDU eigentlich alle.
„Dabei ist jener Beschluss nur durch “Drohungen” des Landes gefasst worden. “
Warum wurde nicht für die IGS gekämpft, sondern der schwarze Peter an das Land gegeben. Ordentliche Argumentation und eintreten für Bürgerwillen, das sind Vertreter für die Stadt und den Bürgerwillen
Das Land hat gesagt „Entweder Sekundarschule oder gar nichts. Basta! Keine Verhandlungen.“
Der Stadtrat hatte mit großer Mehrheit für die IGS gestimmt, OBWOHL die ideologisch verbohrte Landesregierung schon gedroht hat.
Alte Skatregel: Ober sticht Unter. Und der Minister ist auch demokratisch gewählt. Oder wissen sie was anderes?
Deshalb muss man noch lange nicht klaglos machen, was der „Ober“ will. Politik ist immer ausverhandeln und nicht starre Hierarchie – und auch kein Skatspiel. In einer Vorzeigedemokratie ist Widerspruch erlaubt und notwendig!
Widerspruch ist selbstverständlich erlaubt. Aber wenn Ideologen anderen Ideologen Ideologie oder Verbohrtheit vorwerfen macht das ganze wenig Sinn. Der Name der Schulform ist doch nicht so wichtig. Wichtig ist der Inhalt und Stabilität. Das zeigt der Bildungsmonitor ganz gut. Alle Bundesländer wo nicht dauernd am Schulsystem herum gedocktert wird sind besser, egal wie die Schulform ist oder heißt. Entscheidend sind die Lehrkräfte und vor allem deren Motivation und nicht der Name der Schule. Das kennt doch jeder aus seiner Schulzeit.
Die Umgebungsbedingungen haben ganz erheblichen Einfluss auf den Erfolg. Das fängt bei der Bezahlung der Lehrkräfte und deren Arbeitsbedingungen an und hört bei der Unterrichtsausfallquote auf. Neue Lehrer, die auch dauerhaft bleiben, gewinnt man auch am besten mit optimalen Bedingungen.
Genau! Gaaanz feste auf den Boden stampfen und hoffen das der demokratisch gewählte Minister, die eine Ministerin ist, abgewählt ist oder anderweitig verschwindet. Dafür haben die Betroffenen aber keine Zeit mehr, das Schuljahr ist in drei Monate zu Ende.
Minister werden nicht gewählt, Minister werden ernannt/berufen, oder eben abberufen.
Wäre ja noch schöner, wenn man Minister wählen könnte, vlt auch noch nach fachlicher Eignung… Neeauch.
Ja, weiß ich tatsächlich. Die Minister*In ist nicht gewählt, sondern ausgekungelt (aka „ernannt“).
So wie Frau von der Leyen also. Gut zu wissen.
Richtig. Das ist aber eher keine Neuigkeit, zumindest wir wissen das schon seit 5 Jahren.
Ohne euren begnadeten Chef Sonneborn wüsstet ihr gar nichts.
Schade, dass man den nicht klonen kann.
@blubb
Oh, das kam auch beispielsweise in der Tagesschau, es scheint also ein eher allgemein bekanntes, äh, Geheimnis zu sein.
Das Land hat eindeutig geschrieben eine IGS nicht zu genehmigem!
Dann hätte die Verwaltung fahrlässigerweise zu wenig Schulplätze vorweisen müssen.
Schon mal jemandem aufgefallen, dass es viel zu wenig Gymnasien gibt und das Losverfahren absurd ist?
Es gibt nicht viel zu wenig Gymnasien, es wird nur jeder Idiot heute angenommen. Es müsste (wieder) Aufnahmeprüfungen geben. Abgesehen davon ist es sowieso bescheuert, Kinder ab der fünften Klasse in eine feste Schullaufbahn zu zwingen, weil man bei vielen überhaupt noch nicht sagen kann, welche Ambitionen sie haben. Da geht es meist eher um das Ego und die Angst der Eltern.
Und das Losverfahren ist nicht absurd, sondern notwendig, um eine möglichst gerechte Platzvergabe zu gewährleisten.
Genau darum sind IGSen so „beliebt“, dort können die Kinder bis einschließlich zur 7. Klasse zusammen lernen.
Ob das Losverfahren gerecht ist lässt sich nur beurteilen wenn es öffentlich ist.
Nee, nicht bis zur 7. Klasse. Bis Klasse 10 wird in der IGS zusammen gelernt.
10010110, du widersprichst dir selbst. Bei den allermeisten Kindern kann man zu dem Zeitpunkt des Schulwechsels noch gar nicht sagen, ob sie „Idioten“ sind.
Tja Herr Riedel, da gibt es nichts zu bewerben! Was soll denn inhaltlich beworben werden? Lehrermangel? Altes Gebäude? Kein Schulkonzept (verständlicherweise)?
Eine inhaltslose Entscheidung diese Sekundarschule!
Wir gründen also eine leere Schule in Halle, ganz großes Kino!
Man versteht Frau Feußner nicht. Herrn Riedel auch nicht. Er hat ja sein Gymnasium. So ein Unsinn im Land.
“Und jetzt wird sichtbar, dass wir gar keine weiteren Sekundarschulplätze brauchen”, sagte Melanie Ranft (Grüne).“
Diese Gedankengänge sind leider nur Schmalspur. Hat die allseits verehrte Frau Ranft mal überlegt, warum viele Sekundarschulen schlichtweg gemieden werden wie der Teufel das Weihwasser?Vielleicht macht es ja Klick, wenn man sich die Art und Weise der Durchmischung mit Problemschülern ansieht, etwa an der Fliederwegschule.
Dies Grünen sind noch weit populistischer und scheinheiliger als die AfD.
Wenn man sich an einer Schule bewirbt, dann weil man da sein Kind am liebsten unterbringen möchte. Das bedeutet nicht, dass man keinesfalls andere Schulen in Betracht zieht. Manchmal will Mutti mit dem Luxus-SVU auf dem Weg zum Shoppen auch nur keine großen „Umwege“ machen, wenn sie vorher die lieben Kleinen ablädt.
Du bist kinderlos.
Wie erklären Sie aber die Abkehr der Elternschaft von den Sekundarschulen vor den Flüchtlingswellen?
Scheuklappen entfernen und die wahren Gründe erkennen.
Hilft gegen Fremdenhass getriebene Falschbeiträge.
Korrekt, Sekundarschulen wurden immer unbeliebter und deshalb gibt es von ehemals 8 nur noch 3!
Die letzten beiden waren die AHF und die Heine, welche die weiße Flagge rausgehangen haben.
Wo lesen Sie im Postin oben etwas von „Fremdenhass“? Mal wieder die Stereotypen-Brille auf?
Wo habe ich Fremdenhass in den Kommentar ausfindig gemacht? Bitte richtig lesen
„Hilft gegen Fremdenhass getriebene Falschbeiträge“, das Schlüsselwort ist hier getriebene.
„Vielleicht macht es ja Klick, wenn man sich die Art und Weise der Durchmischung mit Problemschülern ansieht, etwa an der Fliederwegschule.
Dies Grünen sind noch weit populistischer und scheinheiliger als die AfD“
Mit „Problemschüler“ sind ganz sicher biodeutsche Jünglinge gemeint. Alles klar.
Lieber Rudi Ratlos,
ich möchte gerne auf Ihren Kommentar eingehen, insbesondere auf die Aussage „Hilft gegen Fremdenhass getriebene Falschbeiträge“, die Sie in Bezug auf den vorherigen Beitrag gemacht haben. Dabei knüpfen Sie an den Kommentar „Sagt ja sonst keiner“ an, der sich kritisch mit der Problematik der Sekundarschulen und der Durchmischung mit Problemschülern auseinandersetzt.
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass der Kommentar „Sagt ja sonst keiner“ keine direkte Verbindung zum Thema Fremdenhass oder zu fremdenfeindlichen Haltungen herstellt. Es wird lediglich die Problematik der Durchmischung an Schulen angesprochen, ohne dabei auf die Herkunft der Schüler einzugehen. Die Verbindung, die Sie mit „Hilft gegen Fremdenhass getriebene Falschbeiträge“ herstellen, scheint daher nicht unmittelbar begründet zu sein.
Des Weiteren ist es wichtig, in der Diskussion um Schulen und Schüler nicht vorschnell auf Stereotypen zurückzugreifen. Ihre Aussage, dass mit „Problemschülern“ ganz sicher biodeutsche Jünglinge gemeint seien, ist eine Unterstellung, die in diesem Kontext nicht zutreffend ist. Der vorherige Kommentar spricht von Problemen an Sekundarschulen, ohne dabei explizit auf die Herkunft der Schüler einzugehen. Es ist daher problematisch, solche Vermutungen zu äußern, ohne eine klare Grundlage dafür zu haben.
Des Weiteren möchte ich betonen, dass die Abkehr von Elternschaften von bestimmten Schulen nicht allein mit „Flüchtlingswellen“ erklärt werden kann. Die Wahl der Schulen für ihre Kinder hängt von vielen Faktoren ab, darunter auch die Qualität der Bildung, pädagogische Konzepte, räumliche Nähe und andere individuelle Bedürfnisse. Es ist zu einfach, allein auf externe Faktoren wie Flüchtlingszuwanderung zu verweisen, ohne die Komplexität des Themas angemessen zu berücksichtigen.
Insgesamt scheint Ihr Kommentar stark auf Unterstellungen und Vorurteilen zu basieren, ohne die konkreten Fakten und Argumente des vorherigen Beitrags angemessen zu berücksichtigen. Eine offene und sachliche Diskussion über Bildungsfragen und die Herausforderungen an Schulen ist wichtig, aber dabei sollten wir uns auf konkrete Fakten stützen und nicht auf Stereotypen zurückgreifen.
Scheuklappen entfernen und die wahren Gründe erkennen.
Warum habe ich das wohl geschrieben?
Weil es eben nicht die Durchmischung mit Problemschülern ist, sondern die Ursachen ganz woanders liegen.
In Halle arbeiten welche in der Bildung, die wohl nichts gelernt haben. Völlig gaga und hinterher jammern
Und immer die Grünen .
??? Was ist denn das für ein Schwachsinn ?
Eine Koranschule steht Jeden offen . Da sind auch Lehrer . Das Buch gibt es gratis .