Vor allem für Pflege: Ausgaben für Sozialhilfe in Sachsen-Anhalt steigen um 38,6% auf 146 Millionen Euro

Die Gesamtnettoausgaben für Sozialleistungen nach dem SGB XII betrugen 2023 in Sachsen-Anhalt 146 Mill. EUR. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, entsprach das einem Anstieg um 41 Mill. EUR (+38,6 %) gegenüber 2022. Rein rechnerisch wurden somit 67 EUR pro Kopf für Sozialhilfe ausgegeben. Das sogenannte Bürgergeld ist hier nicht enthalten, das fällt unter SGB II.
Die Hilfe zur Pflege war dabei der größte Kostenfaktor. Sie lag anteilmäßig im zurückliegenden Jahr bei 57,0 %. Das entsprach einem Gesamtnettobetrag von 83 Mill. EUR (+46,4 %; +26 Mill. EUR gegenüber 2022). Schwerpunkt bildeten die Ausgaben für die Pflege in Einrichtungen (67 Mill. EUR).
Eine tendenziell ähnliche Entwicklung zeigte sich bei den Ausgaben für die Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel SGB XII. Diese betrugen 2023 mehr als 42 Mill. EUR. Das waren 29,1 % der Gesamtausgaben und gleichzeitig netto ein Anstieg um 21,9 % (+8 Mill. EUR) zum Vorjahr. Diese Leistungen erhalten nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige zur Deckung der Bedarfe des täglichen Lebens und der sozialen Teilnahme.
Knapp 15 Mill. EUR zahlten die öffentlichen Träger 2023 für Krankenbehandlungen und weiterer Hilfen zur Gesundheit. Hierzu zählen auch vorbeugende Gesundheitshilfen, Hilfen zur Familienplanung und die Übernahme der Versicherungsbeiträge.
Seit 9 Jahren wurden jährlich über 5 Mill. EUR für Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten und anderer Hilfen in besonderer Lebenslagen, wie die Zahlung von Blindenhilfe, Hilfen zur Weiterführung des Haushaltes oder die Übernahme von Bestattungskosten gewährt.
Vielleicht sollte man doch auch mal prüfen, ob die ganzen Leistungen welche durch Pflegeheime und Pflegedienste abgerechnet werden auch wirklich so erbracht werden. Oder ob, sagen wir mal „durch gute Beratung“ von Pflegediensten manche Pflegestufe nach oben gepusht wird? Letzteres hab ich im näheren Familienumfeld selbst mitbekommen!
Wenn Du das wirklich „im näheren Familienumfeld selbst mitbekommen“ hättest, dann wüsstest Du, dass nicht der Pflegedienst die Pflegestufe festlegt und vielleicht sogar, dass es gar nicht Pflegestufe heißt.
Schlaumeier! Zu der Zeit hieß es Pflegestufe und wird heute umgangssprachlich auch noch so genannt! Ausserdem habe ich nicht behauptet das der Pflegedienst die Einstufung vornimmt. Trotzdem kann der Pflegedienst beim Besuch des Gutachters beziehungsweise im Vorfeld den Patienten so “ Vorbereiten “ daß das Ergebniss in eine bestimmte Richtung geht.
Na sicher! Als ob sich der Medizinische Dienst da irgendwie beeinflussen lassen würde. Im Gegenteil, eher werden notwendige Dienstleistungen nicht erkannt bzw. bewilligt. Ich stimme eher dem @Löwenmaul zu und unterstelle dir, dass du hier Unsinn erzählst. Und ja: die Pflegedienste werden regelmäßig überprüft. Vielleicht gibt es das eine oder andere schwarze Schaf, das ist aber nicht für die Steigerung verantwortlich.
Es ist alles nicht so einfach, wie es sich aufschreiben lässt. Grundsätzlich sollten Pflegedienste nur geleistete Pflege abrechnen. Betrügereien, wie überall müssen aufgedeckt werden. Im Bereich Pflege ist massiv Geld drin,deshalb natürlich Überprüfung und Bürokratie. Die Festlegung des Pflegegrades erfolgt über situative Bestandsaufnahme. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass die Leute sich in solchen Prüfungssituationen aus Scham, Unwissen u.a. eher besser zusammennehmen als im Alltag. Sie bekommen dann einen zu niedrigen Pflegegrad, weil „das geht ja noch“. Dann sitzen Angehörige kopfschüttelnd daneben. Das Thema Demenz lass ich dabei noch außen vor. Alles nicht so einfach und pauschal abzuurteilen. Es gibt viele weitere Faktoren für die Bewertungder Gesamtsituation, wie die Rolle der Ärztinnen, die „Ausfallzeiten “ von Patientinnen aufgrund Kur- oder Krankenhausaufenthalten also das Thema Wirtschaftlichkeit usw
Pflege wird von Angehörigen sowie von privat betriebenen Pflegeeinrichtungen geleistet. Von privaten Unternehmen also, die ja ach so effizient und preiswert sein sollen im Vergleich zu staatlich betriebenen Unternehmen.
Privatisierung = Teuer und oft auch schlechter. Und am Ende für den Staat um ein vielfaches teurer als das was dieses Outsourcing gebracht hat. Das betrifft Pflege, aber auch so ziemlich alle anderen Bereiche
Alles wird teurer, überall Mehrausgaben. Warum dann nicht auch bei der Sozialhilfe? Und wenn der Löwenanteil bei der Pflege zu finden ist, so liegt das auch hier an den gestiegenen (Personal)Kosten. Aber Pflege bzw. Dienstleistungen am Menschen gibt es nun mal nicht kostenlos bzw. sollte es nicht zu Dumpingpreisen geben. Wer in der Pflege arbeitet, soll auch entsprechend verdienen. Somit steigen halt die Kosten. und nicht mehr soll wohl auch der Artikel aussagen. zur Kenntnis genommen, weiter mit dem Tagesgeschäft. Jegliche Überlegung zur Kosteneinsparung im sozialen Sektor verbietet sich eigentlich. werden aber trotzdem wieder sinnfreie Ideen kommen. Wie sagte einst Peter Sodann: „Das Geld ist da, es wird nur falsch verteilt.“
Jeder sollte seine persönliche Pflege im Alter auch selbst bezahlen. Die öffentliche Pflegeversicherung geht nur zu Lasten der jungen Menschen, außerdem laden die ganzen Pflegegradeinstufungen regelrecht zum Missbrauch ein. Von daher gehört diese Versicherung ersatzlos abgeschafft.
@Paulus , dann sollten allen Arbeitnehmern die Kosten für diese Versicherung erlassen werden und dieses Geld von den Arbeitnehmern selbst für eine solche Versicherung gelassen werden, die Versicherungen würden sich freuen. Würde bestimmt ein einträgliches Geschäft. Sowas kann nur von dir kommen. Ein Grund mehr, FDP nicht zu wählen. Wenn du überhaupt Mitglied dieser Partei bist.