„Kein Vergeben“: Linke Demo wegen Übergriff auf der Ziegelwiese

Am Sonntagnachmittag sind verschiedene linke Gruppierungen durch Halle marschiert. Anlass ist ein Zwischenfall auf der Ziegelwiese, bei dem ein 24-Jähriger niedergestochen wurde. Bei dem Täter handelt es sich mutmaßlich um einen Rechtsextremen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Was genau vorgefallen ist, steht noch nicht fest. Ersten Erkenntnisse zufolge waren sich zwei Personengruppen zufällig über den Weg gelaufen. Zunächst habe sich die eine Seite über die Kleidung der anderen Seite beschwert, weil eine Person eine Jacke der auch in der rechten Szene beliebten Kleidungsmarke Thor Steinar getragen hatte. Im Laufe des Streits war die Situation dann eskaliert.
Unter dem Motto „Tatort Naziterror… versuchter Mord“ zogen die etwa 150 bis 200 Teilnehmer vom Markt durch die Kneipenmeile Kleine Ulrichstraße und die Geistraße sowie den Mühlweg zur Ziegelwiese, unter ihnen war auch der Landtagsabgeordnete Sebastian Striegel (Grüne). Er bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme und forderte Solidarität für das Opfer, das auf der Intensivstation behandelt werden musste.
Im Rahmen des Umzugs machten die Teilnehmer ihre Abneigung gegen die rechte Szene deutlich. Es fielen Sprüche wie „Nazischwein wir kriegen dich, Überfälle rächen sich“, „Kühe, Schweine, Ostdeutschland“, „Kein Vergeben, kein Vergessen, Nazis haben Namen und Adressen“ oder „Scheiß Drecksnest“.
Unter anderem hatte das Bündnis „No Halgida“ zu den Protesten aufgerufen. Für das Bündnis ist die Attacke auf der Ziegelwiese versuchter Mord.
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