Wegen Krieg im Nahen Osten: Behindertenwerkstatt „Lifegate“ in finanzieller Bedrängnis

Auf dem Weihnachtsmarkt in Halle (Saale) gibt es alljährlich weihnachtliche Holzprodukte wie Krippen, Baumanhänger und Figuren. Hergestellt werden diese von körperbehinderten Jugendlichen in der Behindertenwerkstatt LIFEGATE in der palästinensischen Stadt Beit Jala in der Nähe von Bethlehem.

Und diese Einrichtung ist nun wegen des Gaza-Konflikts in arger Bedrängnis. Denn weil es keine finanzielle Unterstützung seitens der palästinensischen Behörden gibt, ist die Behindertenwerkstatt auf Spenden aus Deutschland und vor allem auf den Verkaufserlös aus den in dieser Werkstatt hergestellten Produkten angewiesen. Einen Teil der Einnahmen decken auch Gästehaus und Wäscherei. Doch die sind wegen des Kriegs momentan ohne Arbeit, die letzten Touristen wurden verabschiedet, nun kann vermutlich mehrere Monate niemand kommen. Und auch fünf Freiwillige Helfer aus Deutschland sind nun aus Sicherheitsgründen zurück in der Heimat. 

„Wir arbeiten täglich so gut und normal weiter, wie es die Situation zulässt“, lässt Leiter Burghard Schunkert wissen. Derzeit erfolgt der Unterricht hauptsächlich digital. „Unsere lokalen Einnahmen werden bis zum Jahresende wie in den Coronazeiten wegfallen“, umschreibt er die aktuelle Situation. „Noch sind wir auf beiden Seiten mit den Grundnahrungsmitteln versorgt, aber Mineralwasser, Milch und einige Lebensmittel sind kaum noch in den Geschäften zu finden.“

Und auch einen Stand auf halleschen Weihnachtsmarkt wird es wohl nicht geben. Man habe dafür keine Ressourcen,  noch einmal einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt eine Woche lang zu betreuen und dafür auch ein nötiges „Warenlager“ einzurichten, sagt Detlev Haupt von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) aus Halle (Saale). Er regt deshalb an, dass sich Unterstützer unter www.lifegate-reha.org über die Angebote informieren und bestellen, um so die Arbeit der Behindertenwerkstatt weiter zu unterstützen.