“Wenig pädagogisches und soziales Fingerspitzengefühl”: GEW kritisiert Sachsen-Anhalts Pläne zur Verschärfung der Prüfungszulassungen
Sachsen-Anhalt will die Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfungen an den Sekundarschulen verschärfen.Um für die Prüfung zugelassen zu werden, wird der nötige Notenschnitt verschärft. Heißt konkret: wer am Ende der 6. Klasse zwei Vieren (Statt bisher 5) auf dem Zeugnis hat, wird künftig nicht mehr für die Realschul-Abschlussprüfung zugelassen und bekommt nur ein Hauptschulzeugnis.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) lehnt diese Pläne ab. Schon jetzt seien die betroffenen Schulformen personell massiv unterversorgt, Stundentafeln werden immer weiter gekürzt. Mitten in der Pandemie die jetzt geplanten Änderungen in Gang zu setzen, zeuge von wenig pädagogischem und sozialem Fingerspitzengefühl, so die Gewerkschaft.
„Jede pädagogische Fachkraft weiß, dass Lernen ein Prozess mit unterschiedlichen Phasen ist. Bei Kindern von zwölf Jahren derart strenge Regeln einzuführen und ihnen damit ihren weiteren Bildungs- und Lebensweg vorzuschreiben, deutet auf wenig Einblick in die Abläufe an unseren Schulen. In Zukunft sollen bereits zwei Vieren auf dem Zeugnis der sechsten Klasse ausreichen, damit das Kind automatisch in den Hauptschulbildungsgang rutscht“, sagte Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus sei nicht nachvollziehbar, warum das Fach Sport an Sekundarschulen seine Versetzungsrelevanz verlieren soll, an anderen Schulformen jedoch nicht.
Gerade an den betroffenen Schulformen nähere sich das Land einem flächendeckenden Unterrichtsausfall von bis zu 15 Prozent, auch deshalb seien die Stundentafeln dort in den letzten Jahren konstant zusammengestrichen worden. Durch die Einschränkungen der Pandemie hätte sich die Situation nochmals verschlechtert. „Darum kommt der Vorstoß des Ministeriums zur Unzeit und sollte schnell zurückgezogen werden. Bei immer weniger Ressourcen immer bessere Leistungen zu erwarten, kann nicht funktionieren. Hier soll nur ein weiteres Tor geöffnet werden, um Schüler*innen möglichst früh selektieren zu können“, erklärte Gerth weiter. Stattdessen bräuchte es Ideen und Ressourcen, damit die soziale und leistungsgerechte Durchlässigkeit des Bildungssystems erhöht werden könne. Davon würden in der Zukunft die Berufsausbildungen, die Arbeitswelt und letztlich die Gesellschaft insgesamt deutlich profitieren.
Vielleicht hat die Wirtschaft angerufen und gesagt, wir brauchen Nachschub im Niedriglohnsektor, macht mal was.
Immer schön pragmatisch im Lösungsansatz.
um wenig zu haben, muss man überhaupt erst mal welchen haben
Herr Tullner und sein Stab reagieren in diesen Zeiten total falsch. Alles auf den Rücken unserer Kinder. Aber es sind dieses Jahr Wahlen. Wenn sich die CDU da mal nicht verzettelt.
Logisch, wenn durch die sinnlosen Coronamaßnahmen das Lernen erschwert ist, muss man den Familien durch solche Maßnahmen Steine in den Weg legen…
Macht genau so viel Sinn, wie die Erhöhung der Diäten…
So sieht sie also aus, die frühe Selektion von Kindern durch Herrn Tullner. Das heißt, wenn ein Kind in der sechsten Klasse Probleme hatte, braucht es sich in den nächsten Schuljahren auch keine Mühe mehr geben, weil es wurde von Kinderverachtern wie Tullner schon ausgesiebt. Was ist das bloß für ein Menschenbild? Das eines Christdemokraten? Pfui Teufel.
Ganz typisch Tullner. Hier rächt es sich wieder mal, dass einem Hallenser CDUler ein Ministerposten verschafft werden musste. Die Schadensbegrenzung, ihm die Kultur und die Wissenschaft nicht auch noch anzuvertrauen, wie sonst im Kultusministerium, sagte damals schon alles.
Was das für ein EXPERTE ist, zeigt sich fast jede Woche, jetzt setzt er auch noch die Grundschullehrer unter Druck, mit schlechteren Noten rückhaltender zu verfahren.
Gut dass dieses Theater mit der Wahl im Sommer vorbei sein wird.
Ein Tullnerfreies Bildungsministerium wäre schon echt ein Teil der Lösung.
Das dreigliedrige Schulsystem wurde schon von der UN als Menschenrechtsverletzung angeprangert, weil damit eine soziale Degradierung einhergeht und Kinder von Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden. Aber diese Nummer ist schon um einiges krasser, weil Tullner & Co dies nun schon für 12jährige festlegen.
Ich lebe noch nicht lange in Halle. Aber was mir schon recht bald auffiel, ist die moralische Verkommenheit eines Teils der politischen Elite von Tullner über Brederlow bis hin zum Ersatz-OB.
Es wird Zeit, dass diese Flachzange von Bildungsminister abgewählt wird!
„Wenig pädagogisches und soziales Fingerspitzengefühl“???
was für ein euphemismus- das ist wohl eher ein tullnersches massaker aufs nichtgymnasiale klientel.
Sehe ich auch so.
Lieber Herr Tullner. Verlassen sie sofort ihren Arbeitsplatz. Sie dürfen nicht über das Leben unserer Kinder bestimmen.
Wenn Sie aber wirklich etwas bewegen wollen, dann erschweren sie den Zugang aufs Gymnasium und fördern sie Gesamtschulen.
Wann endlich erkennen auch die Fachleute, dax der Bildungsminister keine Ahnung hat und nur schwatzt, fragt mal die Fachleute, die fassen sich an den kopf
Nie wieder CDU! Und vor allem nicht in Bildung und Kultur. Wie kann man auf die Idee kommen unser jetzt schon ungerechtes Schulsystem noch ungerechter zu machen? Nicht jeder Mensch ist ein Allround-Wunder. Man stelle sich vor klein Jakob ist nicht all so gut in Natur/Wissenschaft, in Mathe eine 4, in Biologie eine 3, in Physik ein 4 und nehmen wir noch Sport 4. Dafür aber Talentierte in Sprache und Kultur Deutsch 1+, Englisch 2, Ethik 2, Musik 1, Kunst 1, Geschichte 2. Jemand der vielleicht das nötige hat ein guter Deutschlehrer, Übersetzer, Psychologe etc. zu werden. Solchen Leuten und deren Familien verbaut man dann die Zukunft und eigentlich auch die des Landes. Und fangen wir erst gar nicht mit eventuellen privaten Problemen an die, die Schulleistung beeinträchtigen können.