Weniger Gründungen im Handwerk im Süden Sachsen-Anhalts
Im Süden Sachsen-Anhalts werden weniger Handwerksbetriebe gegründet. Von Januar bis Ende August 2020 wurden 530 Betriebe neu in die Handwerksrolle der Handwerkskammer Halle eingetragen, das sind 284 und somit 35 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Allerdings nahm auch die Zahl der Löschungen von Betrieben um 29 Prozent auf 640 ab (Vorjahreszeitraum: 896).
„Die Ursachen sehen wir in den Eindämmungsmaßnahmen und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise, die den einen oder anderen Gründungs- oder Übernahmewilligen zögern lassen“, sagt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle.
Rückkehr zur Meisterpflicht zeigt Wirkung
Die Wiedereinführung der Meisterpflicht wirkt sich ebenfalls auf die Zahl der Gründungen aus. Zwölf zuvor zulassungsfreie Handwerksberufe wie der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger unterliegen wieder der Meisterpflicht. Im bisherigen Jahresverlauf wurden in den zwölf Gewerken 42 Eintragungen vorgenommen (minus 72 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
Die meisten erfolgten noch vor Inkrafttreten der Gesetzesnovelle Mitte Februar. Seitdem die Meisterpflicht wieder gilt, haben diese Handwerksberufe noch einen Anteil von zwei Prozent an allen Neueintragungen im Kammerbezirk. Vorher lag der Anteil bei 18 Prozent. „Die selbständige Ausübung dieser Handwerke ist jetzt wieder an formale Qualifikationskriterien geknüpft. Insbesondere Soloselbstständige werden dadurch von einer Neugründung abgehalten“, so Neumann.
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